Reanimieren trotz ethischer Bedenken

[alley_cat75]

Wenn an der Bushaltestelle ein Mensch aus blühendem Leben einfach so umfällt, möchte ich primär mal konstatieren, dass er NICHT präfinal und vom AZ her dem Tode näher als dem Leben ist.

Du reisst ihm das Shirt auf und - PEG, Tracheostoma und `ne PM-Narbe? Und zögerst Du?

[Bille11]

Ich arbeite als Dozentin für Notfallmedizin und unterrichte andere Ärzte darin. Reicht Dir das als Antwort?

nein das reicht mir nicht.

[Feuerblick]

Du reisst ihm das Shirt auf und - PEG, Tracheostoma und `ne PM-Narbe? Und zögerst Du?

Was bei dir so alles an Bushaltestellen rumhängt... verblüffend...Noch viel verblüffender finde ich allerdings die Arroganz, mit der du hier auftrittst. Du kannst hier niemandem weismachen, dass du immer die Antwort weisst und dass du nie schlecht schläfst aufgrund des Gedankens, falsch oder nicht adäquat gehandelt zu haben.
Okay, Antwort auf deine Frage: Nein, ich zögere nicht. Weil ich bei einem Menschen, der mit PEG, Tracheostoma und Co. in den Öffentlichen herumgondelt mal primär nicht davon ausgehe, dass er vor Schmerzen zu nichts mehr in der Lage ist und/oder keine Lebensqualität mehr hat. Wissen kann ich es nicht, ich kann nur aus dem schließen, was ich sehe. Und hoffen, dass ich mit meiner Entscheidung richtig liege.
Aber wie gesagt: Ich bin rein privat noch NIE zu einer Rea oder einem ernsthaften Notfall gekommen. Nur (rettungs-)dienstlich. Und glaub mir, dass ich bei manch einer Entscheidung für oder gegen eine Rea Bauchweh hatte.

[alley_cat75]

Ja, okay, solche Leute stehen da sicher nicht zu Hauf, aber mal im Ernst: mein Nachbar hat Kehlkopfkrebs und läuft noch durch die Gegend und fährt Bus. Ernährung geht nur noch über PEG und Atmung durch Tracheostoma unterstützt. Also: was machst Du? Also, wenn er nicht Dein Nachbar wäre und Du seine Meinung zu Rea nicht kennen würdest.

[actin]

Wollte auch gerade sagen: Solche Leute dürften an Bushaltestellen selten anzutreffen sein.