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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer
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    Die Überschrift sagt schon alles...
    Ein Patient auf meiner ehemaligen Station wir wahrscheinlich in der nächsten Zeit (das heißt, man geht davon aus das es schnell geht) sterben. Er ist in meinem Alter, nett und ich leide gerade sehr mit ihm und kann ihn garnicht vergessen, kann garnichts dagegen machen.
    Das ist so ungerecht, er hätte sein ganzes Leben doch noch vor sich!

    Ich weiss das ich das alles zu nah an mich ranlasse, frage mich gerade ob ich da jemals härter werden könnte...
    Ist nicht wirklich gut wenn ein Patient spürt das ich Mitleid habe,
    ich glaube aber irgendwann kann man so etwas nicht mehr verstecken.

    Wie geht ihr mit dem schicksalhaften Tod um?

    Die Wahrheit geht manchmal unter, aber sie ertrinkt nicht.



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  2. #2
    blutspender-fan
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    ich weiß nicht, wie sehr dich das mitnimmt, aber ich würd mir in der situation (in der ich noch nie war) - wenn ich jetzt schon weiß, daß ich damit ich umgehen kann- auf jeden fall hilfe suchen. du kannst mal mit dem stationarzt oder dem pflegepersonal darüber sprechen, die kennen den fall ja viel besser, villeicht hilft dir das schon. zusätzlich kannst du dich erkundigen, ob es ne balint-gruppe, ethik-gruppe, psycho-berstungsstelle für studenten oder sowas ähnliches gibt. viel erfolg!
    ich liebe meine arbeit



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  3. #3
    Registrierter Benutzer
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    Hattest du denn schonmal Probleme bei Menschen, die sehr viel älter waren, sagen wir mal um die 70 oder 80 herum? Oder besteht das Problem jetzt akut nur bei diesem Fall?
    Bei älteren Patienten habe ich mich über mich selber schon recht erschrocken, als sich bei mir gar nichts emotional tat, als sie gestorben waren.
    Am besten redest du wirklich mal mit jemanden darüber. Sollte aber jemand sein, der ein bisschen Zeit für dich hat. Würde ich so machen. Finde ich aber schonmal gut, dass du mit uns "redest". Das hilft vielleicht auch schon, sich an den Tod zu "gewöhnen". Was hat der arme Patient eigentlich so in etwa??



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  4. #4
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    Zitat Zitat von supamaus007
    Hattest du denn schonmal Probleme bei Menschen, die sehr viel älter waren, sagen wir mal um die 70 oder 80 herum? Oder besteht das Problem jetzt akut nur bei diesem Fall?
    Bei älteren Patienten habe ich mich über mich selber schon recht erschrocken, als sich bei mir gar nichts emotional tat, als sie gestorben waren.
    Am besten redest du wirklich mal mit jemanden darüber. Sollte aber jemand sein, der ein bisschen Zeit für dich hat. Würde ich so machen. Finde ich aber schonmal gut, dass du mit uns "redest". Das hilft vielleicht auch schon, sich an den Tod zu "gewöhnen". Was hat der arme Patient eigentlich so in etwa??
    Das kann ich dir ganz genau sagen, HirnTU...
    Ja das habe ich auch bemerkt in der ganzen Zeit jetzt konnte ich mir immer sagen das diese Menschen so lange sie keine schmerzen erleiden mussten ihr Leben gelebt haben im anderen Falle habe ich schon Mitleid empfunden...
    Jedoch nie so stark wie bei diesem Patienten, er hat sein Leben doch noch nicht mal begonnen zu leben, irgendwie bewegt mich das total.

    Danke euch beiden,
    ich habe versucht mit jemanden zu reden den ich vor einiger Zeit kennengelernt hatte und der auch schon öfter für mich da war, aber ich denke über sowas kann man mit nicht Medizinern nicht reden, er wollte schnell auf ein anderes Thema lenken und konnte garnicht verstehen wie mich so etwas so sehr mitnehmen kann.
    Seitdem rede ich mit Fachfremden nicht mehr über diesen Fall und mit einer Kollegin habe ich gestern gesprochen, ich habe das Gefühl das die es alle schaffen so Dinge in einer gesunden Distanz zu betrachten. Unser "Berater" für solche Fälle ist jetzt im Urlaub und ich glaube zu einer Vertretung möchte ich nicht gehen.

    Gruß

    Die Wahrheit geht manchmal unter, aber sie ertrinkt nicht.



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  5. #5
    Sidewinder
    Guest
    Ich denke, manchmal ist es auch sinnvoll mit Außenstehenden zu reden, die nicht vom Fach sind, wenn man da dir richtigen erwischt, dann kann einem das eine ganz andere Perspektive zu dem Thema geben.
    Persönlich finde ich, daß man sehr vorsichtig damit sein muß, was man an sich ran lässt und was nicht, v.a. wenn man in einem medizinischen Beruf tätig ist, allerdings kann ich auch verstehen, daß einem manche Sachen doch nahe gehen oder zumindest nachdenklich machen.
    Am Ende des Tages wird dir nichts anderes übrig bleiben, als dich damit abzufinden; die Frage nach dem "Warum" kann dir sowieso niemand beantworten.
    Man kann einen Moment inne halten, einen Moment drüber nachdenken, aber dann sollte man einfach weitermachen, schließlich sollte man das ganze auch von einer anderen Seite sehen: man selber ist ja noch am Leben - auch wenn das jetzt recht banal klingt.

    Falls es dich wirklich so sehr belastet, dann würde ich auch vorschlagen, daß du mal mit jemandem drüber redest, dann eben, wenn der Berater wieder aus dem Urlaub zurück ist!



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