Wie schafft es eine Uni, möglichst die Leute auszuwählen, die ihr Studium nicht abbrechen?
Egal ob man die Studienplätze über ZVS oder über Auswahlgespräche vergibt, müsste man erreichen, dass die Motivation der Studierenden stimmt und deren Vorstellung vom Studium.
Meine Idee wäre ein Propädeutikum von einem Semester - ähnlicher Selektionseffekt wie Pflegepraktikum (Wer nicht mehr kann, kann ja gehen...). Da muss möglichst das gemacht werden, was im Medizinstudium am unangenehmsten ist: viel Prüfungsstress, langweilige Versuche usw. Es müsste aber mit Fleiß zu schaffen sein.
Am "gemeinsten" wäre es, das ganze - da fakultativ - gegen Entgelt anzubieten. Die Studierenden würden schon vorher selektiert und sich dann später nicht auf die Abbrecherzahlen niederschlagen.
Ich persönlich bewerte allerdings Studienabbruch nicht negativ. Meiner Meinung nach liegt das Problem eher darin, dass es keine Zwischenstufen gibt, an denen man würdig aussteigen kann. Da sehe ich im Magisterbereich die BA und MA-Studiengänge als positive Entwicklung - wenn auch mit vielen negativen Aspekten behaftet.
Beim Med-Studium wäre eine Dreiteilung sinnvoll, dass man jeweils nach 2 Jahren mit einem "Abschluss", z.B. einer Staatsprüfung abbrechen kann. Dieser Abschluss könnte bei einer Einstufung in einen anderen Studiengang oder eine praktische Ausbildung angerechnet werden. Dann könnte man das für seine folgende Ausbildung als Zusatzqualifikation ansehen und hätte nicht diese negativen Brüche im Lebenslauf, die für Connaisseurs unter den Personalchefs charming sind, meistens aber lediglich negativ.
Insgesamt würde ich auch zu einem Modulsystem übergehen, wo für die zukünftige berufliche Laufbahn sehr unterschiedliche Lernabschnitte von 1 oder 2 Jahren Länge durchlaufen werden können. Dann gibt es natürlich nicht mehr diese exklusiven und für Quereinsteiger nicht erreichbaren Berufspfade wie Mediziner oder Jurist.
Und das sagt jemand wie ich, der gerade das Medizinstudium, das große monolithische Medizinstudium anpacken möchte...