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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Sinn im Unsinn suchen... Avatar von LieberInvasiv
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    Hallo zusammen,

    bin durch Zufall auf erschreckend günstige Pulsoxymeter bei Ebay gestoßen.
    So Preissegment €30-60.
    Aus dem Fachhandel kenne ich allerdings nur Preise €100 und deutlich aufwärts.
    Gut, bei den Ebayangeboten handelt es sich wohl kaum um Markenware, aber woher kommt der krasse Preisunterschied? Hat jemand Erfahung mit solchen Sonderangeboten gemacht? Reizen tut es mich ja schon iregndwie so ein Schnäppchen für die Notfalltasche zu kaufen, aber irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass man für €30 ein funktionierendes SpO2 Gerät bekommt, was auch im Hypoxiebereich zuverlässig misst...
    (Herstellerangabe bei den Ebaygeräten Messbereich SpO2: 35-100%)
    Was haltet ihr davon, bzw könnt ihr für Erfahrungen beisteuern?

    Gute Nacht

    LieberInvasiv
    im notfall fahrt ihr zurück ins krankenhaus und sagt
    ihr hättet ne reklamation und wollt gerne nen neuen patienten,
    der hier wäre kaputt gegangen..



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  2. #2
    Spezialeinheit! Avatar von konstantin
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    Also die Pulsoxymeter, die wir im Krankenhaus verwendet haben, hatten Listenpreise von ~600 Euro. Ob das gerechtfertigte Preise sind oder nicht, wage ich nicht zu beurteilen, aber ich empfand selbst diese Geraete als schlechten Witz. Ein Pulsoxymeter kann eben nur funktionieren, wenn die Stelle, an der der Sensor misst, vernuenftig durchblutet ist. Diese ganzen Pulsoxys mit Fingersensor waren in meinen Augen eine Zumutung fuer die Notfallmedizin, weil 90% der Patienten mit viel zu kalten Fingern in die Aufnahme kamen.

    Uebrigens ein Problem, dass der Rettungsdienst unserer Stadt irgendwie nicht verstanden hat. Da wird das Pulsoxy (an den o. g. viel zu kalten) Finger geklemmt - "Oh.. 92%.. 4L.. hmm... 92%... 12L + Maske + Reservoir" - und die Patienten stehen bei der Ankunft mit einem Bein in der CO2-Narkose, nur, weil diese Geraete eben nicht vernuenftig messen.

    Kurzum: Diese ganzen Geraete, die dort bei eBay angeboten werden, moegen ihre Berechtigung haben, waeren fuer den Krankenhausalltag aber vermutlich vollends ungeeignet. Wenn's nach mir geht, sollten solche Geraete per se allesamt mit einem Ohrsensor ausgestattet werden.
    All work and no play makes Jack a dull boy.



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  3. #3
    Sinn im Unsinn suchen... Avatar von LieberInvasiv
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    23.03.2008
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    Magdeburg
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    ja :-)
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    257
    Das Problem der peripheren SpO2 Messung ist ja nichts neues. Auch die Geräte im RD kosten mehrere hundert Euro (oder noch mehr).
    Geht ja jetzt im o.g. Fall auch nicht um Extremsituationen, sondern erst mal darum, funktionieren die Teile so wie sie sollen und darf man ihnen (mit dem selben Misstrauen gegenüber wie allen anderen Diagnostikgeräten) trauen...?
    im notfall fahrt ihr zurück ins krankenhaus und sagt
    ihr hättet ne reklamation und wollt gerne nen neuen patienten,
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  4. #4
    IntubierTier Avatar von papiertiger
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    Mir wurde neulich von einem unserer Intensivoberärzte erzählt, dass auch unsere (sicherlich eher im höhereren Preissegment anzusiedelnden) Geräte im Bereich <70 % keine verlässlichen Werte mehr zustande brächten, man also ab da eh nur noch die Aussage ableiten könnte, dass die Sättigung unter 70 ist und nicht mehr und nicht weniger. Unter der Perspektive wäre die Angabe, dass das Gerät zwischen 35 und 100 zuverlässig misst, wohl ziemlicher Unfug.

    Aber obige Aussage ist eben auch nur Emminence based, Herstellerangaben behaupten da anderes. ;)



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  5. #5
    Pilot (CVVH) Avatar von Hypnos
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    Zitat Zitat von konstantin_ Beitrag anzeigen
    Uebrigens ein Problem, dass der Rettungsdienst unserer Stadt irgendwie nicht verstanden hat. Da wird das Pulsoxy (an den o. g. viel zu kalten) Finger geklemmt - "Oh.. 92%.. 4L.. hmm... 92%... 12L + Maske + Reservoir" - und die Patienten stehen bei der Ankunft mit einem Bein in der CO2-Narkose, nur, weil diese Geraete eben nicht vernuenftig messen.

    Kurzum: Diese ganzen Geraete, die dort bei eBay angeboten werden, moegen ihre Berechtigung haben, waeren fuer den Krankenhausalltag aber vermutlich vollends ungeeignet. Wenn's nach mir geht, sollten solche Geraete per se allesamt mit einem Ohrsensor ausgestattet werden.
    Ad 1) Selbst die ausgefeilteste Technik ersetzt nicht das ärztliche Nachdenken und, viel wichtiger, weil nur noch marginal vorhanden, den klinischen Blick.

    Ad 2) Ich würde einen dreistelligen Geldbetrag darauf verwetten, daß die Patienten, die peripher unterkühlt sind, auch am Ohr entsprechende Fehlwerte liefern...

    Gruß zur Nacht,
    Hypnos
    Je kleiner das Ego, desto leichter das Leben

    Verhalten bestimmt Verhältnisse



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