Um diesen scheinbaren Widerspruch aufzuklären:Zitat von Bradyphrener
Ich bestreite nicht, daß in der SBZ/DDR eine Aktion stattgefunden hat, die "Entnazifizierung" hieß.
Allerdings bezweifle ich, inwieweit diese Aktion auch als solche von den Machthabern gedacht war - und hier scheinen wir uns ja einig zu sein, daß nicht alles, was da im namen der Entnazifizierung gelaufen ist, eben solche war. Uneinigkeit besteht ja lediglich darüber, wie groß der Anteil an echten Nazis war im verhältnis zu den Regimegegnern.
Diese Frage wird sich wohl nicht abschließend klären lassen, da man dabei ja auf die mit Vorsicht zu genießenden Angaben der sowjetischen Verwaltung, bzw. der späteren DDR-Regierung angewiesen ist.
Keineswegs sollte der mit "1." nummerierte Satz eine Aussage über die derzeitige Bevölkerung Ostdeutschlands machen. Er war ja auch als Antwort auf diesen Satz aus Deiner Feder gedachtBei der Lektüre durch einen "Unbedarften" könnte hier schnell der Eindruck erweckt werden, daß Du den Bewohnern der Ex-BRD eine signifikante Durchsetzung mit Altnazis unterstellst.Zitat von BradyphrenerDas bezog sich in erster Linie auf die Übernahme von NSDAP-Mitgliedern in die KPD und darauf, daß (wie im Westen auch) Berufe, die für das Funktionieren des Staates wichtig waren (Ingenieure, etc) nur bedingt verfolgt wurden.Zitat von Bradyphrener
Ich gebe zu, es war etwas überschiessend und allumfassend formuliert, allerdings war ich in diesem ersten Post zu dem Thema nicht auf eine so präzise Diskussion vorbereitet.
Wie gesagt, ich habe es ähnlich in der Schule (nicht in Bayern) gelernt und ich denke mal, daß die Lehrpläne in ganz Deutschland eine gewisse Objektivität niederspiegeln. Die Lehrer sind ja auch nicht alle konservativ - im Gegenteil.Zitat von Bradyphrener