teaser bild
Forensuche

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #36526
    Ein Huhn auf Reisen... Avatar von Moorhühnchen
    Mitglied seit
    11.01.2006
    Ort
    Schon wieder woanders
    Semester:
    Fachhühnchen
    Beiträge
    10.976

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Zitat Zitat von mainzer Beitrag anzeigen
    wofür gibt es Morcellatoren..... *duckundweg*
    Uaaaahhh!! Kopfkino!!
    Habe vor Jahren mal zu unserem Gynchef gemeint, während der ein recht großes Myom über mehr als 15 Minuten morcelliert hat, ob er sicher sei, dass das nicht Darm ist (die Wurst, die rauskam, sah halt so aus)...... der Blick konnte töten!
    Don't be afraid of work - fight it!!





    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  2. #36527
    unsensibel Avatar von Lava
    Mitglied seit
    20.11.2001
    Ort
    schon wieder woanders
    Semester:
    FA
    Beiträge
    30.094
    Mal eine Frage an die Neurologen hier: wann sollte ich einen Krampfanfall durchbrechen?

    Gestern hat die Angehörige eines Patienten einen Krampfanfall hingelegt. Bekannte Epilepsie, hat ca. 5 Anfälle im Jahr, nimmt keine Medikamente, weil das die Frenquenz der Anfälle nicht senke. Der Ehemann versuchte noch uns zu erklären, dass er das kenne, die Anfälle gingen nach zwei, drei Minuten vorrüber. Aber natürlich stürmten bei uns gleich alle herbei und der Internist (wir haben keine Neurologen) hat eilig 3mg Midazolam gespritzt. Zwischendrin war die Frau schon ziemlich blau im Gesicht (ist das gefährlich? oder ist das nicht einfach immer so?). Gefühlt würde ich sagen, dass der Anfall da schon auf dem Rückzug war und wir auch keine drei Minuten abgewartet hatten. Hinterher schlief sie natürlich erstmal und der Internist wollte sie auf ein Monitorbett stationär aufnehmen. Nach ein, zwei Stunden war sie aber wieder wach und ist gegen ärztlichen Rat nachhause gegangen.
    "tja" - a German reaction to the apocalypse, Dawn of the Gods, nuclear war, an alien attack or no bread in the house Moami



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  3. #36528
    Diamanten Mitglied Avatar von Heerestorte
    Mitglied seit
    31.05.2013
    Ort
    Nebel des Grauens
    Semester:
    It's over. It's done.
    Beiträge
    5.603
    Ich habe natürlich keine klinische Erfahrung damit,
    aber durchs StEx lernen und Lesen der Leitlinie, würde ich mal sagen,
    dass man stationär nach 5 Minuten von einem Status ausgeht und dann erst medikamentös unterbricht.
    Und dann auch eher Lorazepam bzw Diazepam.
    Midazolam kommt eigentlich erst bei Stufe 3 zur Statusunterbrechung zum Einsatz.
    Präklinisch kommt Midazolam wohl früher zum Einsatz, aber Ihr wart ja in der Klinik.

    https://www.dgn.org/leitlinien/2303-...alter#therapie



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  4. #36529
    wieder an Bord :-) Avatar von Muriel
    Mitglied seit
    04.04.2003
    Ort
    Oche -> Kölle
    Beiträge
    30.693
    "War die laparoskopisch?"Patientin: "Die Sectio? Nein"
    Geil!



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  5. #36530
    Diamanten Mitglied
    Mitglied seit
    06.11.2009
    Ort
    Mülheim an der Schnur
    Semester:
    FÄ für Neurologie/Psychiatrie und Psychotherapie
    Beiträge
    3.135

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Zitat Zitat von Lava Beitrag anzeigen
    Mal eine Frage an die Neurologen hier: wann sollte ich einen Krampfanfall durchbrechen?

    Gestern hat die Angehörige eines Patienten einen Krampfanfall hingelegt. Bekannte Epilepsie, hat ca. 5 Anfälle im Jahr, nimmt keine Medikamente, weil das die Frenquenz der Anfälle nicht senke. Der Ehemann versuchte noch uns zu erklären, dass er das kenne, die Anfälle gingen nach zwei, drei Minuten vorrüber. Aber natürlich stürmten bei uns gleich alle herbei und der Internist (wir haben keine Neurologen) hat eilig 3mg Midazolam gespritzt. Zwischendrin war die Frau schon ziemlich blau im Gesicht (ist das gefährlich? oder ist das nicht einfach immer so?). Gefühlt würde ich sagen, dass der Anfall da schon auf dem Rückzug war und wir auch keine drei Minuten abgewartet hatten. Hinterher schlief sie natürlich erstmal und der Internist wollte sie auf ein Monitorbett stationär aufnehmen. Nach ein, zwei Stunden war sie aber wieder wach und ist gegen ärztlichen Rat nachhause gegangen.
    Bei bekannten Epilepsien ohne Triggerfaktor sind Anfälle in der Regel selbstlimitierend. Wichtig ist, dass die Umgebung abgesichert ist und Patienten sich nicht an Kanten, Möbeln etc. verletzen. Dauert der Anfall länger als 5min sollte man ihn definitiv medikamentös durchbrechen und natürlich immer schauen, dass die Atemwege gesichert sind (nicht mit Gewalt) und Sauerstoff geben. Das die Patienten blitzeblau werden gehört zum Anfallsgeschehen dazu, ebenso der Postiktuale Dämmerzustand. Fraktioniert kann man Rivotril bis 2x 1mg, Diazepam bis 2x 10mg oder Lorazepam bis 2x4mg im Abstand von jeweils 5-10min geben. Ich persönlich gebe lieber Lorazepam, weil man dass auch in 2mg Dosen besser fraktioniert geben kann und die Halbwertszeit geringer ist. Bei bekannten Anfallsleiden ohne Triggerfaktoren (Infekt, Alkoholentzug), Anfallsfolgen (Verletzungen) oder Anfallshäufung ist es auch medizinisch vertretbar, dass der Patient nach Reorientierung wieder entlassen werden kann und weiter ambulant behandelt wird. Midazolam hat den Vorteil, dass man das auch nasal mit Zerstäuber verwenden kann, wenn man keinen sicheren venösen Zug hinbekommt und Diazepam Rektiolen Nicht verfügbar sind. Ansonsten ist das aber eher keine First Line Therapie.
    Geändert von Reflex (02.10.2019 um 12:53 Uhr)



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]

MEDI-LEARN bei Facebook