Hallo,
ich habe mir das Forum mal angeschaut und dachte, ich poste hier ins Anfängerforum mal meine aktuelle Situation. Ich möchte da nichts beschönigen oder schlecht reden. Ich möchte es einfach "objektiv" versuchen darzustellen um einigen, die sich nicht sicher sind ein realistisches Bild über diesen Beruf zu geben und spätere Enttäuschungen zu vermeiden.
Ich bin 28 Jahre alt, habe hier in Leipzig mit damals 1.1 ser Abi nach meinem Zivi studiert und anschließend in der Nephrologie promoviert.
Ich empfand das Studium als enorm hart, in der Vorklinik wurden schon damals recht stark aussortiert. Von 398 Studenten konnten sich nach 4 Semestern nur 180 zum Physikum anmelden. In der Klinik wurde es dann auch nicht wirklich entspannter - klar der Umgangston war anderes - aber sonst - alles beim Alten.
Die meisten Tage waren bei mir Lerntage - von früh 7 Uhr bis abends 23 Uhr. Sicher - mit der ein oder anderen Pause - soviel Zeit am Stück lernen kann eh niemand. Trotzdem ging es bei mir 7 Tage die Woche und fast das ganze Jahr. Effektiv frei hatte ich, wenn ich alles zusammenzähle vielleicht 2 Wochen im Jahr.
Klar - es gab andere, die weniger machten. Aber da muss man sich fragen, ob diese Leute auch in der Regelstudienzeit blieben, wirklich jedes Testat beim 1. Anlauf schafften und einem die Wahrheit erzählen, denn keiner kommt mit dem Wissen auf die Welt und die wenigsten merken sich alles von 1 mal durchlesen.
Was ich damit sagen will - es ist schon happig und man verzweifelt des öfteren.
Das Studium ist ja nur eine Übergangssituation zum Job. Ich arbeite in der Inneren Medizin, Vollzeit. Laut Vertrag 40 Stunden in der Woche aber öfters auch länger.
Fazit:
Überlegt es euch gut, ob ihr euch das wirklich antun wollt! Meine Jungend ist vorbei - ich hab fast nur gelernt und geschufftet und steh jetzt schlechter da als ein Facharbeiter.