Nein. Du fragst, warum sie unbedingt weiter untersucht werden will/aufgenommen werden will, obwohl ihr deutlich gemacht wurde, dass es keinen Anlass dazu gibt. Wenn sie dann zum Beispiel sagt, dass sie möchte, dass sich jemand endlich mal um sie kümmert, denkst du: "Aha! Hier scheint es nicht um den Katzenbiss zu gehen."
Dann fragst du, ob sich sonst denn keiner um sie kümmert. Und dann erzählt sie vielleicht, dass ihr Mann sie verlassen hat. Dann fragst du mal so grob Stimmung und Antrieb ab und sie sagt, dass sie sehr traurig ist in letzter Zeit und den Haushalt nicht schafft. Und dann sagst du ihr, dass du glaubst, dass es ihr im Moment sehr schlecht geht und ob sie mal daran gedacht hat, sich etwas anzutun.
Hoffentlich sagt sie dann, sowas läge ihr völlig fern. Aber wenn sie ja sagt, musst du abschätzen, ob sie akut gefährdet ist, zum Beispiel indem du fragst, ob sie im Moment daran denkt, und ob sie konkrete Vorstellungen hat. Und ob du sie nach Hause lassen kannst, ohne dass sie sich dann etwas antut.
Das wär zum Beispiel so ein Gesprächsgang, wo es angemessen ist, nach Suizidgedanken zu fragen. Du fängst ja nicht mit der These an, dass eine Depression besteht, sondern machst brav Anamnese, wo sich das dann rauskristallisiert.