Fassen wir kurz zusammen um Euch etwas Schreibarbeit abzunehmen.
Seit einigen Wochen habe ich mich intensiver mit meiner künftigen, beruflichen Ausrichtung beschäftigt und ausnahmslos Human/-Zahmedizin für's Studium favorisiert. Das Ergattern eines Studienplatzes stellt jedoch die eigentliche Problematik dar, denn schlußendlich erhält eine relativ überschaubare Menge an Bewerbern bereits im ersten Anlauf die Möglichkeit mit ihrem Studiengang zu beginnen, zumindest gemessen an der Gesamtzahl an Bewerbern.
Gemäß dem Auswahlverfahren der ZVS werden 20% der Studienplätze anhand der NC's der Jahrgangsbesten verteilt, weitere 20% werden in Abhängigkeit von den angesammelten Wartesemestern gestellt, und die verbleibenden 60% obliegen dem Hochschulauswahlverfahren der jeweiligen Fakultäten, dem AdH.
Beim AdH der in Baden-Würtenberg liegenden Hochschulen werden die Testergebnisse eines freiwilligen Testes für medizinische Studiengänge, kurz TMS, mit einer relativ hohen Prozentzahl mitberücksichtigt (Bis zu 50%). Vorstellungsgespräche können auch relevant sein. Des weiteren werden abgeschlossene Berufsausbildungen im Gesundheitsbereich, bspw. die der Krankenpflege, Physiotherapie o.ä, mit einer Verbesserung des eigenen NC um bis zu 0,5 Punkte honoriert. Außerdem werden die während der Berufsausbildung angehäuften 5 Wartesemester ebenfalls berücksichtigt.
Eine Garantie gibt es jedoch nicht.
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Kommen wir nun zum ganz konkreten Fall, der mich betrifft. Angesichts der Tatsache, dass sich mein NC im Bereich von 2,1-2,4 einpendeln könnte, fällt für mich schon einmal die Option der Auswahl der Jahrgangsbesten weg, und mit derart durchschnittlichen Noten stehen die Chancen schlecht über das AdH an einer Hochschule allein über den NC ausgewählt zu werden. Folglich habe ich den Entschluss gefasst mir schon zum jetzigen Zeitpunkt einen Ausbildungsplatz zu sichern, damit ich im Fall der Fälle die Wartezeit optimal nutzen kann. Die Aussicht für die kommenden 5 Semester nicht studieren zu können findet bei mir nur wenig Einklang, aber ich würde mich auf diesen Kompromiss einlassen, um mein Ziel zu erreichen.
Eine weitere Option würde sich über die Bundeswehr ergeben, die mit weitaus lockereren Aufnahmekriterien sämtlichen Offiziersanwartern mit entsprechender, schulischer Qualifikation Studiengänge aller Art anbieten. Über die körperlichen Voraussetzungen sollte ich mir keine Sorgen machen (Triathlet, nächstes Jahr in der Regionalliga). Im Bezug auf das Humanmed.-Studium wäre die Möglichkeit gegeben unter ganz normalen Bedingungen an zivilen Uni's zu studieren, wenn man die jeweiligen Zusatzseminare zur Offiziersausbildung o.ä und die lange Verpflichtungszeit von 17 Jahren ausser Acht lässt.
Eine Freundin von mir kann von ihrem Bruder berichten, der nach 4 jähriger Wartezeit, die wahrscheinlich auf seinen schlechten NC von 3,1 zurückzuführen war, trotz abgeschlossener Berufsausbildung zum Krankenpfleger keinen Studienplatz bekommen, und schlußendlich den Entschluss gefasst hat, einen Studienplatz juristisch einzuklagen. Dass solch ein Unterfangen mit hohen Kosten verbunden ist, ist klar. Mit 2.000-3.500EUR oder mehrsollte man schon rechnen, ich mache mir ja schließlich keine Illusionen Die Erfolgschancen sind, zumindest laut Aussage verschiedener Kanzeleien und den Profiteurren solcher Einklageverfahren "vorhanden". Das Restrisiko gibt dem ganzen aber dennoch einen bitteren Beigeschmack.
Wie würdet ihr in meiner Situation handeln? Sollte ich den konventionellen, unspektakulären Weg über die Wartezeit gehen, und hiesige mit einer Berufsausbildung überbrücken, die vermeindlich leichtere Variante über die Bundeswehr auswählen ,oder von der Studienplatzeinklage Gebrauch machen? Man sollte bedenken, dass sich im WS 2011/12 doppelt so viele Abiturienten bewerben werden, da die Oberstufe für die jeweiligen Jahrgänge um ein Jahr verkürzt wurde.
Grüßää.