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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #33846
    PalimPalim! Avatar von epeline
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    Zitat Zitat von Colourful Beitrag anzeigen
    Ich lese das auch als ein bisschen als Kritik, finde, dass das echt.jede fûr sich entscheiden muss und ich finde, dass es da deutliche Unterschiede gibt, was die Gefährdung angeht. Ich habr achwanger auch ab und zu mal bei unseren Rehapatient*innen (in der Regel die nette ältere Normalbevölkerung) eine Nadel gelegt, fand ich okay. Würde ich auch wieder so machen und da ist wirklich nicht viel Gefahr; die durchschnittliche 90jährige hat selten HIV oder Hepatitis; in der Akutpsychiatrie würde ich das schwanger nicht machen.
    Ich sehe in meinen Beiträgen echt keine Kritik und bitte darum, mich aufzuklären....

    Ich kenne tatsächlich nur die Version, dass man schwangeren, die sich an diverse Vorschriften hielten, eher das Leben schwer gemacht hatte. Beim früheren AG artete das teils echt in Mobbing aus
    Da wurden Kolleginnen teils unter Druck gesetzt, bei fiebrigen Kindern LPs zu machen und am besten Dienste bis mindestens 20. Ssw.
    Eine ist regelmäßig kollabiert, hatte aber Angst, das BV anzunehmen. Einer anderen Schwangeren wurden sämtliche Fortbildungen gestrichen.
    Vermutlich ist meine Sichtweise daher etwas anders.

    In meiner ersten Schwangerschaft habe ich ja auch gearbeitet und das zurücknehmen funktionierte einfach nicht. Am Ende stand man doch wieder reanimierend im Kreißsaal und ich musste mich wegen Kreislaufproblemen ablösen lassen.
    Dazu birgt natürlich mein Klientel an Patienten noch mal andere Gefahren als die 90jährige in der Kardio.
    Besonders ohne CMV und Parvo Titer.



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  2. #33847
    Z.n. Studium Avatar von *milkakuh*
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    Ich bin auch CMV-negativ, was bei Umgang mit Urin auch schwierig ist.
    Eine Kollegin, die vor Corona schwanger weiterarbeiten konnte, hatte hauptsächlich die prästationären Patienten aufgenommen. Sie durfte aber auch endpskopisch operieren und kleinere OPs durchführen. Spitze Instrumente haben dann die Oberärzte verwendet.

    FFP2-Maske habe ich so ab der 9. SSW wegen der Übelkeit nur noch ganz ganz schlecht toleriert. Da war selbst einkaufen damit eine Qual. Mittlerweile trage ich nur noch MNS.



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  3. #33848
    small but dangerous
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    Narkosefachzwerg
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    Wäre ich aktuell schwanger, fände ich die FFP-Maske auch echt anstrengend. Ich musste fürs bronchoskopieren und In-/Extubieren damals schwanger FFP2 tragen, das war bei längeren Sachen anstrengend, besonders als der Bauch dann dicker war. Und aktuell tragen wir ganztags FFP2 und auch regelmäßig (Patient nur Schnelltest-negativ ohne PCR) FFP 3, das ginge schwanger nicht.



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  4. #33849
    Toastbrot im Regen
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    13.06.2009
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    Vorbei, bye bye
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    Epeline, das klingt ja schlimm...
    Wäre ich in der 3. Schwangerschaft CMV negativ gewesen, hätte ich da auch grosse Sorgen gehabt und kann jeden verstehen, der sich da schützen möchte.
    Ich hatte ja eine symptomatische CMV-Infektion in der Frühschwangerschaft, die zum Abbruch geführt hat.
    Ich bin mir aber sicher, dass ich mich bei K1 angesteckt habe und nicht auf der Arbeit. In der Pädiatrie, bei Erzieherinnen, etc ist die expositionsgefahr natürlich erheblich höher.
    Geändert von ninakatharina (01.07.2021 um 08:59 Uhr)



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  5. #33850
    Administrator Avatar von Brutus
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    Zitat Zitat von Miss_H Beitrag anzeigen
    Ich kenne mich nicht im Detail damit aus. Aber ich finde diese feindliche Stimmung gegenüber Schwangern, die einfach ihren Job machen wollen, irgendwie schräg. Man ist ein erwachsener Mensch, der in der Lage ist eine Risikoabschätzung zu machen. Wieso sollte man dann diese Tätigkeiten nicht machen?
    Prinzipiell hast Du Recht. Aber es geht ja eben nicht nur um Dich, sondern auch noch um das Kind. Du kannst eine Risikoabschätzung machen, aber kannst Du die auch für Dein Kind übernehmen?
    Ich glaube, dass das der Hintergrund für BV ist. Zum Einen muss man die Mutter schützen (vor AG, vor schädlichen Einflüssen, und z.T. vor sich selbst), zum Anderen aber eben auch das Ungeborene. Und da ist der einfachste Weg eben ein BV.

    Zitat Zitat von Feuerblick Beitrag anzeigen
    Ich finde es auch irgendwie schräg, dass Frauen, die sich bewusst dafür entscheiden, ihren Job mit geringen Einschränkungen weiter machen zu wollen und nicht ins BV zu gehen, unterschwellig angefeindet werden. Wenn wir mal ehrlich sind, ist Blut abnehmen und Nadeln legen gerade in der Anästhesie eine Tätigkeit, die man zum einen ständig und quasi im Schlaf durchführt und zum anderen versucht doch jeder Arzt und jede Ärztin, sich nicht grad mit einer Nadel zu pieken (vom geringen potenziellen Infektionsrisiko mal abgesehen). Es entsteht fast der Eindruck, als wäre man als Arzt/Ärztin durch die eigene Tätigkeit ständig in Lebensgefahr.
    Letztlich muss doch jeder individuell sein eigenes Sicherheitsbedürfnis abwägen (dürfen), finde ich.
    Richtig. Und gerade weil Du das jeden Tag und jede Nacht machst, schleichen sich auch die Unachtsamkeiten ein. Es spricht ja nichts dagegen, dass Frau schwanger noch arbeiten will. Aber wenn ich mir unsere Koniferen hier ansehe, da würde ich als Chirurgin schon von mir aus nicht mehr wollen. Da vergeht nicht eine Woche, in der nicht irgendwer mit Stichverletzungen durch Kollegen auffällt.
    Und gerade Anästhesie ist das Fach, wo Du eigentlich laut Verordnung nichts mehr selbst machen dürftest...

    Zitat Zitat von tragezwerg Beitrag anzeigen
    Bei uns war das Vorgehen da lange sehr flexibel (es wurden für die Schwangeren extra stichsichere Arteriensysteme und ZVKs angeschafft etc.), man durfte recht viel machen. Ich war schwanger auch normal Narkose machen und auf Intensiv. Ging ganz gut, weil alle es unterstützten. Genauso hatten wir auch viele Kolleginnen, die lieber in die Prämed wollten, war dann auch okay.
    Finde ich gut! Nur ich sehe halt auch die Seite von oben. Wenn ich weiß, dass die Kollegin XY schwanger ist, dann überlege ich ja schon, wo ich sie einteilen kann. Und selbst wenn die Kollegin dann selbst will, muss ich mich doch fragen, ob ICH sie das dann machen lassen darf. Wo endet die Fürsorgepflicht des AG, des Chefs, des OA?
    Und da wir z.B. keine fest zugeteilten Säle für die Aufschneider haben: wo kann ich sie denn einsetzen? Und wie ist es mit "gefährlichen Tätigkeiten oder Orten?"

    Vor ein paar Jahren hat das zuständige RP nen Riegel vorgeschoben. Schwangere dürfen nun nicht mehr In- und Extubieren, nicht im AWR ablegen etc., sind also nicht mehr sinnvoll einzusetzen. Prämed ambulanter Patienten ist auch nicht drin. Also müsste man eigentlich alle ins BV schicken, was natürlich blöd ist.
    Schwieriges Thema!
    Genau! Schwieriges Thema. Da wird sich jemand im RP genau die gleichen Gedanken gemacht haben, s.o. Und seien wir mal ehrlich: wer zieht sich selbst diesen Schuh an in vorgesetzter Position? Stichwort Haftbarkeit?

    Zitat Zitat von epeline Beitrag anzeigen
    Ich sehe in meinen Beiträgen echt keine Kritik und bitte darum, mich aufzuklären....
    Ich kenne tatsächlich nur die Version, dass man schwangeren, die sich an diverse Vorschriften hielten, eher das Leben schwer gemacht hatte. Beim früheren AG artete das teils echt in Mobbing aus
    Da wurden Kolleginnen teils unter Druck gesetzt, bei fiebrigen Kindern LPs zu machen und am besten Dienste bis mindestens 20. Ssw.
    Eine ist regelmäßig kollabiert, hatte aber Angst, das BV anzunehmen. Einer anderen Schwangeren wurden sämtliche Fortbildungen gestrichen.
    Vermutlich ist meine Sichtweise daher etwas anders.
    Das geht halt gar nicht! Und da hätte jeder Verantwortliche sicher eine volle Breitseite bekommen. Genau dafür gibt es MuSchG und die einschlägigen Verordnungen der Aufsichtsbehörden...

    In meiner ersten Schwangerschaft habe ich ja auch gearbeitet und das zurücknehmen funktionierte einfach nicht. Am Ende stand man doch wieder reanimierend im Kreißsaal und ich musste mich wegen Kreislaufproblemen ablösen lassen.
    Dazu birgt natürlich mein Klientel an Patienten noch mal andere Gefahren als die 90jährige in der Kardio.
    Besonders ohne CMV und Parvo Titer.
    Das ist ein weiteres Problem: wenn Du aufgrund der Schwangerschaft dann Probleme bekommst und ausgelöst werden musst, dann brauchst Du im Zweifel einen zum Auslösen, und einen Zweiten, der sich um Dich kümmert.
    Und die 90jährige war übrigens '68 mitten drin in der Kommune.

    Wie schon von vielen anderen gesagt: ganz schwieriges Thema und heißes Eisen! Ich bin eigentlich ganz froh, dass ich diese Entscheidungen nicht treffen muss, weil bei uns eigentlich alle Schwangeren von sich aus ins BV gegangen sind.
    I'm a very stable genius!



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