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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Argl ... ich komme grade nicht weiter; muss ein Brett vor dem Kopf (oder vielleicht auch mehrere) haben. Kann das jemand bitte vorsichtig abnehmen?

    1) In dem Schmidt/Thews steht (29. Auflage), dass die Lunge nicht in der Lage sei eine Azidose dauerhaft zu kompensieren. Die Begründung dafür ist, dass mit jedem mol CO2, dass abgeatmet wird, auch ein mol HCO3- verbraucht wird. Jetzt frage ich Schussel mich: Wo ist überhaupt der Sinn und Zweck dieser ganzen Aktion? Denn nach der Henderson- Hasselbalch- Gleichung errechnet sich der pH über das Verhältnis der Konzentration von HCO3- zu CO2. Wenn jetzt aber mit jedem CO2 auch ein HCO3- verschwindet, dann verändert sich ja das Verhältnis gar nicht ?!?!

    2) Wie reguliert die Niere die HCO3- Ausscheidung? Wenn ich es richtig verstanden habe, dann wird HCO3- vollständig in den Glomerula filtriert und im proximalen Tubulus wieder resorbiert (H+- Sekretion gegen Natrium -> dann bildet sich CO2, dass in die Tubuluszelle aufgenommen wird -> dort bildet sich wieder H+ und HCO3- -> HCO3- gelangt schließlich über einen Na+/HCO+- Symport ins Blut).
    Nur wie wird dieser Vorgang reguliert? Wie kann die Niere mehr oder weniger HCO3- ausscheiden?

    3) Der in 2) erwähnte Na+/HCO3- Symport in der basolateralen Seite der Zelle des proximalen Tubulus soll laut Schmidth/Thews durch das Zellmembranpotential am Leben gehalten werden. Nur wie kann das Zellmembranpotential einen solchen Symport anfeuern, wenn netto +/- 0 Ladungen transportiert werden?

    4) Warum heißt NatriumBIcarbonat eigentlich BIcarbonat? Das ist doch NaHCO3. Woher kommt denn da das bi? Müsste es nicht Natriumhydrogencarbonat heissen?

    Freue mich schon auf eure Antworten! Ist bestimmt alles ganz logisch und einfach; und ich bin einfach nur bissel panne



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  2. #2
    Ex Studienplatz Anwärter Avatar von Notdoc
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    Zitat Zitat von Curryhuhn
    4) Warum heißt NatriumBIcarbonat eigentlich BIcarbonat? Das ist doch NaHCO3. Woher kommt denn da das bi? Müsste es nicht Natriumhydrogencarbonat heissen?
    Das ist ein Trivialnamen. Der chemisch korrekte ist Natriumhydrogencarbonat.
    Lebe nicht um zu arbeiten, arbeite um zu leben.

    Ich zahle nicht! Der Thread zur Aktion



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  3. #3
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    Da ist der erste Stein schon einmal gefallen.



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  4. #4
    Gold Mitglied
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    Zur Regulation der Niere:Bei einer Azidose ist ja die Konzentration von H+-Ionen erhöht, wodurch auch die Konzentration in der Tubuluszelle ansteigt und die Ionen vermehrt sezerniert werden. Dadurch wird die Rückresorption von Bicarbonat gesteigert, die ja von der H+-Sekretion abhängig ist ( Na+/H+-Antiport), und der pH seigt an.
    Bei einer Alkalose mangelt es dagegen an H+-Ionen, als Folge davon nimmt die Sekretion ab. Da diese aber Voraussetzung für Bicarbonat-Resorption ist, wird bei Alkalose vermehrt HCO3 ausgeschieden und der pH-Wert sinkt.



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  5. #5
    Kinder-Fraktion Avatar von THawk
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    ad 1:

    respiratorische Kompensation läuft ja bei metabolischer Störung. D.h. du haust dem Organismus von irgendwo her nen paar Säureteilchen in den Blutkreislauf (z.B. über die Dissoziation von Milchsäure zu Lactat; Glucose schließlich war ja noch nicht sauer).
    Jetzt kommt das Bicarbonat-Gleichgewicht ins Spiel:

    HCO3- + H+ <---> CO2 + H2O

    Durch die H+-Zugabe verschiebst du das Gleichgewicht nach rechts, es wird also aus einem Hydrogencarbonat-Ion ein CO2 (und ein H2O, aber weils da soviel von gibt ist es egal). Da der pCO2 ja jetzt über die Atmung konstant gehalten wird, wird dieses gerade entstanden CO2-Molekül jetzt über die Atmung verschwinden.
    Resultat: Du hast ein H+ von irgendwo reingegeben, das wurde sozusagen mit dem Hydrogencarbonat in die schwache Säure CO2 (bzw. genauer H2CO3) umgewandelt, diese schwache Säure hast du aus dem Gleichgewicht entfernt (abgeatmet) -> du hast ein Hydrogencarbonat "verloren".

    Okay?

    Wichtig ist vielleicht noch das: Der Vorteil im schwachen Säure-Base-System (also in Puffersystemen) ist ja, dass zwischen den beiden Teilen ein Gleichgewicht besteht. D.h. wenn ich einiges an Säure zugebe bildet sich wieder ein Gleichgewicht -> Henderson-Hasselbalch-Gleichung: Der Quotient ändert sich relativ wenig -> fast keine pH-Änderung. Und genau das möchtest du ja erreichen!

    Na, alles verstanden?
    "Wir hatten Zeit. Er, weil er alt, ich, weil ich jung war."
    Eric-Emmanuel Schmitt: Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran



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