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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Premium Mitglied Avatar von Paracelsus
    Mitglied seit
    05.09.2002
    Ort
    Hamburg
    Semester:
    Seit 01.10.2013 in der Praxis tätig
    Beiträge
    126
    Hi zusammen !

    Auch ich muß mal heute meinen Frust ablassen. Mache ja nun
    seit gut einem Monat mein AiP (Innere Medizin) und muß sagen,
    daß ich mir das echt besser vorgestellt habe. Ich finde es einfach
    zum Kotzen, wenn man jeden Tag wegen irgendeiner Sache
    eins auf den Kopf bekommt. Okay, ich gebe ja auch zu, daß es
    mir noch reichlich an Praxis und Erfahrung mangelt, aber irgend-
    wie kann ich da doch auch nicht so viel für und dann macht in
    meinen Augen immer noch der Ton die Musik. Haben diese Leute
    denn nie mal angefangen ? Wenn man die reden hört, könnte
    man meinen, sie wären mit Ihrer Approbation schon zur Welt
    gekommen.

    Wenn das so weitergeht, dann suche ich mir ein alternatives Berufsfeld. Mehr als 6 Jahre studieren, um dann nach 2 Monaten
    schon die Schnauze voll zu haben -- das kann es doch nicht sein !

    Wie geht bzw. ging es Euch denn so im AiP ? Würde mich
    mal sehr interessieren !

    Viele Grüße
    von einem momentan sehr angesäuerten
    Paracelsus
    I've nothing much to offer
    There's nothing much to take
    I'm an absolute beginner
    And I'm absolutely sane.

    -David Bowie "Absolute Beginner"



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  2. #2
    endlich fertig! Avatar von lala
    Mitglied seit
    25.03.2002
    Beiträge
    1.338
    Hallo Du!

    Ich kann dich ja sooo gut verstehen, mir ging es die ersten Wochen genauso....

    Man kommt motiviert und gibt sein Bestes, arbeitet sorgfältig und hängt bis abends in der Klinik rum und dann gibts Oberärzte/innen (oder CA) die ständig kritisieren- was ja nicht schlimm wäre wenn es auf eine konstruktive motivierende Art wäre.
    Und dann kommt dazu dass man irgendwie kaum noch Freizeit hat und das Sozialleben so langam dahinsiecht.

    Ich hatte in den ersten Wochen oft den Gedanken zu gehen und was anderes zu suchen (hatte auch zeitgleich mehrere Angebote) habs aber doch nicht getan, weil es dann doch besser wurde, ich mir irgendwann meinen Platz da "erkämpft" hatte dadurch dass die irgendwann gemerkt haben dass ich doch `ne Menge drauf habe
    Klar, es gibt immer wieder so Situationen wo man am liebsten sofort gehen würde und immer wieder mal die Stellenanzeigen durchgeht, bei mir kommt das zZ (bei regemäßigen 10h-Tag, 8 Diensten im Monat und einer ganzen Station an der Backe ) etwa jeden 3. Tag vor

    Kann Dir nur den Tip geben offen zu sein und denen die dich annerven zu sagen wie du das findest und die Probleme direkt anzusprechen, letztlich muss jede Klinik dankbar für jeden AiP sein weil es sooo viele Stellen gibt!
    Bisher hat das bei mir immer geholfen: morgens angepisst werden - ein paar Stunden gegenseitiges Anzicken - nachmittags dann Aussprache (zT sehr heftig und lange!) - und dann gehts wieder....




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  3. #3
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    03.10.2002
    Ort
    Düsseldorf
    Semester:
    (fast) Allgemeinärztin
    Beiträge
    53
    Hallo, Paracelsus!

    Nur ein Satz: Ich kann es Dir ja so nachempfinden!!!

    Nein, mal im Ernst:

    Mir ging es damals genauso, ich habe mich echt beschissen gefühlt im AiP, auf das, was da so auf einen zukommt, ist man in keinster Weise vorbereitet, ganz einfach weil einem auch die nötige jahrelange Erfahrung der älteren Assistenten bzw. Oberärzte fehlt. Aber trotzdem wird man direkt am ersten Tag hingestellt mit der Einstellung: "So, jetzt mach' mal, Du bist ja jetzt Arzt."
    Was mich mitunter am meisten frustriert hat, war auch, daß man so einen Scheiß-Job, wo man echt für Schwestern, Kollegen und Patienten der Depp vom Dienst ist, sich drei Beine ausreißt und dafür trotzdem angeraunzt wird, noch nicht einmal anständig bezahlt bekommt!!!
    Du machst jeden Tag drei Überstunden, diktierst Deine Briefe an den freien Sonntagen und das alles ohne einen Cent extra und bekommst dann noch einen auf den Deckel, weil irgendein Brief nach drei Monaten immer noch nicht fertig ist! Dabei warst Du nach drei Wochen fertig, lediglich das Schreibbüro hat den übrigen Teil der Zeit beansprucht!!! Weil die eben keine Überstunden machen.

    Allein wegen der ganzen Organisation im Arbeitsablauf und der Aufgabenteilung im Krankenhauses könnte man schlichtweg davonlaufen! Die ist in jedem hinterwäldlerischen Unternehmen mit zwanzig Mitarbeitern besser!!!
    Ich könnte mich hier noch über drei Stunden auskotzen, das Ganze bringt nur nichts.
    Nach einem Jahr Innere hat es mir dann auch endgültig gereicht (Zitat von Kollegen: "Das ist doch Prostitution, was wir hier (im AiP?!) machen!), und ich habe meinen Abflug gemacht und mir geschworen, wirklich nur noch in absoluten Ausnahmefällen für die absolut nötigste Zeit in einem Akutkrankenhaus zu arbeiten, außer die Arbeitsbedingungen ändern sich eklatant (was wohl aber eher nicht zu erwarten ist!).
    Meine Ziele liegen jetzt bei Allgemeinmedizin bzw. Arbeitsmedizin, auch ein eher alternatives Berufsfeld (eben drum!), ich arbeite zur Zeit in einer Rehaklinik, und hier herrscht zwar auch Dienstbelastung, trotzdem aber ein ganz anderer Ton und Umgang miteinander. Ich habe meinen Weg bis jetzt nicht bereut!

    Und außerdem: Für ein Leben mit Familie und/oder Hobbies ist das Tollhaus Krankenhaus nun mal nicht geeignet!
    Fazit: Durch das AiP mußt Du zumindest um der Approbation willen, und um ein bis zwei Jahre Krankenhauserfahrung zu bekommen, durch, je nachdem, was Du später machen willst, denn selbst alternative Berufsfelder machen sich oft nicht ohne das, aber zumindest hat man dann vor Augen, daß es irgendwann vorbei ist.

    Also, auch wenn das kein Trost ist, Augen zu und durch, mach halt zur Not nur das, was Du brauchst, und dann Adios!!

    Salut, Francamour

    P.S.: Wenn Du noch andere Dinge wissen willst, dann mail mir halt einfach.
    Geändert von Francamour (10.02.2004 um 16:44 Uhr)



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  4. #4
    Premium Mitglied
    Mitglied seit
    01.09.2002
    Semester:
    Assistenzärztin
    Beiträge
    108
    Erstmal finde ich es toll, dass dieses Thema hier mal angesprochen wird. Kam noch nicht häufig vor!

    Aber ich frage mich, ob es eine Grundeinstellung bei Medizinern ist, sich immer irgendwo durchquälen zu wollen/müssen, für ein Ziel, das doch immer noch in weiter Ferne ist. Was ich meine, fängt schon im Studium an. Du hast jede Menge Kurse, die Dich eigentlich nicht wirklich interessieren, aber Du mußt durch, weil´s halt dazugehört. Dann PJ. Du hast zwar ein Wahlfach, aber Du MUSST noch Innere und Chirurgie machen. Es interessiert Dich zwar nicht, aber Du machst es, weils halt dazugehört. (nicht, dass Innere und Chirurgie nicht auch praktisch gelernt werden sollten, aber müssen das wirklich 4 Monate sein???). Dann AiP, klar Du kannst Dir Dein Fach aussuchen, aber erstmal musst Du Dich schikanieren lassen, weils halt dazugehört. Immer diese Durchhaltementalität, das geht mir aufn Keks! Ich hab keinen Bock, mich ausnutzen zu lassen.
    Aber selbst die Abwanderung in ein alternatives Fach geht nur über den harten Weg, erstmal das AiP machen zu müssen. Mindestens, denn die meisten alternativen Fächern fordern doch immer ein paar Jahre klinische Erfahrung!



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  5. #5
    Hollyoaks
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    Heiter weiter,kann ich dazu nur sagen..
    Hab bei meiner AiP-Stelle zwar halbwegs vernünftige Arbeitszeiten,weiss aber schon aus dem PJ relativ genau,mit wem ich mit 100%iger Sicherheit aneinander geraten werde...
    Irgendwie traurig,oder?
    Das Härteste,was ich zur Zeit mitkriege,ist bei ner sehr guten Freundin:
    Seit Januar da(Chirurgie),Station voll mit Problemfällen.
    Kein OA in Sicht.
    Jeden Tag bis 7 oder 8 da,kann sich dafür allerdings Sprüche wie"Du solltest mal was an deinem Zeitmanagement tun" von büchsigen Kolleginnen drücken lassen.
    Lerneffekt=0.
    Mittlerweile so angeschifft,dass sie auch drüber nachdenkt,zu schmeissen.....
    Eigentlich muss man sich doch jeden Tag "Wieso tu ich mir das an" fragen,denn auch der hartnäckigste Optimismus und Wille is doch irgendwann mal aufgebraucht,oder?
    "It won't only be the turkey that gets stuffed this christmas!"



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