drei radiofragen, unklarheiten bei altklausuren

[roger rekless]

hallo!

sitze gerade an radio-altklausuren, und habe hier 3 aussagen, die mal als richtig, mal als falsch bewertet wurden. was sagt ihr dazu?

1. sofortige ct-untersuchung macht beim schlaganfall keinen sinn, da der ischämische hirninfarkt erst nach 24h erkennbar ist
2. frische ischämische hirninfarkte sind erst nach 24h klar im CT erkennbar
3. frische ischämische hirninfarkte sind im ct leichter als intrakranielle blutungen erkennbar

3 müsste doch definitiv falsch sein oder? für blutungen ist doch ct die diagnostik der wahl, während es bei der ischämie da mrt ist?

danke schonmal =)

[THawk]

Okay, hier gibts zwar einige, die bestimmt mehr Ahnung haben als ich, aber ne Meinung will ich mal trotzdem loswerden

1) CT macht schon Sinn (wird schließlich auch standardmäßig gemacht, gerade zur DD ICB). Außerdem kann er sich imho auch schon früher demaskieren.
2) was ist schon "klar"?! Aber ich würde hier eher sagen, dass es richtig ist.
3) falsch, die Blutungen wirst du klarer erkennen können.

[Dr. Jackyll]

also meine bescheidenen Erinnerungen waren dass man frische Blutungen im CT sieht, aber ischämien besser im MRT. Und das CT auch gleich was zeigt während MRT erst später funkt?!?

[Tombow]

hallo!
1. sofortige ct-untersuchung macht beim schlaganfall keinen sinn, da der ischämische hirninfarkt erst nach 24h erkennbar ist

Falsch. Eine Infarktdemarkierung ist (gutes Gerät vorausgesetzt) schon nach 3-4 Stunden sichtbar. Außerdem kann man nicht wissen, ob sich hinter dem plötzlich aufgetretenen neurologischen Defizit ein Schlaganfall oder eine Blutung versteckt. Im Extremfall könnten es auch Hirnmetastasen sein (schonmal sowas gesehen).

2. frische ischämische hirninfarkte sind erst nach 24h klar im CT erkennbar

Siehe Oben. Falsch.

3. frische ischämische hirninfarkte sind im ct leichter als intrakranielle blutungen erkennbar

Falsch wie ein 3€-Schein. Eine Blutung springt einen geradezu an und ist wirklich sehr sehr schwer zu übersehen.

Bzgl. MRT - frische ischämische Läsionen sieht man im MRT auch nur in der Diffusionswichtung bzw. in dem Diffusions/Perfusions-Mismatch. Aber aufs MRT zu bestehen ist auch ein wenig unsinning - zum einen gilt bei einer frischen Läsion (potentieller Lysekandidat) der Grundsatz "Klinik führt", zum anderen ist nach neueren Untersuchungen das Vorhandensein eines Penumbra kein sicherer prognostischer Faktor für eine erfolgreiche Lyse und zum dritten - wenn es darum geht, soll sowieso keine unnötige Zeit mit Diagnostik vergeudet werden. Und MRT dauert in dem Fall schon etwas mehr Zeit, die man besser aufwenden kann, um früher mit der Lyse zu beginnen.

[roger rekless]

merci