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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Banned
    Mitglied seit
    01.01.2003
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    Gerade habe ich die Anästhesiefamulatur hinter mir, habe viele interessante Dinge gesehen, gelernt und auch das ein oder andere "handwerkliche" gelernt. Die Gesamtstimmung, mit der ich die Famulatur abschließe, ist also durchaus positiv.
    Was mich aber in den 4 Wochen mal wieder genervt/ extrem gewundert hat, sind die super-übergewichtigen Leute, die einfach sinnloserweise mehr Arbeit verursachen. Ich rede hier nicht von 10-20 kg Übergewicht, sondern von den Leuten, die mindestens 40 kg Übergewicht haben.
    Abgesehen von den rein mechanischen Problemen, solche Patienten im OP zu lagern, später vom OP-Tisch zurück in ihr Bett zu verfrachten, verursachen sie z.B. Probleme bei der Entwöhnung von der Langzeitbeatmung auf der Intensivstation, sind schwerer zu waschen/ pflegen...., passen nicht ins CT und andere Spielchen.
    Wie kann man nur zu einem solchen Fleischkloß werden?
    Heute habe ich im Schockraum eine ca. 150 kg schwere (geschätzte Größe 1.75 m, 55 Jahre alt) Patientin gesehen, die wegen Luftnot von zu Hause kam und sehr bald notfallmäßig intubiert worden ist (seit drei Wochen Atemnot, der kapilläre pCO2 lag bei 91 mm Hg).
    Ähnliche Beispiele gab es jede Woche mehrfach. Sowohl auf der Intensivstation, als auch "nur" im OP.

    Was sagt Ihr zu dem Problem "Adipositas per magna"?



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  2. #2
    Foreninventar Avatar von Froschkönig
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    20.08.2001
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    Original geschrieben von Neujahrsrakete
    Was sagt Ihr zu dem Problem "Adipositas per magna"?
    Was soll man dazu sagen ? Nicht umsonst hat es im ICD einen Krankheitsschlüssel...ich glaub ich weiß ihn sogar auswendig...E66.0 *g*

    Und jetzt ? Ist eine gesellschaftskrankheit bei uns, daß ist vielen bewußt...sogar vielen Betroffenen, aber dauerhaft von solchen Gewichtszahlen runterzukommen scheint schwerer zu sein, als jede andere Suchtentwöhnung....hier ist der "kalte Entzug" schlecht möglich und alle anderen Varianten sind für die betroffenen derart mühsam und verändern den Lebenswandel so stark, daß sie eben liebe weitermachen wie bisher....
    KEINE Wiederbeschaffung von Goldkugeln und anderen Preziosen !
    Das schlimme an den Minderwertigkeitskomplexen ist, daß die falschen Leute sie haben
    (Sir Alec Guiness)



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  3. #3
    Scutmonkey Deluxe Avatar von Hellequin
    Mitglied seit
    29.08.2003
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    Hauptstadt des Nebelreichs
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    Facharzt
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    7.165
    Das krasseste was ich in der Hinsicht mal erlebt hab, war die Einlieferung eines Pat. mit Schlaganfall. Da der Mann aufgrund seiner Leibesfülle nicht in einen RTW passte, wurde 2 Krankenhausbetten auf einen offenen Transporter gestellt, und die Feuerwehr hat ihn dann dorthin abgeseilt. Im Krankenhaus ist dann eine regelrechte Fahrzeugkolonne angekommen. Vorneweg Polizeifahrzeug, dann Transporter und noch RTW, NEF und Feuerwehr Toll war auch das präoperative Katheterlegen bei einer Übergewichtigen Frau, 2 Leute haben die Beine auseinandergehalten, 2 die Fettschürze nach oben gezogen und die 5. Person konnte dann den Katheter legen. *kopfschüttel*
    In this Job, I have to steal my laughs where I can, no matter how sad, pathetic or snide. *Jenny Sparks*

    Im Morgengrauen nach der Nachtschicht hatte Dr. Elsner für die großen Fragen der Menschheit
    - Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Was wollen wir? - alle Antworten:
    Er kam von der Nachtschicht, ging nach Hause und wollte nur noch schlafen!



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  4. #4
    Banned
    Mitglied seit
    01.01.2003
    Beiträge
    1.389
    Oder dieses Erlebnis bei der Punktion eines Pleuraergusses:
    Die längste Schere verschwindet im Brustkorb der Patientin und der Chirurg sagt: "Ich erreiche die Pleura nicht".
    Mit viel Gequetsche gings dann doch irgendwie.



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  5. #5
    unsensibel Avatar von Lava
    Mitglied seit
    20.11.2001
    Ort
    schon wieder woanders
    Semester:
    FA
    Beiträge
    30.095
    Aber sich dann hinzustellen und zu schimpfen "Wie kann man sich so gehen lassen, Sie Fettmonster" bringt da nichts, sondern verschärft die Lage eher. DENKEN tun wir das sicher alle, aber dabei missachtet man die Ursachen und Wirkungen, die zu so einer Situation führen. So großes Übergewicht muss eine psychische Komponente haben.... einem Alkoholiker wirft man ja auch nicht vor, was für ein versoffenes Schwein er ist... oder jedenfalls sollte man das nicht tun. Irgendwann haben die Patienten vielleicht die Kontrolle über sich verloren und dann beginnt irgendwo ein Teufelskreis, aus dem sie ohne Hilfe nicht mehr herauskommen. Mit vorschnellen Urteilen wäre ich sehr vorsichtig!
    "tja" - a German reaction to the apocalypse, Dawn of the Gods, nuclear war, an alien attack or no bread in the house Moami



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