teaser bild
Seite 1 von 4 1234 LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 5 von 18
Forensuche

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Avatar von Pünktchen
    Mitglied seit
    06.06.2002
    Beiträge
    5.740
    Hi

    Da hier nur medizinbezogenen Themen diskutiert werden, möchte ich einmal eine andere Diskussion anregen.
    Was haltet ihr von der Mindestlohndebatte? Seid ihr eher der Meinung das Mindestlöhne der Wirtschaftschaden oder haltet ihr sie für gut, da dann der einzelne mehr Geld in der Tasche hat, ein würdigeres Leben führen kann udn sich mehr leisten kann? Was schadet wohl dem Land mehr? die hohe Arbeitslosigkeit oder die vielen Menschen die unter der Armutsgrenze leben?

    Da haben die Politiker es geschafft der Postbranche einen Mindestlohn aufzudrücken (was ich persönlich gut finde) und die Unternehmen, die ihren Angestellten nur 3,50 Euro die Stunde brutto zahlen, versuchen alles dadran zu setzen dies zu umgehen. Mit der Begründung, sie seien dann nicht mehr wirtschaftlich. Mal überlegen ein Unternehmen, das nur wirtschaftlich ist, weil es ihren Angestellten keinen Lohn zahlen kann der über Armutsgrenze liegt, hat doch eine falsche Unternehmensstrategie oder nicht?


    (Armutsgrenze ist ein von mir freigewählter Begriff für ein monatliches Einkommen unter der staatlichen Sozialhilfe)

    Mir geht es nicht wirklich darum, wie hoch solche oder andere Löhne sein müssten. Mir geht es eher darum zu überlegen, ob es sich überhaupt wirtschaftlich lohnt einen Mindestlohn in die Branchen einzuführen? Bringt es der Wirtschaft in Deutschland etwas? Bringt es den Menschen in Deutschland etwas?


    Bis denn
    Pünktchen mit der dicken Backe

    You can`t always get what you want - But if you try sometime you find - you get what you need



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  2. #2
    unsensibel Avatar von Lava
    Mitglied seit
    20.11.2001
    Ort
    schon wieder woanders
    Semester:
    FA
    Beiträge
    30.095
    Also ich habe dazu heute morgen im Morgenmagazin eine interessante Meinung gehört, der ich mich endlich mal anschließen würde.

    Diese ewige Debatte nervt mich JETZT schon, wie so ziemlich alles in der Politik in letzter Zeit. Ewig wird alles durch die Presse gezogen und taktiert ohne Ende, als ob morgen schon Bundestagswahl wäre.

    Zurück zum Thema. Der Interviewpartner heute morgen war einer von den Wirtschaftstypen vom IfO. Der vertrat - natürlich - die Meinung, Mindestlöhne seien schädlich für die Wirtschaft. ABER er hat eine ganz gute Alternative angeboten: nicht Mindestlohn sondern staatliche Sicherung eines Mindesteinkommens (oder so ähnlich hat er es genannt). Danach schlägt er vor, keine Mindestlöhne vorzuschreiben, sondern denen, deren Lohn nicht zur Erhaltung der Existenz ausreicht, durch Zuschüsse vom Staat aufzubessern. Das belastet die Wirtschaft nicht und kostet keine Arbeitsplätze. Für mich sehr einleuchtend. Man könnte jetzt argumentieren, dass die Firmen das ausnutzen werden um die Kosten weiter zu drosseln, aber das glaube ich eigentlich nicht. Qualifizierte Arbeiter werden sie sich weiterhin was kosten lassen. Und der Staat spart insofern, dass die Zuschüsse ihn sicher billiger kommen als ein komplettes ALG I oder II.

    So sozial und gerecht es auch ist, einen Mindestlohn zu haben, finde ich den bei der Post schon etwas hoch angesetzt. Ich verstehe das Argument, dass die kleineren Firmen da jetzt einen eindeutigen Wettbewerbsnachteil haben... wenn es wirklich nur darum ginge, den Menschen das Einkommen zu sichern, wären die staatlichen Zuschüsse gegenüber dem Mindestlohn die bessere Lösung gewesen. Was jetzt erreicht wurde, ist nur eine Zementierung des Monopols Post.
    "tja" - a German reaction to the apocalypse, Dawn of the Gods, nuclear war, an alien attack or no bread in the house Moami



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  3. #3
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    22.11.2006
    Beiträge
    866
    Zitat=Lava: ABER er hat eine ganz gute Alternative angeboten: nicht Mindestlohn sondern staatliche Sicherung eines Mindesteinkommens (oder so ähnlich hat er es genannt). Danach schlägt er vor, keine Mindestlöhne vorzuschreiben, sondern denen, deren Lohn nicht zur Erhaltung der Existenz ausreicht, durch Zuschüsse vom Staat aufzubessern.
    So etwas gibt es bereits. Es soll etwa eine halbe Million Leute geben, die mitVollzeitarbeit ! weniger verdienen, als sie mit Hartz4 hätten, und deshalb zusätzlich zu ihrem Lohn Hartz4 beziehen. Das ist ja einer der Gründe, weshalb manche die Einführung eines generellen Mindestlohns fordern.

    Ich hab mich nicht näher damit beschäftigt, das ist aber schon mehrmals im TV gezeigt worden. Darunter waren auch Leute mit einer Ausbildung, z. B. Friseurinnen im Osten.

    Hier ist auch noch einiges dazu:
    http://www.welt.de/politik/article11...V.html?page=16

    Zitat=Lava: So sozial und gerecht es auch ist, einen Mindestlohn zu haben, finde ich den bei der Post schon etwas hoch angesetzt.
    Darin liegt für mich auch ein Problem.

    Ich meine: Jeder, der in Vollzeit einer 'normalen' Arbeit (also keiner Beschäftigungstherapie etc.) nachgeht, sollte dafür mindestens !!! einen solchen Lohn bekommen, dass er nicht zusätzlich noch Leistungen nach Hartz4 beantragen muss.

    Andererseits müssen auch die Relationen zwischen den Stundenlöhnen der einzelnen Tätigkeiten stimmen. Wenn man einen Mindeststundenlohn von etwa brutto 10 Euro für eine Tätigkeit ansetzt, für die eine kurze Anlernzeit ausreicht, darf der Stundenlohn eines Berufseinsteigers in einem Beruf, für den man ein abgeschlossnes Hochschulstudium braucht, nicht nur bei brutto 20 Euro liegen.



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  4. #4
    *hat sich verabschiedet* Avatar von hennessy
    Mitglied seit
    27.02.2007
    Beiträge
    5.925
    man sollte endlich mal die Sozialschmarotzer effektiv rausfiltern. Damit könnte man immens Kosten sparen, die dann anderen zur Verfügung stünden, die wirklich arbeiten wollen.
    Ein Freund ist jemand, der Dich durchschaut
    und trotzdem nicht enttäuscht ist



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  5. #5
    verfressen & bergsüchtig Avatar von Evil
    Mitglied seit
    31.05.2004
    Ort
    Westfalenpott
    Beiträge
    15.951
    So ganz habe ich immer noch nicht verstanden, wieso ein Mindestlohn schädlich für den Wirtschaftsstandort ist. Kann mir das mal jemand erklären?
    So sehe ich jedenfalls nix, was dagegen spricht...


    Zitat Zitat von Lava
    nicht Mindestlohn sondern staatliche Sicherung eines Mindesteinkommens (oder so ähnlich hat er es genannt). Danach schlägt er vor, keine Mindestlöhne vorzuschreiben, sondern denen, deren Lohn nicht zur Erhaltung der Existenz ausreicht, durch Zuschüsse vom Staat aufzubessern. Das belastet die Wirtschaft nicht und kostet keine Arbeitsplätze.
    Na, das ist ja mal eine ganz tolle Idee und wird genauso laufen wie damals bei der Frühberentung und Altersteilzeit: die Firmen schrumpfen sich auf Staatskosten gesund

    Es belastet nämlich sehr wohl die Wirtschaft, denn der Staat, das sind DEINE und MEINE Steuergelder, und ich sehe überhaupt nicht ein, warum ich damit irgendwelche renditegeilen Konzerne sponsern soll!!
    Weil er da ist!
    George Mallory auf die Frage, warum er den Everest besteigen will



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
Seite 1 von 4 1234 LetzteLetzte

MEDI-LEARN bei Facebook