- Anzeige -
Interesse an einer Werbeanzeige hier?
mehr Infos unter www.medi-a-center.de
Ich habe meinem Vater, der ebenfalls Anästhesist und Notarzt ist, die Intubations-Frage gestern mal gemailt, obwohl ich mich mit der Pulsoxyantwort schnell abgefunden hatte (Ich hatte dummerweise die Laryngoskopie mit der Bronchoskopie verwechselt). Er hat mir ausführlich geantwortet, unter anderem zur Pulsoxy folgendes:
"Wenn der Patient vor der Intubation - z.B. durch Spontanatmung über Maske oder Maskenbeatmung mit reinem Sauerstoff pulmonal gut O2-aufgesättigt wurde (ob man das unter NAW-Bedingungen schaffen kann?), dauert es 5 min und länger, bis die SaO2 deutlich abzufallen beginnt, auch bei "Magenbeatmung". Du könntest dich in diesem Fall zu lange in falscher Sicherheit wiegen.
Wenn der Tubus im rechten Hauptbronchus liegt, bekommst Du durch den Shunt eine schlechte Sauerstoffsättigung - aber der Tubus liegt ja auch nicht richtig. Er braucht jedoch nicht in Panik ganz herausgezogen zu werden, sondern nur einige cm zurückgezogen werden. Das zeigt dir die SaO2 jedoch nicht an.
Die Pulsoxymetrie kann also unter bestimmten Bedingungen 2 Arten von Fehlern erzeugen:
1. Die falsche Gewißheit, richtig intubiert zu haben.
2. Die falsche Gewißheit, falsch intubiert zu haben.
Deshalb halte ich sie für die ungeeignetste Methode."
Halte ich auch noch mal für sehr verständlich, wie er es erklärt hat.
June