Ok, DER Sinn ist einleuchtend Ich dachte eher an einen ausbildungsbezogenen,aber das ist wohl ein lächerlicher Anspruch
Nein, keine BEs, kein Fäden ziehen und nur selten verbandswechsel, da es meiner Ärztin zu gefährlich war, mich irgend einem Risiko auszisetzen. Nur papierkram aber, um das mal zu erwähnen. Arztbruefe zu schreiben und patienten aufnehmen zu können ist auch wichtig. Ich habe im MdL hex die bessere Note bekommen, weil meine epikrisen und mein Umgang mit Patienten so super waren hat also was gebracht
Exakt.
Abgesehen davon: Ich habe Chirurgie kennen gelernt als Umgebung in der es sozial akzeptiert ist rumzuschreien und mit Instrumenten zu werfen. Da habe ich schlicht keinen Bock drauf, genausowenig wie darauf mich per se von der OP-Pflege für meine Anwesenheit anmeckern lassen zu dürfen und dann stundenlang Haken und Fresse zu halten.
Erschwerend hinzu kommt, dass es mir am Arsch vorbeigeht was die da machen.
Auch ist es so, dass das was man aus der Chirurgie in andere Fächer mitnehmen kann außerhalb des OP stattfindet. Mein Blockpraktikum Chirurgie war in der Sportorthopädie: Nachdem ich die klinische Untersuchung von Schulter und Knie in der Aufnahme gelernt hatte konnte ich mit in die Ermächtigungssprechstunde und habe eine dreistellige Anzahl von pathologischen Befunden nicht nur gesehen sondern immer selbst vor-/nachuntersuchen können. Das bringt mir weit mehr als eine arthroskopische Latarjet-OP gesehen zu haben. Genauso wie mir die diagnostische Gelenkpunktion mehr bringt als die Arthroskopie.
Genauso jetzt im PJ: Welcher Abszess wird im Saal gemacht und welcher ist was für die kleine Chirurgie? Wie diagnostiziere ich eine Appendizitis bei einem 5-jährigen? Was ist eigentlich der explosive Stuhlgang beim Hirschsprung? Welche NEC wird warum konserativ geführt, welche bekommt einen perkutanen Pencildrain und welche wird tatsächlich operiert? Welche Leistenhernie des ehemaligen Frühgeborenen muss operiert werden und welche kommt zum Follow-Up und so weiter.
Das sind alles Sachen, die durchaus von Relevanz sind und die man nun einmal nicht durch Abhängen im OP lernt.
Da man uns ja immer wieder vorhält, dass das PJ ein integraler Teil des Studiums ist und wir selbstverständlich in erster Linie selbst dafür verantwortlich sind, dass wir was lernen entscheide ich selbst darüber was ich tun möchte. Ich habe es mir in der Inneren ja auch nicht bieten lassen, dass ich die Blutentnahmen allein mache und währenddessen die Visite schon mal anfängt. Soweit kommt's noch...
Zitat von Evil