Pflegepraktikum - Es nervt!

[DeKl]

meine herren, ihr habt probleme. diese vermeintlich relativierte "können schwestern etwas anderes als..." aussage ist absoluter verallgemeinerungsmüll. schlecht gelaunte, frustrierte menschen gibt es in JEDEM beruf und oft geben diese, die in irgendeiner art hierarchie stehen, das nach unten weiter. völlig normal. und sich zu überlegen, ob man sich krank melden oder anfangen soll unnötigen streß zu machen, bringt dich nicht weiter, sondern eher noch mehr frust. sieh es mal so, wie es ist und wie es auch schon jemand gesagt hat: du bist nur eine billige arbeitskraft, die einen einblick in die pflegerischen tätigkeiten erwerben soll. mehr bist du nicht. übersteigertes anerkennungssucht? ja. es wird dir vermutlich niemand "danke" sagen und das ist auch nicht notwendig, klar wäre es schöner, wenn alle ein bißchen netter zueinander wären und sich ab und zu mal lieb hätten und knuddeln würden, aber so funktioniert diese welt einfach nicht.
ich will übrigens nicht sagen, daß man sich immer alles gefallen lassen soll. bevor mir das hier noch so ausgelegt wird. lioness, glaube ich, war es, der das wort "diplomatisch" benutzt hat. mit ein bißchen menschenverstand und einer mischung aus anpassung, freundlichkeit und forderung kann man immer etwas erreichen, auch bei dem hinterletzten unsympathen. jedoch zu erwarten, daß alle welt sich freut, daß man da ist und sich alle darum reißen dem praktikanten etwas zu erklären, weil er ein süßes näschen hat, das funktioniert einfach so nicht. also nicht jammern, sondern mal ein wenig rückgrat zeigen

[Giant0777]

Aber um das noch mal hervorzuheben: Was mich am meisten nervt ist die mangelnde Wertschätzung meiner Arbeit. Ich reisse mir den A...auf, hab noch zwei andere Nebenjobs weil ich fürs Praktikum kein Geld bekomme und niemand sagt auch nur mal "danke!".

Lieber Bobby, ich liege ja sonst durchaus immer auf Deiner Linie. Aber jetzt muss ich mal fragen, für wen Du es eigentlich machst ? Du machst es doch nicht für Ärzte, Schwestern, Pflegedienstleitungen, den Reissack in China oder sonst wen!

Du machst es für die Menschen, die sich Patienten nennen. Ich bin kein übersteigerter Idealist und meckern ist auch mal ok. Ganz bestimmt !
Aber diese Form der Rückschläge werden Dich noch hunderte Male im Leben treffen. Und ich kann Dir nur raten, Dir dann vor Augen zu führen, was die Motivation für die ganze Plackerei dann ist !

Weisst Du, heute ist ein Patient bei uns verstorben. Der hat auch nie danke gesagt oder sich gefreut, hat eigentlich nur gemeckert und genervt. Lag wohl an seiner Demenz oder woran auch immer. Und trotzdem hat er mich immer dankbar angeschaut, wenn ich ihm seine sabbrige Schnabeltasse gegeben habe oder wenn ich ihm zum x-male aufgeholfen habe. Mir persönlich hat das sehr viel gegeben. Viel mehr als das Lob von den Schwestern oder den ganzen Erklärungen der Ärzte für mich zu irgendwas, nur weil sie wissen, dass ich "Nachwuchs" bin.

Und mich hat dieses Erlebnis sehr traurig gemacht und ich empfinde es als schmerzlichen Schlag.

Letzlich will ich Dir Deinen Ärger nicht ausreden. Nur ist die berufliche Freude woanders zu finden.

Gruß, Giant

[DrSkywalker]

@bobbydigital:
Biste immer noch auf der 2?
Hab dir doch gesagt geh auf die eins!

Sag der Stehr du willst auf die eins und da machste dir ne nette letzte Woche und die werden ganz lieb zu dir sein und lustig sind sie auch...
Weisste doch!

Denke nicht, ich hätte nicht die ganze Zeit gewusst welche sophia da ihr unwesen treibt....

[Peter_1]

Hi Bobby,

ich kann Dich schon verstehen. Ich kann auch Anima nicht zustimmen, natürlich sollte es selbstverständlich sein das man auch Dinge beigebracht bekommt ohne das man erst darum kämpfen muss.
Auch zu sagen "na ja das ist halt so im richtigen Leben" ist ein ziemlich schwaches Argument und was es mit Rückgrat haben zu tun haben soll wenn man sich nicht über eine miese Arbeitsatmosphäre beschwert weiss ich auch nicht (so was würde ich als "Durchhaltevermögen" bezeichnen). Ich habe in verschiedenen Bereichen gearbeitet und arbeite seit mittlerweile 10 Jahren in unterschiedlichen Krankenhäusern und mir fällt jedesmal aufs neue auf wie beschissen und sozialinkompetent viele Mitarbeiter im Krankenhaus (ausdrücklich Ärzte UND Schwestern) miteinander umgehen. Meiner Meinung nach ein Grund dafür sind die straffen Hierarchien (Praktikant, Unterkursschüler...Oberkurs..., Pflegehelfer, exam. Schwester/Pfleger, Famulus, PJ, Assi, OA, CA), man findet halt immer einen an dem man seinen Frust ablassen kann, dazu hat man noch ne schöne Gruppendynamik, welche das Mobben von Einzelpersonen leicht macht. Über solche Dinge wird viel zu wenig geredet und es gibt viel zu wenig Beschwerden. Natürlich muss man sich dagegen wehren, nur halt nicht zuerst bei der PDL sondern zuerst das Gespräch mit den Leuten suchen mit denen man Probleme hat. Wenn dies aber zu nichts führt, ja dann sollte und muss man auch seine Probleme weiter oben anbringen. Der nächste der kommt hat wahrscheinlich die gleichen Probleme und das gilt es zu verhindern. Natürlich kann man seinen "Platz erkämpfen und erschmeicheln" wie in nem Rudel Affen, so läufts ja auch meistens, aber ist das wirklich nötig, geht es nicht auch ein bisschen zivilisierter? Mein Tip: nichts gefallen lassen, aber immer ruhig und sachlich bleiben (zur Not erst mal selber "abkühlen"), wenn möglich Einzelgespräch mit den Personen suchen mit denen es Probleme gab, die aber offen und gerade heraus ansprechen. Und klar bekommrt man viel von den Patienten, aber eine kollegiale Arbeitsatmosphäre schadet auch nicht wenn man abends zufrieden nach Hause gehen will.

[Blindside]

Ich hab mit meiner Station beim Zivi natürlich ne recht geile Station erwischt auf der der große Teil des Personals wirklich lässig drauf ist. Die können einen bei vollem Haus zwar den ganzen Vormittag rumhetzen lassen einen aber in einem Spätdienst Freitagabends schon mal 4 Stunden früher gehen ohne es aufzuschreiben.
Und auch da gibt es natürlich welche mit denen man nicht klar kommt. Mit einer Schwester hatte ich am Anfang ganz offensichtliche Probleme, die auch den anderen aufgefallen waren. Nach einem ganz normalen Gespräch, wo sie mir ihre Sicht der Dinge und ich ihr meine dargelegt habe, arbeiten wir super zusammen und es klappt richtig gut.
Dann ist da eine andere, mit der ich einfach ungerne arbeite. Sie sitzt den ganzen tag nur im Dienstzimmer rum, schreibt höchstens die Kurven und hetzt mich über die gesamte Staion (und besonders gerne wenn ich mich grade zum essen oder so hinsetzen will).
Mit der ist auch kein Gespräch möglich, weil die einfach so doof ist und überhaupt nicht einsieht warum mich ihr Verhalten stresst ("Du hast doch eh fast nichts zu tun hier...."). Da heißt es aber wirklich einfach Augen zu und durch, auch der Dienst geht mal vorbei (und sie arbeitet Gott sei Dank in der anderen Schicht).

Ich denke auch, dass man oft mit Menschen zusammen arbeiten muss, die über einem stehen und die man nicht mag. So läufts eben. Für dich sind das die examinierten, für die die Ärzte, für die die OAs etc....
Und mal ganz ehrlich, wer hat noch nicht nen frischen Praktikanten losgeschickt die Drecksarbeit zu machen um mal 10 Minuten länger zu frühstücken (hay, ich hab mich auch revangiert ).