Vollzeit realistisch mit Kleinkind?

[motoneuron]

Ich hatte im Oktober ein Gespräch mit meinem damaligen Chef, in dem es um einen möglichen Wiedereinstieg ging. Damals hat er mir mehr oder minder mündlich zugesagt, dass ich tatsächlich halbe Tage arbeiten könnte, ähnlich dem, was ich jetzt in der Praxis mache, und dass ich nicht an unserem normalen Schichtmodell (SD 14:15h-23h und ND 22:45-8:45h) teilnehmen müsse, da das ja mit Kind nicht ginge. Aaaaaaber: Es war wie gesagt mündlich und die Erfahrung mit anderen Müttern in Teilzeit sahen da anders aus, so dass ich das nicht wirklich geglaubt habe. Zwei weitere Probleme: In der Klinik kann ich gar nicht wirklich um eine bestimmte Uhrzeit, 13h z.B, ohne weiteres einen Schnitt machen, ohne dass sich entweder Patienten nicht gut versorgt fühlen, der Kollege Mehrarbeit hat und Informationsverlust unweigerlich besteht. Das Andere: Die eine Kollegin, die sich dem Willen des Arbitgebers bei uns gebeugt hatte (keine halben Tage sonder drei fast volle, mit dem Effekt, dass man bei einer eigentlich Arbeitszeit bis um 16h natürlich noch viel schlechter tatsächlich geht als um 13, und volle Dienste inkl. der Spät- und Nachtdienste) hat das nach drei oder vier Monaten geschmissen, weil ihre Kinder sie nach zwei Arbeitstagen immer angsterfüllt angeschaut haben und sagte "Mami, morgen bleibst Du aber hier!", die andere Kollegin, die für sich rausgeboxt hat, dass sie keine Dienste macht (als FÄ und ehemalige OÄ sicherlich leichter als für einen Assi) ist natürlich nicht so gut angesehen. Auf beide Modelle hätte ich keine Lust gehabt.

hallo muriel,
wie lange hast du vorher in der klinik gearbeitet? und in welchem fach? ich mach nächste woche examen, meine tochter ist drei und ich hab auch bammel davor, erst abends um acht nach hause zu kommen. mir scheint nur leider das teilzeitmodell noch nicht so verbreitet zu sein, daher überlege ich auch, ob ich nicht mit der wb in einer praxis beginnen soll. ich weiss allerdings gar nicht, ob das überhaupt geht, wenn man noch gar nicht den klinischen teil absolviert hat.

[Allona]

Mit Kind konnte ich auch besser abgrenzen. Allerdings beliebt macht einen das wirklich nicht und es gab auch Kollegen, die es in der Morgenbesprechung anprangerten, wenn frau es wagte eine Aufnahme nach 16 Uhr nicht mehr zu machen oder ähnliches.
Ich wohne leider in einer Gegend, in der es keinen Ärztemangel gibt. Der geplante Jobwechsel "wackelt". Ich traue mich nicht zu kündigen bevor ich etwas Adäquates gefunden habe. Ich überlege auch gerade wegen einem Teilzeit-Modell im Wechsel mit meinem Mann
Ich bin sehr froh, dass mein Mann (Nicht-Mediziner) wieder Elternzeit nimmt. Betriebskita gäbe es schon, aber die ist dann nur für mich ohne Umstände zu erreichen, da ich auch noch Fernpendler bin.

[tine74]

Hallo,

ich wollte doch auch noch mal mein "Modell" beschreiben.
Ich bin alleinerziehende Mutter von zwei Kindern (fast 5 und 7) und arbeite Vollzeit in der Orthopädie/Unfallchirurgie.
Der Kleine geht in den KiGa von 7 - 16 Uhr, der große in die Schule von 8 - 16 Uhr, mein Arbeitsbeginn ist eigentlich um 7.15 Uhr im Nachbarort (ca. 15min Fahrtzeit). Ich schreibe eigentlich, weil ich die Lizenz zum Zuspätkommen habe ;).
Zusätzlich habe ich eine Tagesmutter, welche mittlerweile auch meine beste Freundin ist.

Mein Tagesablauf sieht also so aus:
6:50 losfahren zur Tagesmutter, da bleibt der Große und sie bringt ihn in die Schule, dann bin ich um 7 Uhr am KiGa, da lass ich den Kleinen und ich bin so ca. um 7:20 auf der Arbeit.
Schicht geht bis 16:15, das klappt mal, mal nicht. Ist auch nicht so wichtig, da meine Tagesmutter beide abholt (sie hat ein großes Haus mit Garten und selbst zwei Kinder im gleichen Alter) und ich sie ganz entspannt dort.

Dienste mache ich ganz normal, dann schlafen sie bei der Oma. Sind 4 - 5 im Monat.

Ich habe das Glück, eine Chefin zu haben, die selbst mal alleinerziehend war und weiß, wie das ist und mir sehr entgegen kommt, wenn z.B. mal eins der Kinder krank ist oder auch nur Bastelstunde mit Eltern im KiGa ist.

Das machen wir mittlerweile seit 3 Jahren so (incl. PJ) und es klappt wunderbar. Auch von den Kindern aus, die halt Mama als Hauptbezugsperson haben und Oma und ihre Eva (Tagesmutter) als Zweitbezugspersonen. Und das ist das, was ich bei Fremdbetreuung wichtig finde, dass diese konstant bleibt und nicht alle zwei Monate durch eine neue Person geleistet wird.
Allerdings muss ich schon sagen, dass ich wirklich für jedes Kind zwei Jahre komplett da sein konnte, ich glaube, das würde in erster Linie ansonsten MIR fehlen....

[Muriel]

hallo muriel,
wie lange hast du vorher in der klinik gearbeitet? und in welchem fach? ich mach nächste woche examen, meine tochter ist drei und ich hab auch bammel davor, erst abends um acht nach hause zu kommen. mir scheint nur leider das teilzeitmodell noch nicht so verbreitet zu sein, daher überlege ich auch, ob ich nicht mit der wb in einer praxis beginnen soll. ich weiss allerdings gar nicht, ob das überhaupt geht, wenn man noch gar nicht den klinischen teil absolviert hat.

Ich war knapp 3,5 Jahre in der Klinik vorher. Vorteil, wenn man schon vor dem Kind/den Kindern wo auch immer gearbeitet hat, ist ja, dass man das Recht auf Teilzeitbeschäftigung hat. Das sieht bei Neuverträgen anders aus. Welches Fach möchtest Du denn machen? Prinzipiell denke ich zwar, dass es fast immer sinnvoller ist, in der Kinik anzufangen, aber ich kenne im Bekanntenkreis zwei Beispiele, wo in der Praxis angefangen wurde (Augenheilkunde und Pädiatrie), beides hat gut geklappt. In der Praxis dürfte eine TZ-Beschäftigung fast immer problemärmer durchzuführen sein, denke ich.