Ich finds ja immer schrecklich, wenn man über Senioren spricht als wären sie kleine Kinder... Das sind auch alles erwachsene Menschen, die ihre eigene Entscheidungen treffen können. Und wenn sich die 90 jährige ihren täglichen Gang zum Bäcker nicht nehmen lassen will, dann kann ich das auch verstehen. Ich finde die Idee von manchen, dass man ja nur die alten wegsperren müsste und alle andren machen weiter wie vorher (überspitzt formuliert) einfach nur grausam.
Ich denke auch, wenn ich nicht mehr lang zu leben hätte, würde ich auch lieber „normal“ weitermachen und eine Ansteckung riskieren, als vielleicht etwas länger, aber dafür in Einsamkeit und zuhause eingesperrt rumzuhocken.
Ich fürchte vielen ist das so nicht bewusst, dass es evt ein sehr vorgezogenes Ende ihres Lebens nach sich ziehen könnte. Weil man für sich ja auch nie vom schlimmsten ausgeht.
Naja. Ich denke wenn beide Seiten 2-3 Wochen in Quarantäne waren und gesund sind, sollte ein Treffen erlaubt sein.
Das unter Familien und auch unter Freunden. Aber die Regelung ist wohl zu komplex um von allen korrekt ausgeführt zu werden...
Darum geht es nicht.
Die Senioren sind nunmal die Haupt-Risikogruppe. Wenn deren Entscheidung nur sie selber beträfe, wäre es ja völlig ok.
Wenn aber ein Senior sich mit COVID-19 infiziert, dann wird er ja nicht bei Verschlechterung zuhause sein Ableben erwarten, sondern per Rettungsdienst in eine Klinik gebracht und dort Ärzte, Pfleger und ggf Intensivmaßnahmen beanspruchen.
Das allein wäre auch völlig ok, nicht aber dann, wenn durch Einhaltung gewisser Maßnahmen dies verhindert werden könnte, es aber bewußt ignoriert wird.
Das ist meines Erachtens nicht mit dem Recht auf Selbstbestimmung gedeckt, wenn damit das Risiko, daß andere geschädigt werden können, erhöht wird, sei es durch Infektion von Krankenhausmitarbeitern, sei es durch unnötiges Binden von Intensivkapazitäten. Das Recht auf Selbstbestimmung endet bei der gesundheitlichen Gefährdung anderer.
Es sei denn, es gibt noch weitere abzuwägende Güter, davon war aber bisher nicht die Rede.
Weil er da ist!
George Mallory auf die Frage, warum er den Everest besteigen will