Hallo zusammen,
das ist ja mal ein interessanter Beitrag zum dem ich mich gerne auch einmal äußern möchte.
Da ich auf der einen Seite als Dipl.-Kfm. Meister an verschiedenen IHK's unterrichte und ich mich auf der anderen Seite selber seit einem Jahr im Studium der Humanmedizin befinde, kann ich glaube ich ganz gut beurteilen, wie dieser Thread zu bewerten ist.
Ich bin ebenfalls prinzipiell dafür Meister zu einem Studium - gerne mit freier Fachwahl - zuzulassen. Natürlich müssen auch hier NC-Kriterien gelten, die logischerweise keinen sonstigen Bewerber (Abiturienten) schlechter stellen.
Warum ich dafür bin? Ganz einfach!
Genauso wie sich der Markt im Normalfall selber reguliert, so wird dies auch einem Studium der Fall sein.
Obwohl ich mich eigentlich in meinem BWL-Studium nicht so hart getan habe, bin ich im Medizin-Studium jeden Tag am Kämpfen, ob ich es weiter durchhalten soll....das ist einfach um einiges härter (mein persönliches Empfinden).
Nachdem ich die Anforderungen einer Meisterprüfung kenne (ich sitze selber im Prüfungsausschuss), muss ich klar festhalten, dass diese noch weit von einem Studium entfernt sind.......und hier rede ich von einem Studium wie bspw. Maschinenbau, dass einen schon fordert aber realistisch ist.
Das verhält sich in Medizin aus meiner Sicht anders! Hier hat man eigentlich nie die Chance wirklich "fit" in eine Prüfung zu gehen, da der Stoff einfach horrend viel ist und die Zeit meistens sehr sehr knapp kalkuliert ist.
Somit glaube ich - und das ist nur meine Meinung - das ein Meister (Fachrichtung egal) nicht viele Chancen hat einen solchen Studiengangzu bestehen.
Bitte nehmt mir das nicht übel - es gibt bestimmt auch Ausnahmen - aber ich spreche hier von der "breiten" Masse, die ich wöchentlich in meinen Kursen erlebe und die bereits den Stoffkatalog der IHK für die Meisterausbildung als "Gipfel" des Schaffbaren empfinden.
Sorry, aber das ist meine Meinung + Erfahrungswerte mit Meistern, die sich danach an einer FH im Fach Maschinenbau etc. versucht haben......da war seltenst einer erfolgreich.
Viele Grüße Talent
Also ich sehe es ja auch als unproblematisch an, dass man Meistern ein Studium ermöglicht, aber deine Argumentation ist irgendwie unsinnig.
Man sollte Meistern eine allgemeine Studienerlaubnis geben, weil sie ja sowieso Studiengänge wie Medizin nicht schaffen werden? Na das wär natürlich top, wenn mehr leute so ein Studium anfangen würden, die irgendwann sowieso wieder rausfliegen. Dann könnte man (überspitzt formuliert) auch sagen "Geben wir doch Leuten mit Hauptschulabschluss auch die Möglichkeit zu studieren, die schaffens ja eh nicht". Auch da gibt es sicher vereinzelt Ausnahmen die ein Studium packen würden...
Deine Argumentation spräche imho eher dafür die Fächerauswahl für Meister zu beschränken...
Interessant wäre zu wissen, ob eine abgeschlossene Fachweiterbildung auf die Krankenpflegeausbildung auch als "Meister" anerkannt wird.
Hat da wer Infos?