Mein Problem ist wohl etwas merkwürdig: Nach dem Abitur wusste ich überhaupt nicht, was ich studieren sollte. Wir sind dann für viel Geld zu einem Berufsberater nach Zürich gegangen (ich komme aus Norddeutschland, so viel zu meiner Verzweiflung), der jegliche Tests mit mir durchführte und mir zuletzt ans Herz legte, Jura zu studieren. Die Idee erschien mir zu Beginn recht anregend. Zur Zeit befinde ich mich für ein Jahr in Amerika und langsam kommen mir so die Zweifel. Momentan liebäugele ich mit Medizin, obwohl ich mich noch nie so richtig für Naturwissenschaften interessiert habe (meine Noten haben darunter aber nicht gelitten: Für gute Noten gebe ich mich selbst mit uninteressantem Stoff ab, was irgendwie traurig ist). Wahrscheinlich stelle ich mir diesen Studiengang einfach lebhafter vor als den juristischen. Nun meine Frage(n): Könnte ich theoretisch auf Medizin umschwanken, obwohl ich sowohl Chemie als auch Physik nach der 11. abgewählt und nur Biologie als Grundkurs beibehalten habe? Macht es Sinn, einem vagen Gefühl zu folgen, oder soll ich lieber alles auf die Ergebnisse des Berufsberaters setzen? Meine Abiturnote ist 1,3, meine Leistungsfächer waren Deutsch und Geschichte, meine Prüfungsfächer Mathematik und Latein. Meine Eltern sind beide Mediziner und mein Vater hätte es schon immer gerne gesehen, dass auch ich Medizin studiere. Bis jetzt habe ich ihnen noch nichts von meinen Zweifeln erzählt, da der (kostspielige) Gang zur Berufsberatung dann umsonst gewesen wäre. Vllt hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir mitteilen, was für ihn letztendlich die Entscheidung zum jeweiligen Studiengang herbeigeführt hat.
Vielen Dank, Johanna