Das schließt sich ja lückenlos an die vorherigen "gehalts" und "geld und Ansehen" Threads an.
ZUnächst einmal zum Thema Berufe in der freien Wirtschaft:
JEDER ist DAS wert, was ER in den Markt EINBRINGT!
Das ewige gejammer über die Schwierigkeiten Jobs zu finden...Gut, ich bin ein grünschnabel, und habe keine Probleme das zuzgeben, ich habe mich noch nie in der Situation befunden, eine Bewerbung zu schreiben oder ein bewerbungsgespräch zu führen.
Aber ich bin so felsenfest davon überzeugt, dass ich in rel. kurzer Zeit einen guten Job bekommen könnte...und ich denke, diese Überzeugung, dieses vertrauen, was ich jetzt schon in jungen Jahren in mir habe, dass wird dann letzlich auch helfen.
Ich denke, dass viele menschen einfach nicht 100% in eine Sach investieren, fehler immer wieder machen, nicht alles geben.
Ich kann verstehen, wenn man frustriert ist und nach 100 Bewerbungen keine Resultate erzielt. Aber was machen die Leute? In zweit- oder drittklassigen Fernsehbeiträgen werden immer mal wieder solche jammernden Gestalten vorgeführt und es wird eingeprügelt, wie ungerecht doch alles sei.
Aber was machen diese Leute? Sie machen 100mal das gleiche, wie 1000, 10.000 Andere auch. Als Chef würde ich mich auch nicht für so jemanden entscheiden.
Wenn ich merke, ich habe keinen Erfolg mit meiner Strategie, dann muss ich sie umstellen. Dann muss ich mich hinsetzen, ein brainstorming machen und überlegen, was kann ich anders machen, wie kann ich den jew. Chef absolut davon überzeugen, ich sei der "Richtige". Evtl. direkt zum Unternehmen hinfahren und auf ein gespräch bestehen. Kann in die Hose gehen, aber einige werden das honorieren und letzlich hat man größere Chancen auf einen Job.
Man muss nur bereit sein, auch wirklich zu wollen.
Ich zweifle einfach nicht daran, in der "Wirschaft" einen guten Job zu bekommen.
Klar, man arbeitet in einem hoch dotierten Job im "Wirtschaftssektor", ob nun Management oder Controlling oder etwas dergleichen, sicherlich auch 60 oder 70 h pro Woche.
Aber dafür verdient man dann auch das Doppelte.
Als Arzt ist der Verdienst als Assi sowie als Facharzt auch noch grottig.
Und 1600€ als "Viel" zu bezeichnen ist ja wohl ein absoluter Witz.
Das hängt vermutlich auch mit den verhältnissen, in denen man aufgewachsen ist zusammen, viel mehr wohl auch mit den eigenen Zielen und Plänen.
Was will man bitte mit 1600€ machen? Gute Wohnung sind warm schonmal ca. 500 -1000€ , je nach Stadt und Wohnlage. In Zukunft übrigens Tendenz nach oben, da der Rohölpreis die Heizölkosten drastisch nach oben schießen lässt. Es wird saftige Nachzahlungen geben beim Heizöl, zudem sind aktuell die Tanks leer.
Daran anschließen der Posten des Autos: Ich weiss ja nicht, was hier so Ansprüche gehegt werden. Das man zu Beginn keinen Porsche oder Stern fährt, klar.
Aber einen soliden A3 oder ein Golf sollten angemessen sein.
Für das Auto fallen dann Kosten incl. Sprit von 200€-250€ an ( bei mir, höher motorisiert...100-150PS müssen sein )
Dann gehen für Lebensmittel und Mineralwasser nochmal locker 250€ pro Monat weg. Kommt mir nicht mit "Leitungswasser tuts auch, das ist Quatsch".
Hochwertige Lebensmittel sind gerade für die Vitalität des physisch extrem stark belasteten Arztes von enormer Wichtigkeit. Allerdings lässt sich durch den verzicht auf Pizza und Fast Food und Substitution dieser Lm durch nicht industriell verarbeitete frische LM eher noch Geld sparen...
Dann gehen noch Gelder für verschiedene Dinge drauf: Neue Kleidung, Kosmetika, Büroartikel, Haushaltsgegenstände, Sport, Ausgehen/Kino : Sollte man 200-250€€ veranschlagen.
Dann will man ja auch etwas für Urlaube, größere Anschaffungen zurücklegen.Nochmal 200€
Und schlussendlich muss man MINIMUM 200€, eher mehr, monatlich für die private Altervorsorge anlegen....
Von Tilgungen der Kredite für Möbel, Auto etc. gar nicht zu sprechen...denn keiner kann mir erzählen, er könne sich ein bodenständiges Auto für ca. 15.000€ ohne Kredit leisten...die Wenigsten
Mit einem Nettogehalt von 1600€???
Und das Ganze ist im normalen Rahmen kalkuliert...eine normale Wohnung, keine teuren Klamotten, wenig Ausgehen, genrell wenig geld für Freizeit, die man als Arzt, aber auch sonstwo, ja eh nicht hat...
Mal Hand aufs Herz: Man ist mit 29 Assi, dann mit ca. 34 Facharzt. Als Facharzt verdient man meines Wissens nach Tarif kaum mehr als der Assi.
gut, aber der Facharztstufe kann man dann ins Ausland gehen, dort verdient man dann gutes Geld.
ABER: Klar, die Möglichkeit ist verlockend. Man sollte aber eines nicht vergessen: Man muss eine fremde Sprach u.U. ( Skandinavien ) ganz neu lernen. Und so schön evtl. die Landschaft und die neue Kultur anfangs auch sein mögen, so schwierig wird es aber sein, sich dort richtig einzuleben.
Hier hat man alles vertraute, was einen maßgeblichen Anteil am Lebensglück hat. Ein vetrautes sicheres Umfeld aus Bekannten, Verwandten, Freunden, bekannten produkten, Zeitungen , Fernsehen etc. etc.
Ich denke, die belastung bei der Umstellung im Ausland darf man vermutlich nciht unterschätzen.
Zumindest stelle ich mir das nicht so easy vor.
Das es mit dem nötigen Willen machbar ist, keine Frage ( s.o. )
Als Arzt in der BRD sehe ich jedenfalls bei weiter sinkenden Geldzuflüssen und einer negativen demographischen Entwicklung keine Chancen...
Greetz