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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Gräfenberg Punkt Avatar von Grübler
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    Wie entstehen rektale Hämorrhoiden?

    Klingt plakativ, aber scheinbar scheint das doch nicht so trivial zu sein... Meine Wahrheit, die ich bis grade mit mir rumgetragen habe (aus der guten alten Vorklinik noch) hatte vor allem eine Portale Hypertension in Folge von z.B. Zirrhose in den Mittelpunkt der Pathogenese gestellt. Portokavale Anastomosenbildung und so.

    Im Basislehrbuch Innere (S. 668, Abb. 7.11, 4. Aufl. 2008, Elsevier) steht das auch immer noch so drin.

    So, und da ich mich ja grad ebenfalls für die Chirurgieklausur vorbereite, lese ich auch im Hirner/Weise; und da ist vor allem eine (idiopathische) Sphinktertonuserhöhung als der Buhmann dargestellt. Dazukommt ein Merkkasten, der wie folgt lautet:

    Es besteht keine Beziehung zwischen portaler Hypertension und Hämorrhoidenerkrankung
    (Hirner/Weise, S. 630, 2. Aufl. 2008)

    Ja watt den nu? Ist das jetzt nur eines der typischen Geplänkel zwischen Internisten und Chirurgen? Oder gibt es da neue Studien zur Entstehung der Hämorrhoiden, oder was?

    Hoffe auf eine rege Diskussionsbeteiligung. Auch wenn das Thema nicht so appetitlich ist, aber trotzdem... danke



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  2. #2
    Banned
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    Zitat Zitat von Grübler Beitrag anzeigen
    Wie entstehen rektale Hämorrhoiden?
    1. Hämorrhoiden befinden sich nicht im Rektum.
    2. Hämorrhoidalpolster entstehen bereits intrauterin. Und haben eine Funktion, nämlich das Abdichten des Afters. Das Vorhandensein von Hämorrhoidalpolstern ist per se keine Erkrankung.
    Klingt plakativ, aber scheinbar scheint das doch nicht so trivial zu sein... Meine Wahrheit, die ich bis grade mit mir rumgetragen habe (aus der guten alten Vorklinik noch) hatte vor allem eine Portale Hypertension in Folge von z.B. Zirrhose in den Mittelpunkt der Pathogenese gestellt. Portokavale Anastomosenbildung und so.
    Quatsch. Vergrößerte Hämorrhoidalpolster haben mindestens 20% der Bevölkerung, eher mehr. Haben die alle eine portale Hypertension?

    Im Basislehrbuch Innere (S. 668, Abb. 7.11, 4. Aufl. 2008, Elsevier) steht das auch immer noch so drin.
    Dann steht da Quatsch drin.

    So, und da ich mich ja grad ebenfalls für die Chirurgieklausur vorbereite, lese ich auch im Hirner/Weise; und da ist vor allem eine (idiopathische) Sphinktertonuserhöhung als der Buhmann dargestellt.
    Eine der aktuellen Theorien lautet, daß die Vergrößerung der Hämorrhoidalpolster auf einer Dyskoordination zwischen dem rechtzeitigen Abschwellen derselben und der Relaxation des M. sphinkter internus unmittelbar vor der Defäkation basiert. So richtig bewiesen ist diese Theorie aber auch nicht, obwohl sie wesentlich plausibler klingt, als die Kiste mit der portalen Hypertension.

    Ja watt den nu? Ist das jetzt nur eines der typischen Geplänkel zwischen Internisten und Chirurgen? Oder gibt es da neue Studien zur Entstehung der Hämorrhoiden, oder was?
    Es gibt tatsächlich eine neue Studie, die auf dem letzten Kongress der Deutschen Gesellschaft für Koloproktologie vorgestellt wurde. Man hat Rektumpräparate plastiniert, genauer gesagt die Hämorrhoidalpolster. Dabei wurde eindeutig nachgewiesen, daß es keinerlei arteriovenöse Shunts in diesem Gewebe gibt - obwohl es in jedem Lehrbuch steht. Gefunden wurden stattdessen eine Art Sphinkterapparate in den venösen Gefäßen, die vermutlich den Hauptanteil am An- und Abschwellen der Hämorrhoidalpolster tragen.



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  3. #3
    Gräfenberg Punkt Avatar von Grübler
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    Vielen Dank für den interessanten Beitrag! Das bringt zumindest etwas Erhellung in mein sonst so dunkles Oberstübchen



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