Zitat von
Mano
Eine andere Sache, die ich nicht so ganz nachvollziehen kann, ist die soziale Benachteiligung: Natürlich ist es in Deutschland ein riesiges Problem, dass Kinder aus sozial benachteiligten Familien (Immigrationshintergrund, niedriger Bildungsstand der Eltern) stark benachteiligt sind. Aber meint ihr wirklich, dass wirkt sich auf die Abinoten aus!??
Nein, das sorgt für eine Selektion nach der vierten Klasse, oder zumindest in der ersten Hälfte der Schulzeit. Da spielt es eine große Rolle, ob die Kindern von ihren Eltern vernünftig Deutsch gelernt haben, ob sie regelmäßig zum Hausaufgaben machen gebracht wurden, ob ihre Eltern positive Leser-Vorbilder sind und und und. Aber das spielt doch in der Oberstufe keine Rolle mehr... Wer ist bis dahin geschafft hat, bei dem spielt das Elternhaus danach keine Rolle mehr denke ich (oder allenfalls nur noch eine minimale). Ich selber komme aus einer Lehrerfamilie, aber ich kann mich nicht daran errinnern, dass meine Eltern sich in der Oberstufe noch in irgendeiner Weise um meine Schule gekümmert hätten. Zumal sie sicherlich weniger Ahnung von Mathe & Co hatte als ich zu dem Zeitpunkt. Anders in der Grundschule - hier spielt es eben eine große Rolle. Hätte ich andere Eltern gehabt wäre ich vermutlich eben nicht auf dem Gymnasium sondern auf der Hauptschule gelandet.
Ansonsten müsste man aus eurer Argumentation folgern, dass eben nicht nur diejenigen mit schlechtem Abi, sondern grundsätzlich jeder nach einer entsprechenden Wartezeit Medizin studieren dürfte. Schließlich sind ja auch viele Hauptschüler durchaus sehr leistungsfähig - wurde nur nicht richtig gefördert und dementsprechend benachteiligt (den letzten Satz meine ich durchaus ernst).