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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    unsensibel Avatar von Lava
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    Hi,

    irgendwie ist mir letztens mal wieder eine Ausgabe des allseits beliebten Intellektuellenblättchens "Zeit" in die Hände gefallen. Ich weiß nicht mehr, in welchen Zusammenhang das war, aber da war die Rede davon, dass man später bei einer Bewerbung oder dem Erklimmen der Karriereleiter eben mehr braucht als nur gute Zeugnisse. Wer mit seinem Chef nicht über Shakespeare reden könne, werde nie dessen Nachfolger. Menschen aus einfacheren Verhältnissen hätten da eben sehr viel aufzuholen und deshalb immer schlechtere Chancen als Bewerber aus gebildeten Schichten. Dann musste ich an eine Frage denken, die mir beim Auswahlseminar einer Studienstiftung gestellt wurde: "Was halten Sie von 'Elite'?" Etwas überrumepelt habe ich nur rumgerudert und Blödsinn gelabert. Jetzt wird mir langsam klar, was Elite bedeutet und dass ich wohl trotz eines sehr guten Zeugnisses wohl nie "dazu" gehören werde. Ich spiele kein Instrument, lese keine Zeitung, habe kaum Ahnung von Politik und Wirtschaft und lese keine tausend Bücher im Jahr. Ein Nachteil?
    In einem anderen Artikel habe ich wiederum gelesen, die viel angepriesene Bildung der Ärzte sei nicht viel wert. Man liest die Klassiker und das, was in der Spiegel Bestsellerliste steht und tut überhaupt immer nur so, als sei man gebildet - alles nur zur Schau und um den Schein zu wahren. Wirkliches Interesse sei nicht weit verbreitet.
    Was sagt ihr dazu?
    "tja" - a German reaction to the apocalypse, Dawn of the Gods, nuclear war, an alien attack or no bread in the house Moami



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  2. #2
    Diamanten Mitglied Avatar von hobbes
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    Das ist ein sehr interessantes Thema.

    viel angepriesene Bildung der Ärzte sei nicht viel wert. Man liest die Klassiker und das, was in der Spiegel Bestsellerliste steht und tut überhaupt immer nur so, als sei man gebildet - alles nur zur Schau und um den Schein zu wahren. Wirkliches Interesse sei nicht weit verbreitet.


    Das stimmt nun wahrlich nicht. Es nutzt dem Patienten reichlich wenig, wenn der Arzt die Spiegel-Bestsellerliste kennt. Ich jedenfalls kenne sie nicht und kenne eigentlich auch keinen Arzt, von dem ich glaube, dass er sonderlich viel darauf gibt.
    Meine Erfahrung wiederspricht dem obigen Zitat.

    Ich spiele kein Instrument, lese keine Zeitung, habe kaum Ahnung von Politik und Wirtschaft und lese keine tausend Bücher im Jahr. Ein Nachteil?


    Dazu wäre anzumerken: Die sogenannten Elite-Kinder müssen den Shakespeare auch erst mal selbst lesen und erhalten dieses Wissen ja nicht vererbt.
    Ich könnte auch nicht über Sheakespeare diskutieren. Doch: wer in der Lage ist bei einem Vorstellungsgespräch sich darüber zu unterhalten, der beweist immerhin, dass er in der Lage ist Sheakespeare zu verstehen und seinen medizinischen Horizont immerhin so erweitert hat.
    Dass ein Arzt auch hin und wieder in die Zeitung guckt, weiss was in der Politik läuft, finde ich gehört schon zum Standart. Das hat nichts mit Elite-Getue zu tun, sondern zeugt vom Charakter eines wachen und interessierten Zeitgenossen.

    Ich bin vielleicht naiv, aber ich glaube schon, dass jeder, der sich
    a) zu benehmen weiss und
    b) ein gutes medizinisches Wissen und Interesse hat
    seinen Weg durch die Institutionen machen kann. Dies auch ohne mafiöse Beziehungsstrukturen u.ä., also mit reinem Gewissen.

    hobbes



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  3. #3
    unsensibel Avatar von Lava
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    Ja, ja, das ist ja alles richtig. Vielleicht ist nicht so gut rübergekommen, was ich meine.

    Klar muss man die Bücher und Zeitungen erstmal lesen, bevor man darüber reden kann. Aber meiner Erfahrung nach beeinflussen zum geringsten Teil die Schule, zu einem mit stiegendem Alter wachsender Teil eigenes Interesse und zum größten Teil (bis zum - sagen wir - 18. Lebensjahr) die Erziehung und die Familie die "Bildung" eines Menschen. Wenn du zuhause ein gut gefülltes Bücherregal hast und siehst, dass deine Eltern regelmäßig lesen, tust du das vielleicht auch. In anderen Familien ist das einzige Buch das mit den Telefonnummern drin. Da ein Interesse für Kunst und Kultur zu entwickeln ist nicht leicht!

    Kann übrigens gut sein, dass "elitäres Getue" in anderen Berufen eher vorkommt.
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  4. #4
    Platin Mitglied Avatar von Lion
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    3. klin.
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    Wo haben wir in Deutschland denn bitte die Elite?

    Schwimmen wir nicht alle in irgendeinem Einheitsbrei? Das nervt mich ja gerade so.

    Wenn man sich irgendwie hervortuen möchte, muß man sehen, daß man sich auf anderen Wegen Zusatzqualifikationen aneignet.

    Ansonsen denke ich eigentlich, daß man aus einem Ackegaul kein Rennpferd machen kann. Zu glauben, daß alle Menschen die gleichen intellektuellen (evtl. auch familiären??) Voraussetzungen haben ist doch einfach nur dumm.
    Jeden Morgen wacht in Afrika eine Gazelle auf. Sie weiß, sie muss schneller laufen als der schnellste Löwe, um nicht gefressen zu werden. Und jeden Morgen wacht in Afrika ein Löwe auf. Er weiß, er muss schneller sein als die langsamste Gazelle, um nicht zu verhungern. Egal also, ob Du Löwe oder Gazelle bist, wenn die Sonnne aufgeht, musst Du schneller sein.



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  5. #5
    unsensibel Avatar von Lava
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    Ich dachte daran, dass zwei Personen vielleicht das gleiche geistige Potential haben, aber dem einen bessere Chancen es zu nutzen zur Verfügung. Ups! Das klingt schon wieder so nach Kommunismus...
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