Hallo!
Ich habe mich kürzlich, aber in oberflächlicher Weise, über das Thema Antipsychiatrie belesen. Dabei kamen mir ein paar Fragen in den Sinn, von denen ich mir erhoffe, dass sie hier beantwortet werden können.
So lautet eine These der antipsychiatrischen Bewegung. Ich habe mich gefragt, wie relevant diese These heute noch ist. Inwieweit kann sich die Psychiatrie gegen diese These wehren?Zitat von http://de.wikipedia.org/wiki/Antipsychiatrie
(Anschließend wurde auf die Geschichte in Form von Homosexualität als psychische Erkrankung hingewiesen und darauf, dass eine Veränderung der Diagnostik auf Abstimmungen eines geschlossenen Komitees beruht (aber nicht genannt wurde auf welchem))Zitat von Einführung in die Psychologie; Bourne, Ekstrand, S.480
Als Beispiele sind mir dazu die histrionische Persönlichkeitsstörung und BPS eingefallen (ich betrachte die beiden Zitate im Zusammenhang). Erstere, vermute ich mal laienhaft, wird zum Beispiel in China eher diagnostiziert als in Europa, da ich vermute, dass ein egozentrisches, theatralisches Verhalten in Europa anerkannter und tolerierter (und somit subtiler) ist als in einem eher konservativem Land wie China?Zitat von Einführung in die Psychologie; Bourne, Ekstrand, S.480
Eher auf die Thesen eingehend, kam mir BPS in den Sinn: Wenn das Hörensagen um die häufige Diagnose BPS stimmt, stellt sich die Frage, inwieweit BPS mit unserer Sicht auf die Gesellschaft zusammenhängt.
Eine weitere interessante These ist auch diese:
Was sagt die Fachschaft dazu?Zitat von Einführung in die Psychologie; Bourne, Ekstrand, S.480
Anschließend wurde die Qualität der Diagnostik diskutiert. Dabei wurden die Reliabilität und Validität von Diagnosen kritisiert: Die Realiabilität sei kaum gegeben, da es wenig Übereinstimmungen in den Diagnosen gebe (Statistiken von 1962 für DSM-I wurden angegeben). DSM-II zeige zwar eine Verbesserung, erfülle aber nicht die Wünsche. Für die Validität entsprachen, laut Bourne und Ekstrand, DSM-I und DSM-II den Anforderungen nur wenig. Eine Prognose des Verhalten sei nur in wenigen Fällen gegeben. Schließlich wurde der Nutzen der Differenzierung zwischen den Kategorien angesprochen. Der Umfang der Therapien wurde in kritischem Ton abschließend dargestellt, aber nicht weiter diskutiert.
(Sollten Fragen zum originalen Text auftauchen, kann ich ihn auch gerne abtippen und hier einstellen. Aber ich habe mir vorerst die Arbeit erspart, da ich denke, dass es nicht zwangsweise direkt zum Thema gehört, es aber etwas anschärft ^^)
Mit diesen Informationen (oder eher Anregungen) erhalten die oberen Aussagen einen noch bittereren Beigeschmack. Da die Statisken aber Asbach uralt sind und es sicherlich Kritik an diesen Thesen und schlaue Antworten auf meine Fragen gibt, sei der Thread nun für eine Diskussion eröffnet.