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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #33886
    Diamanten Mitglied
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    Qualität außerklinischer Geburtshilfe zum nachlesen:
    https://www.quag.de/downloads/QUAG_Bericht2019.pdf



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  2. #33887
    PalimPalim! Avatar von epeline
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    Ich kann die Argumente pro Hausgeburt schon nachvollziehen, könnte mich aber von Angst und bisherigen Erlebnissen auch nicht frei machen.
    Da jetzt ein Drücken vor Verantwortung zu unterstellen, finde ich schon etwas daneben. In der Regel ist es ein Sicherheitsbedürfnis. Und ich für mich könnte mich zu Hause nicht entspannen, zumal mein Mann auch gänzlich überfordert wäre.

    Die Romantisierung alles natürlichem ist ja gerade in der Geburtshilfe derzeit hoch im Kurs und ich war halt leider auch regelmäßig unter denen, die den Sprichwörtlichen Karren dann bitteschön aus dem Dreck ziehen sollten. Gerne auch nach präpartaler Ablehnung diverser Vorsorgen.

    Einige unserer Hebammen schwimmen auch auf der Welle, die sind allerdings auch der Meinung, dass eben auch Todesfälle und Komplikationen zur Natur und zum Leben dazugehörten und man das halt so zu akzeptieren habe.
    Finde ich persönlich eine untragbare Einstellung für Kliniksmitarbeiter....

    Wo du Recht hast, ist schon, dass auch in Krankenhäusern vieles suboptimal läuft und auch da viele Probleme vermeidbar wären. Das eine schließt das andere ja nicht aus.

    Und ja, in den allermeisten Fällen geht alles gut. Das sichert ja seit Millionen von Jahren das Überleben unserer Art. Der Natur ist aber eben jedes Individuum egal, das dabei auf der Strecke bleibt.

    Ich selbst hab natürlich eine luxuriöse Ausgangssituation. Als direkte Kollegin wird man natürlich anders behandelt als die Standardpatientin. Mit der Hebamme bin ich befreundet und habe durch sie durchgehend eine 1:1 Betreuung und die Ärzte würden über meinen Kopf hinweg, so denke ich, keine gravierenden Entscheidungen treffen.
    Ich bin da diesbezüglich also etwas verwöhnt



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  3. #33888
    läuft... Avatar von altalena
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    Ich kann immer nur sagen, dass nichts gegen eine Hausgeburt spricht, so lange alles gut geht. Aber weiß man das vorher? Letztlich ist es die Entscheidung der Frau, was mich aber immer immens stört, ist dieses vorurteilsbehaftete Denken ggü einer Kliniksentbindung. Ich hab das Gefühl, wir Gynäkologinnen werden oft als Monster gesehen, die schon das Messer zur Sectio wetzend an der Kreißsaaltür warten. Und das ist kompletter bullshit. Ich kann aus meiner beruflichen Erfahrung sprechen, dass wir auch bei abgebrochenen Haus- oder Geburtshausgeburten den Frauen bei entsprechender Voraussetzung (= keine Pathologien bei Mutter und ungeborenem Kind) immer die Chance auf einen Spontanpartus ermöglichen. Und nicht selten klappt das. Und ich habe schon von vielen Frauen gehört, die positiv überrascht von der Kliniksgeburt waren.
    "Stört es Sie, wenn ich weiter esse, während Sie rauchen?"



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  4. #33889
    Diamanten Mitglied
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    Ich glaube so wirklich vorurteilsbehaftet sind nur gewisse Kreise, die dann auch noch eine „Alleingeburt“ als höchstes Ziel anstreben, weil sie sich selbst durch die Hebamme noch zu „gestört“ fühlen.

    Es gab auch mal eine Hebamme, die überzeugt war dass Frauen nie ins Krankenhaus müssen, und hat entsprechend die Frauen die sie ausserklinisch begleiten sollte nie verlegt. Die hat einige tote Kinder zu verantworten und sitzt im Knast, die Gerichtsakte liest sich wie ein schlechter Krimi. Sehr gruselig!

    Andererseits weiß ich aus erster Hand, dass oft aus sehr niederen Beweggründen (Dienstschluss/ -beginn, Urlaub, Besetzung, OP-Plan) Einleitungen, sectiones, saugglocken etc. zum Einsatz kamen, was letztlich auch eine sauerei ist.
    Aktuell kommen auch Sachen wie Maskenpflicht und wannenverbot dazu, naja.

    Ich hatte eine gute klinikgeburt und würde bestimmt wieder eine haben, das sind für mich jetzt nicht die Argumente.
    Zuhause war es dann doch entspannter, musste weder stundenlang im Kreißsaal ausharren noch mit stärksten Wehen noch ins Auto, und hinterher leg ich mich ins eigene Bett, die Geschwister werden morgens wach und bestaunen das neue Baby.



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  5. #33890
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    Kinder Kuschelzeit
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    Ich finde die hebammengeleiteten Kreissäle gut. Es ist ein Kompromiss zwischen Klinikum und Geburtshaus.



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