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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    14.11.2005
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    155
    Hallo!

    Ich muss mir mal aus der Seele reden.

    Ich mache zur Zeit mein Krankenpflegepraktikum und sammle jetzt im Grunde meine ersten (nicht allerersten) Erfahrungen im medizinischen Bereich. Ich kriege einiges mit vom Arbeitsalltag der Ärzte - da ich aber mehr mit den Schwestern arbeite, bekomme ich eben nicht alles mit.
    Ich will seit vielen Jahren Medizin studieren, das Fach, die Materie, die Wissenschaft interessiert mich sehr. Ebenso der Umgang mit Menschen in dem Beruf. Aber irgendwie kann ich mir nicht so richtig vorstellen, ob es mir später wirklich Spaß machen würde, Ärztin zu sein. Ich sehe halt jetzt die Ärzte auf den Stationen: sie laufen rum, machen Visite, operieren 2 Stunden oder länger, haben Besprechungen, laufen wieder rum von Patient zu Patient. Ganz normaler Alltag (?).
    Aber macht das wirklich Spaß? Ich war bei einer OP dabei und hab mich gefragt: Kannst du dir wirklich vorstellen, deine Hände später mal wie diese Ärzte am OP Tisch in den Bauchraum eines Patienten zu halten und irgendwas rauszuschneiden? - Ich lese wahnsinnig gerne über den Beruf des Arztes. Es gibt keinen Beruf, der mich mehr interessiert. Aber wenn ich ehrlich bin: So richtig kann ich mir nicht vorstellen, später mal 24 Stunden am Stück zu arbeiten, oder 32 Stunden, oh Mann, ich will gar nicht daran denken! Aber wenn ich insgeheim darüber nachdenke, erhoffe ich mir (blauäugig?), dass sich die Umstände in zehn Jahren vielleicht auch gebessert haben werden. Ich kann mir nicht vorstellen, was anderes zu machen. Aber irgendwie weiß ich halt nicht, wie es sich später anfühlen wird, Ärztin zu sein. Und ob es sich gut anfühlen wird. Auf das Studium hätte ich total Lust! Mich interessiert das alles, wie gesagt. Aber mir ist so wichtig, dass mir mein späterer Beruf Spaß machen wird. Würde mir der Beruf Spaß machen??...

    Sind unter euch vielleicht Ärzte, die vor dem Studium ähnliche Gedanken hatten? Wächst man da rein in den Job? Macht euch der Job Spaß? - Das ist eigentlich meine wichtigste Frage. - Egal, wem ich begegnet bin im Laufe des Praktikums: 90% der Leute haben mir von dem Beruf abgeraten mit der Begründung, er sei viel zu stressig und man ginge kaputt an ihm.


    Und all das beschäftigt mich. Vielleicht sagt ihr was dazu. Ich wär euch dankbar.



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  2. #2
    neonröhrengebräunt Avatar von Xylamon
    Mitglied seit
    18.06.2005
    Ort
    war mal Göttingen
    Semester:
    FA Anästhesie
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    2.661
    Man wächst mit seinen Herausforderungen... du wirst im Laufe des Studiums alles genauer kennen lernen, und auch die Nischen der Medizin. Wer sagt denn, dass du unbdingt in den Stationsdienst musst? Gibt viele Fachrichtungen und Einsatzmöglichkeiten für Approbierte... Labor, Pharmafirma, Journalismus, (Unternehmens-)Beratung usw
    As we move on, as we progress...
    To increase the pressure, ease the stress...
    And what you hear is not a test...
    Oh YES



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  3. #3
    wollt ihr die zitze? Avatar von ledoell
    Mitglied seit
    29.06.2006
    Ort
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    Beiträge
    1.794
    hi...also ich bin bis jetzt nur abiturient und daher vielleicht nicht sonderlich kompetent für solche aussagen, aber ich denke mal, man sollte auf jeden fall ne größere portion idealismus mitbringen in dem beruf....denn soweit ich das beurteilen kann arbeitet man schon länger/schwerer/intensiver als in den meisten anderen berufen und das wird noch durch eine im internationalen durchschnitt verhältnismäßig schlechte bezahlung, überstunden, papierkram etc. verstärkt....wer also auf ein gutes "preis-leistungs-verhältnis" in seinem beruf wert legt, wird im krankenhausdienst wohl kaum glücklich werden, frühestens bei einer eigenen praxis vielleicht.....ich persönlich will arzt werden, weil ich in meinem leben was sinnvolles machen will, und die allermeisten jobs und berufe heutzutage sind für mich nicht bzw. nur eingeschränkt sinnvoll....aber einem menschen seine gesundheit wieder zu geben ist doch ein erstrebenswertes ziel, dafür nehm ich persönlich gerne teilweise etwas widrige arbeitsbedingungen in kauf....außerdem ist die ausbildung, die man bekommt ziemlich krisensicher.....kranke und verletzte wirds wohl immer geben.....und das beste: man ist echt total mobil, wenn man keinen bock mehr auf deutschland hat, kann man (bei entsprechenden sprachkenntnissen) immer noch woanders hin gehen......ein unbezahlbarer vorteil, versuch das mal als steuerberater oder bankangestellter .....
    leider geil



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  4. #4
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    14.11.2005
    Beiträge
    155
    danke für eure beiträge. ich hoffe, es kommen noch mehr. bin ich idealistin? ja, ich bin es. aber gleichzeitig bin ich auch sehr nachdenklich, ich will nicht sagen pessimistisch, aber kritisch... ledoell, ich finde deine argumente sehr gut. ich kann deine beweggründe gut nachvollziehen. aber bei mir fällt das helfersyndrom eher in den hintergrund. frag mich, warum ich ärztin werden will.



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  5. #5
    unsensibel Avatar von Lava
    Mitglied seit
    20.11.2001
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    schon wieder woanders
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    FA
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    30.095
    Irgendwie ging es mir ähnlich wie dir. Hatte wenig Einblicke in den Arztberuf, nur ein 2 wöchiges Pflegepraktikum zwischend er 11. und 12. Klasse und da habe ich den Stationsarzt nur beim Frühstück zu Gesicht bekommen. Allerdings durfte ich einmal in die Endoskopie und einmal zum Ultraschall zuschauen.
    Das mit den langen Diensten hat mir auch Angst gemacht und ehrlich gesagt weiß ich immer noch nicht, ob ich das aushalte. Aber ich hab auch im ersten Semester gedacht, diese ganze anatomie werd ich nie schaffen und ich hab's geschafft. Am Anfang steht man immer wie der Ochs vorm Berg. Ob man es schafft, weiß man erst, wenn das Problem wirklich anpackt.
    Ich hab mich noch nie danach gerichtet, was andere Leute mir sagen und so hab ich einfach so aus blanker Neugier und ein bisschen Verblendung durchs Fernsehen (ER und Chicago Hope lassen grüßen) mit Medizin angefangen und siehe da! Bisher liebe ich es einfach.
    "tja" - a German reaction to the apocalypse, Dawn of the Gods, nuclear war, an alien attack or no bread in the house Moami



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