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  1. #1
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    Anmerkung von Froschkönig:
    Nicht wundern, daß Der Thread so seltsam beginnt, ist ne auskopplung aus nem anderen Thema




    hihi, ich hab´s gewußt....

    nicht sauer sein, aber genau die reaktion habe ich vorhergesehen....

    Drogen sind ein weites Feld, wohl wahr.
    Allerdings ist die Auswahl in Mitteleuropa normalerweise begrenzt, sodaß die Kenntnis der gängigen Lebenshilfen oder -zerstörer sehr hilfreich ist. Es kann die Einordnung der jeweiligen Zustandsform des Patienten sehr erleichtern.....

    Ich möchte in diesem Zusammenhang auf etwas hinweisen, das mich, als ich´s gelesen habe, doch sehr nachdenklich gemacht hat.
    In den 80igern ist der erste AIDS-Fall dokumentiert worden. Der Patient war ein ca 12-jähriger Junge mit einschlägigen Verletzungen im Analbereich. Und keiner der behandelnden amerikanischen Gutmenschen ist auch nur ansatzweise auf die Idee gekommen, daß der Junge aus der homosexuellen Szene kommt - zumindest öffentlich nicht. Es hätte die Vermutung, daß die damals rätselhafte Erkrankung aus der Szene kommt, erleichtert, wenn die behandelnden Ärzte nicht so gut erzogen gewesen wären und die Zeichen richtig zu deuten gewußt hätten. (Sehr verkürzt dargestellt!!).

    Ich gehe bei diesem recht provokanten Bericht die Gefahr ein, etwas nicht ganz richtiges zu erzählen. Wenn dem so ist, bitte korrigieren. Ich möchte keinen Blödsinn in die Welt setzen. Ich habe allerdings nicht die Zeit, jetzt mal schnell zu recherchieren, wie das genau war. Schließlich bin ich nur durch die "Behauptung", daß Drogen nicht zum Spektrum des ärztlichen Wissens gehören, überhaut darauf gekommen, darüber zu schreiben....

    bis denne
    Geändert von Froschkönig (29.07.2004 um 17:49 Uhr)



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  2. #2
    Foreninventar Avatar von Froschkönig
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    Original geschrieben von starter
    Es hätte die Vermutung, daß die damals rätselhafte Erkrankung aus der Szene kommt, erleichtert, wenn die behandelnden Ärzte nicht so gut erzogen gewesen wären und die Zeichen richtig zu deuten gewußt hätten.
    Mal abgesehen davon ob die Geschichte nun stimmt oder nicht:

    Diese Vermutung tauchte eigentlich ziemlich schnell auf soweit ich weiß.
    Damals sprachen die Gesundheitszentren in Zusammenhang mit AIDS sogar häufig über "GRID" : Gay related immune deficiency

    Was wolltest Du noch gleich damit sagen ?
    Geändert von Froschkönig (29.07.2004 um 15:26 Uhr)
    KEINE Wiederbeschaffung von Goldkugeln und anderen Preziosen !
    Das schlimme an den Minderwertigkeitskomplexen ist, daß die falschen Leute sie haben
    (Sir Alec Guiness)



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  3. #3
    Back on Stage Avatar von Rico
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    Original geschrieben von starter
    In den 80igern ist der erste AIDS-Fall dokumentiert worden. Der Patient war ein ca 12-jähriger Junge mit einschlägigen Verletzungen im Analbereich. Und keiner der behandelnden amerikanischen Gutmenschen ist auch nur ansatzweise auf die Idee gekommen, daß der Junge aus der homosexuellen Szene kommt - zumindest öffentlich nicht. Es hätte die Vermutung, daß die damals rätselhafte Erkrankung aus der Szene kommt, erleichtert, wenn die behandelnden Ärzte nicht so gut erzogen gewesen wären und die Zeichen richtig zu deuten gewußt hätten.
    Also ich zweifle diese Geschichte ja mal grob an.
    1. Lag die Vermutung - wie Froschkönig sagte - sehr schnell nahe.
    2. Versteh ich nicht ganz, was die Erkenntnis, daß der Bub homosexuell ist denn für Konsequenzen gehabt hätte? Wenn er der *erste* Fall war, was hab ich dann für einen Informationsgewinn dadurch? Ich weiß ja noch gar nicht, daß es da eine Krankheit in der Szene gibt (schließlich liegt Patient Nr.1 vor mir). Und Patient Nr.1 hat erstmal eine untypische Erkrankung (Karposi-Sarkom oder Pneumocystis Carinii-Pneumonie - damit sind die Leute nämlich gekommen!), die zwar selten ist, aber nicht unbekannt.
    Erst die Häufung dieser Erkrankungen war ja etwas auffälliges und die wurde ja auch recht fix (innerhalb von 1-2 Jahren) erkannt und gemeldet.
    Definition of clinical experience:
    Making the same mistake with increasing confidence over an impressive number of years.



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  4. #4
    Registrierter Benutzer
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    ui. jetzt hab´ich was losgetreten - okay...

    Ich muß mangels absoluter Sattelfestigkeit beim Thema allerdings darauf verweisen, daß jeder mal selber genauer im net recherchieren müßte.

    Meine Geschichte stimmt zumindest zum Teil, so wie eine gute Zeitungsente eben...

    Ich weiß nicht mehr, wo ich´s herhabe, sonst würde ich´s gleich hier in´s net stellen. Sicher ist, daß das ein so früher Fall war, daß der behandelnde Arzt die Zuordnung nicht vornehmen konnte. Aber immerhin fiel ihm die Geschichte soweit auf, daß er Blutserum des Jungen einfror, für später, auch wenn er später irgendwo zu Protokoll gab, nichts davon gemerkt zu haben, daß der Junge ein Stricher war.
    Es mag schon sein, daß schon der nächste Fall, vielleicht nur wenig später, vielleicht in einer Großstadt, schon richtig zugeordnet wurde (als GRID, höre ich gerade zum ersten mal, und als STD).
    Ich habe mir diese Sache ja nur deswegen gemerkt, weil ich es unglaublich fand, daß ein Arzt etwas (für uns) relativ geläufiges wie typische Analverletzungen nicht erkannte, oder zumindest hinterfragte. Ich empfinde das ein wenig als Schlaglicht darauf, das Dinge, die sich eher außerhalb des gesellschaftlich anerkannten abspielen, ein wenig totgeschwiegen werden.

    grins - ich hoffe, jetzt habe ich soweit alles richtig zusammengekriegt...

    zu hmm, wie heißt er noch:
    zitat:
    1. Lag die Vermutung - wie Froschkönig sagte - sehr schnell nahe.
    2. Versteh ich nicht ganz, was die Erkenntnis, daß der Bub homosexuell ist denn für Konsequenzen gehabt hätte? Wenn er der *erste* Fall war, was hab ich dann für einen Informationsgewinn dadurch? Ich weiß ja noch gar nicht, daß es da eine Krankheit in der Szene gibt (schließlich liegt Patient Nr.1 vor mir). Und Patient Nr.1 hat erstmal eine untypische Erkrankung (Karposi-Sarkom oder Pneumocystis Carinii-Pneumonie - damit sind die Leute nämlich gekommen!), die zwar selten ist, aber nicht unbekannt.
    Zitat ende

    Das besondere daran war, daß der Arzt, weil die Erkrankung des Jungen ihm unbekannt war, Blutserum einfror. Der Junge hatte, glaube ich, Kaposi, bin aber nicht sicher.
    In letzter Konsequenz ist natürlich nichts wesentliches aus der Erkenntnis, daß er Stricher und todkrank ist, zu gewinnen.

    Ich sag es nochmal - ich hatte bei der Geschichte so ein wenig das Gefühl, daß der Arzt da einfach einen blinden Fleck hatte, und das nicht mangels Kenntnis der Fakten, sondern nur, weil "sich das nicht gehört".
    Später, als AIDS in aller Munde war, konnte jeder solche Verletzungen richtig zuordnen.
    Vielleicht deswegen, weil es plötzlich nicht mehr totgeschwiegen werden konnte?
    Ich kann nicht glauben, daß vor der AIDS-Welle keine Stricher zum Arzt gegangen sind. Und deswegen müssen Ärzte doch eigentlich gewußt haben, wie die einschlägigen Verletzungen aussehen.
    Vielleicht recherchiert ja jemand, der mir nicht glaubt, und findet die Originalgeschichte. Der Kern stimmt nämlich.

    Ansonsten möchte ich´s jetzt lieber dabei bewenden lassen, bevor ich noch wirklich was Verkehrtes sage....
    Geändert von starter (29.07.2004 um 17:40 Uhr)



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  5. #5
    give me the words...
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    Spannendes Thema. Hier kann man eine sehr frühe Diskussion über AIDS im Usenet nachlesen. Kann man sich kaum vorstellen, was für eine Angst das erste Auftauchen der Krankheit damals ausgelöst haben muß.

    Zu dieser Geschichte von starter: ich glaube kaum, daß der Großteil der Ärzte so naiv gewesen ist und den Hintergrund des Jungen nicht erkannt hat. Jeder Mensch mit ein bißchen Lebenserfahrung und Geistesgegenwart wird während der Anamnese schnell merken, daß hier was nicht stimmt.
    Ich glaube, sobald man die Theorie hinter sich hat, wird man schnell merken, worum es in diesem Beruf vor allem geht.

    gruß, he-man



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