Hi,
irgendwie ist mir letztens mal wieder eine Ausgabe des allseits beliebten Intellektuellenblättchens "Zeit" in die Hände gefallen. Ich weiß nicht mehr, in welchen Zusammenhang das war, aber da war die Rede davon, dass man später bei einer Bewerbung oder dem Erklimmen der Karriereleiter eben mehr braucht als nur gute Zeugnisse. Wer mit seinem Chef nicht über Shakespeare reden könne, werde nie dessen Nachfolger. Menschen aus einfacheren Verhältnissen hätten da eben sehr viel aufzuholen und deshalb immer schlechtere Chancen als Bewerber aus gebildeten Schichten. Dann musste ich an eine Frage denken, die mir beim Auswahlseminar einer Studienstiftung gestellt wurde: "Was halten Sie von 'Elite'?" Etwas überrumepelt habe ich nur rumgerudert und Blödsinn gelabert. Jetzt wird mir langsam klar, was Elite bedeutet und dass ich wohl trotz eines sehr guten Zeugnisses wohl nie "dazu" gehören werde. Ich spiele kein Instrument, lese keine Zeitung, habe kaum Ahnung von Politik und Wirtschaft und lese keine tausend Bücher im Jahr. Ein Nachteil?
In einem anderen Artikel habe ich wiederum gelesen, die viel angepriesene Bildung der Ärzte sei nicht viel wert. Man liest die Klassiker und das, was in der Spiegel Bestsellerliste steht und tut überhaupt immer nur so, als sei man gebildet - alles nur zur Schau und um den Schein zu wahren. Wirkliches Interesse sei nicht weit verbreitet.
Was sagt ihr dazu?