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    Platin Mitglied Avatar von DocMartin
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    07.05.2010
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    Erfahrungsbericht meines 1. Tages:

    Pünktlich um 9 Uhr stand ich wie vereinbart vor dem Sekretariat der Pflegedirektion und wartete auf meine Abholung, die aber - wie schon fast erwartet nicht kam^^
    Ich hab noch nie sone inkompetente Personalchefin erlebt, denn nachdem ich mich durchgefragt hatte, kam raus, dass diese den Beginn meines Praktikums falsch weitergegeben hatte, weshalb mich ihre Vertretung dann fragte "Ah, sie sind der Praktikant, aber fangen Sie nicht erst morgen an?" Ich erwiderte bestimmt und mit einem höflichen Lächeln hinter dem ich mein Erstaunen über so viel Unproffesionalität verbarg "Nein, ich fange heute an!"

    Nach diversen weiteren Pannen, wie nicht passenden Schlüsseln zum Kleiderschrank, einer endlosen Suche nach Klamotten, die mir passen und fehlendem Transponder, sowie Spind und Spindschlüssel, wurde ich herumgeführt und dürfte mich auf der Station 2 Chirurgie/Innere umziehen und stand nun da in meinen coolen weißen Klamotten , die sich allerdings als extrem warm erwiesen^^

    Nach diesem suboptimalen Anfang wurde es aber immer besser, die Schwestern sind alle nett, zum Teil zwar harte Schale weicher Kern, aber wenn man nicht komplett Kritik unfähig ist und sich an den Ton gewöhnt hat, ist das alles kein Problem. Des weiteren stehen mir noch zwei Jüngere Mitarbeiter zur Verfügung, ein examinierter Pfleger, der eventuell auch noch Medizin studieren will und eine sehr nette und hübsche Azubi

    Und das hab ich heute gemacht:

    - Blutdruck am Pfleger gemessen
    - Betten geschoben
    - Zum Labor gegangen
    - Handtücher und Waschlappen gewechselt
    - Essen ausgeteilt
    - mir ca 500000000 mal die Hände gewaschen^^
    - Beim Entfernen von Kathetern und Zugängen zugesehen
    - Wäsche einsortiert und rumgefahren

    Joah, mehr fällt mir eigentlich nicht mehr ein, zu sagen ist noch, dass das Klima echt nett ist und da viele Patienten nüchtern bleiben müssen, immer genügend Essen für uns übrig bleibt Ich kann mir so viel Kaffe, Saft, Wasser oder Essen holen, wie ich möchte und wir ham nett zusammen gegessen, es hat mich zwar nicht aus den Latschen gehauen, aber ich glaube, wenn ich morgen um 6 statt um 9 da sein muss und auf die Dauer wird es doch relativ anstrengend.

    Was ich n bischen dumm finde, ist, dass ich keine Doppelschichten oder Nachtschichten machen darf um mir Tage hinten rauszuarbeiten, obwohl mir das als Arzt später auch bevorsteht

    Die erste Woche hab ich jetzt immer Frühschicht, aber ich werd wohl auch mal ne Spät- oder Wochenendschicht schieben müssen, worauf ich mal gar kein Bock hab^^

    ERGÄNZUNG: Natürlich lief der erste Tag aufgrund meiner Persönlichkeit nicht ab, ohne das ich auch ein bischen Ärger bekommen hätte^^ Als ich nämlich einen leeren Rollstuhl in einem Moment gesehen habe, in dem ich grad mal kurz nichts zu tun hatte, konnte ich mich nicht beherrschen und hab ihn mir geschnappt. *g* Das Ergebnis:
    1. Ich habs immer noch drauf mit dem Rollstuhl, also Wheelis, Kurven und schnelle Wendungen klappen noch,
    2. nen Anschiss von der Obersschwester^^
    Ich würde mich lustig über die Patienten machen, wenn ich mit dem Rollstuhl fahre -.- was a) von mir nicht so gemeint war (ok, könnte man jedoch so sehen) aber b) hocken die Patienten eigentlich 24h am Tag auf ihren Zimmern, ich hab jedenfalls während meiner ganzen Schicht heute keinen einzigen Patienten außerhalb seines Zimmers gesehen, aber gut, ich hab natürlich sofort aufgehört...

    Erfahrungsbericht meines 2. Tages:

    So, der erste Tag und damit die erste volle Schicht ist nun vorbei und ich muss sagen, heute war es wirklich lustig! Morgens hab ich zunächst beim Wecken geholfen und dabei auch Blutzucker gemessen und Blutdruck gemeßen (mittlerweile hab ichs drauf *g*) dann natürlich wieder Frühstück verteilt und die Eintragungen in die Kurven gemacht, sowie diverse Botengänge zum Labor unternommen. Für mich positiverweise gibt es noch einen zweiten Praktikanten auf der Station, der iwie schon 22 Tage da ist, aber immer noch Charisma und Einfühlungsvermögen wie n Mülleimer aufweist. Da mein Patientenumgang viel besser ist als seiner, hab ich meistens mit den Patienten gequatscht und er musste die Arbeit machen^^ Nach ner Weile hatte ichs dann so raus, dass auch noch die Azubi leicht säuerlich wurde, weil ich mir mal Zeit fürn Patienten genommen habe und erst mit ihm über sein Hörgerät geredet habe und ihm anschließend nen Rasierer gesucht hab, dies hat allerdings wirklich zufällig exakt die Zeit eingenommen, die die beiden brauchten, um die Essensreste wieder einzusammeln Ach ja, der mann wollte den Rasierer bezahlen und drückt mir drei euro in die Hand, ich meinte natürlich, dass er dafür nichts bezahlen müsse und wollte ihm das Geld zurückgeben, aber er ist hartnäckig geblieben und meinte "Kaufen Sie sich n Bier davon" ^^ Fand ich gut

    Da ich mit der Obersschwester und ner anderen Schwester, die ganz dicke mit der Azubi ist, nen bischen rumgescherzt hab, haben sie sich ein bischen gegen mich verbündet und mir schon angedroht, dass ich morgen sämtliche Analeinläufe und Windeln machen werde hahaha^^

    Ach ja, das war auch nen Erfolg heute. Vielleicht ein kleiner Schritt für die Menschheit aber ein großer für mich: Meine erste selbstständig gewechselte Windel! Ich hab das allen erzählt und alle haben mir anerkennent, aufbauende Worte zukommen lassen, die aber z.T. sehr zynisch waren, aber wayne, ich fands gut bin quasi der Windelinator.

    Dann hab ich mich noch ganz lange mit einer Patientin erzählt, was mir auch wieder eingesparte Arbeit und den Neid meiner Mitarbeiter eingebracht hat^^ Aber gut, ich mein, dass steht sogar in meinem Aufgabenkatalog, dass ich mir Zeit für die Patienten nehmen soll, weil die Ärzte und Schwester und das kann ich bestätigen, dafür selten oder gar keine Zeit haben.

    Besonders den Tag versüßt haben mir die Neckereien mit der Azubi die mir doch tatsächlich unterschwellig einen Vorwurf daraus machen wollte, dass ich mir Zeit für die Patienten nehme^^ Aber alles mehr scherzhaft
    Dann hab ich noch Kaffee ausgeteilt, was mir auch richtig Freude gemacht hat, weil die Patienten unglaublich dankbar reagieren, wenn man mal mit nem Lächeln in den Raum reingeht, sie nett fragt, was sie trinken wollen, vielleicht nen bischen singt oder so. Dann danken die einem mit dem gleichen Lächeln und das ist schön, Gute Laune steckt eben wirklich an!

    Erfahrungsbericht meines 3. Tages:

    So, ich muss sagen, heute wars mal richtig behindert^^ Morgens wars ja noch ok, haben wieder den Rundgang gemacht und ich hab wieder mehr gemacht als gestern und das Standardprozedere hab ich jetzt schon gut drauf, allerdings gings mir dann recht schnell immer schlechter, (einfach einer der zwei Tage im Jahr, an denen ich mal krank bin) sodass ich mir dann von der stellvertrettenden Obersschwester ne Kopfschmerztablette geholt hab und sie am Tisch mit nem Glas Wasser genommen hab, dann hat sich zufällig ein Famulant zu mir gesetzt und wir haben uns vielleicht 10 Minuten unterhalten. Dazu kam noch, dass meine arbeitswütige Azubi nicht so richtig delegieren kann und der Pfleger grad nichts für mich zu tun hatte, ich hatte also kein schlechtes Gewissen, dass ich mal nen kurzen Moment nichts getan hab.
    Dann kommt die Oberschwester an und macht mich an, dass es nicht sein könnte, dass ich hier rumsitze, während die Azubi draußen von Tür zu Tür rennt und ich mich hier unterhalte und dass ich hier Pflegepraktikum mache und mich nicht vor der Arbeit drücken solle außerdem solle ich doch bitte den Tisch sauber machen, wenn ich ihn benutzt hätte (Zur Info: da stand von mir ein Glas drauf, ansonsten noch ca 8 weitere halb volle oder leere Kaffeetassen, dazu noch Butter und Margarine vom Frühstück der Schwestern!) und wenn ich eine Arbeit erledigt hätte solle ich mich bei ihr melden.
    Aber gut, ich hab dann erstmal abgeräumt sauber gemacht und weil ich auch ziemlich game over war hab ich mir dann gedacht, ok, wenn die mich anmacht, dann mach ich jetzt mal Dienst nach Vorschrift und melde mich jedesmal bei ihr, wenn ich eine Arbeit erledigt habe, so wie sies gesagt hat Naja mittlerweile war mir dann auch noch kotzübel.
    Wie erwartet trat der gewünschte Effekt ein und die Oberschwester war von meinem dauernden Gemelde ziemlich schnell genervt^^ und meinte ich soll mal den Patienten reden, fragen wies Ihnen geht und so.
    Das hab ich dann auch gemacht und erstmal ne halbe Stunde mit drei liebreitzenden alten Damen gequatscht leider hatte ich vergessen, die Anwesenheitsleuchte anzumachen, sodass nach besagter halber Stunde, die ziemlich verärgerte Obersschwester rein kam und sagte, dass sie nach mir suche damit ich den Wäschewagen neu bestücken könne.
    Nach dem Austeilen des Mittagessens hab ich mich dann wieder zu den drei Damen gesellt und wir haben wieder gequatscht, bis ich (diesmal Anwesenheitslampe an) vom anderen Praktikanten gefragt wurde, ob ich mit abräume, aber ich hab mich lieber um die Patientin gekümmert, die unbedingt wissen wollte, wie viel Geld noch auf ihrer Telefonkarte drauf war
    Naja, dann gings mir iwann so schlecht, dass ich mich auf den Flur in Reichweite der Toilette gestellt hatte, in dem Moment kam ne neue Patientin rein und laut Oberschwester, die mich wutentbrannt in ein leeres Zimmer zog, hätte ich an meinem zweiten Tag und der ersten neu eintreffenden Patientin wissen müssen, dass es meine Aufgabe ist, mich um die Aufnahme zu kümmern^^
    Ich hab sie dann erstmal nen bischen zusammen gepfiffen und ihr erklärt, dass man den Gesprächspartner ausreden lässt und ihn nicht unterbricht und dann haben wir ne Weile diskutiert, die Sache aus der Welt geschafft, uns beide entschuldigt und später noch zusammen ne Patientin in den OP gebracht.
    Naja, dann sowohl nicht mehr angenervt, als auch, nach Magentropfen, nicht mehr so ganz an der Würgegrenze^^ wurde die Atmosphäre wieder besser, aber der Tag war ja dann auch schon vorüber. Als letzten Akt hab ich dann noch ne Akte weggebracht und dann hat mir die Oberschwester einen schönen Feierabend gewünscht.
    Ich hoffe, morgen bin ich wieder fit und kann wieder gute Laune statt schlechter verbreiten
    Ach ja, positiv war noch eine Aushilfe, mit der ich zusammen Essen verteilt habe 22 Jahre, Hotelfachfrau und echt hübsch

    Erfahrungsbericht meines 4. Tages:

    So, den Bericht von gestern bin ich ja noch schuldig und will ihn natürlich auch nicht vor euch verheimlichen , obwohl gestern eigentlich wenig spektakuläres passiert ist. Ich hab mich bemüht, alles so gut wie möglich zu erledigen und hab eigentlich das Gleiche wie die Tage zuvor auch gemacht. Einziges Highlight war, dass ich zum ersten Mal auf der Intensivstation war, um einen Patienten abzuholen, das war echt cool. Gleich nen ganz anderes Feeling, da ist alles dunkler, alles in blau. Außerdem sind die gefühlten 20 Geräte, die an die Patienten angeschloßen sind und so um die Patienten rumstehen, dass man schon fast gar nicht mehr rankommt schon beeindruckend Außerdem hab ich nach 4 Tagen endlich meinen elektronischen Schlüssel bekommen, der aber weder zur Küche noch zum Schwesternzimmer passt^^ sondern nur unten für die Umkleide. Naja, wenigstens hab ich jetzt nen Spind und muss mich nicht mehr im Bad umziehen
    Positiv war noch, dass es realtiv viel zu tun gab und deshalb keine toten Phasen aufkamen und der Tag recht schnell vorrüber ging.

    Erfahrungsbericht meines 5. Tages:


    Joah, gestern Abend dachte ich ja noch, heute wird ne Katastrophe, weil ich gestern Nacht noch bis 1 bei nem Kumpel seinen neuen Plasma mit Avatar auf BlueRay eingeweiht hab und dementsprechend nur nen paar Stunden Schlaf hatte, aber überrraschenderweise war ich topfit und gar nicht müde. Vielleicht sind 4 Stunden schlaf ja mein persönlicher Biorhythmus
    Joah, heute wieder viele Botengänge gemacht und viel geackert. Was ich nen bischen ärgerlich fand, war die Morgen"visite" also der Rundgang der Pfleger. Ich hab wieder ordentlich Blutdruck gemessen. Nur den Puls hab ich immer nicht so gut gefunden. (btw, ich hab keine Uhr, ich trag auch nie eine und ich finde, wenn ich Blutdruck messen soll, dann soll mir auch Jemand ne Uhr geben^^ wenn ich Blutdruck messen soll, gibs ja auch nen Stethoskop...) Naja der Pfleger hat mir dann nochmal gezeigt, wo die Arterie langgeht und meinte, ich soll mal ruhig ordenltich drauf drücken, das tut den Patienten auch nicht weh und ich find den dann besser. Ich hab mir dann natürlich alle Pulsmessungen geschnappt, die da waren, um nen bischen zu practisen, aber Fehlanzeige, ich hab nie nen Puls gefühlt. Pfleger kam dann hat auch nochmal gefühlt und meinte, "hier fühl mal, also wenn du das nicht fühlst, dann hast du kein Gefühl in den Fingern^^"
    Naja, mit Hilfe einer Patienten bin ich dann auf des Rätsels Lösung gekommen: Ich hab zu fest gedrückt und dann konnte ich natürlich auch nichts spüren Frag ich mich, warum der mir son Tipp gibt^^ Man musste echt nur ganz leicht rauflegen, ich hoffe ich hab beim "richtig fest zudrücken" Niemandem die Hand zerstört^^
    Ja, dann eben wieder noch Routinekrams, wie Essen austeilen, Botengänge, Sachen holen usw.
    Kurz vor Schluss (ich hab mich diesmal auch versichert, dass es nichts mehr zu tun gibt) hab ich mich dann wieder mit dem Assistenzarzt unterhalten, der mir Patientenfotos gezeigt hat und mir die entsprechende Erkrankung erklärt hat, das war echt cool hab da wieder gemerkt, wie interessant ich das ganze finde (und wie uptornend Handtücher wechseln^^)
    Naja und jetzt freu ich mich einfach richtig, dass Wochenende ist und ich nicht morgen um 5 aufstehen muss Obergeil!

    Erfahrungsbericht meines 6. Tages:

    So also ich muss sagen, heute hat wirklich von vorne bis hinten alles gepasst und es hat richtig Spaß gemacht ich denke, es lag vor allem daran, dass das Team heute bedeutend jünger war. Ich hab heute mit einer anderen Auszubildenden zunächst die Standardsachen gemacht, war diesmal auf der vorderen Seite des Flurs, sonst immer im hinteren Teil. Es war zwar leider etwas mehr waschen und Windeln dabei als die Tage davor, aber dafür konnte ich auch mal Blutzucker messen und endlich mal Blut sehen^^ Joah, dann ging der Tag so seinen Gang, aber ich hatte echt Spaß beim rumflirten und rumeiern während des Arbeitens. Cool war auch noch, dass mein Kumpel heute ab und zu vorbei geschaut hat, weil er die nächsten Tage nicht im OP ist, sondern bischen was anderes macht.

    Dann hab ich auch noch n paar für mich vermute ich mal sehr konstruktive Sachen in die Wege geleitet. Erstens darf ich jetzt ab morgen bei der Visite der Ärztin dabei sein und das hab ich so erreicht:
    Patient hatte grad geklingelt oder ich wollte iwas in einem Zimmer und da war dann grad die Ärztin mit dem Famulant am Werkeln und ich dachte mir so "Hey cool, da guck ich mal zu" bin dann einfach rein und hab mich daneben gestellt und als wir fertig waren und wieder auf dem Flur standen, hab ich einfach gefragt, ob ich mal Mäuschen bei ihrer Visite sein kann und sie hatte nichts dagegen. Leider hab ich direkt danach noch nen Anranzer von ihr kassiert^^ weil ich mich während sie eine Patientin untersucht hat so halb auf den Tisch gesetzt eher angelehnt hab (hatte noch schwere Beine vom Fußballspiel am Sonntag) das fand sie nicht so cool, aber seis drum ich hab mich dann schnell entschuldigt.
    Zweitens war mir dann kurz vor Schluss so langweilig, dass ich einfach den Arzt neben mir von der Seite angequatscht und ihn gefragt, wie sein KPP so war und da meinte er, "Joah ich hab dabei immer geübt Blut abzunehmen, kannst du Blut abnehmen" und ich so "Ne, aber ich würds gern mal machen, auch wenn ich es eigentlich nicht darf" dann er "Och also meinetwegen kannstes machen, hab ich nichts dagegen der Medizinstudent greift dir bestimmt nen bischen unter die Arme" ich so "Ja gerne, wenn er mir mal nen Arm leiht" und dann er so "Ach kannste doch an den Patienten üben, hauptsache du sagst nichts den Schwestern" ^^
    Also alles in allem ein sehr cooler Tag, dazu kam noch, dass ich im September fast nur Frühschicht habe, so wie ich das wollte. Fadango baby!

    Erfahrungsbericht meines 7. Tages:

    So, also langsam bekomm ich das Gefühl, dass KPP läuft Stimmungsmäßig in ner Sinuskurve ab^^ Heute wars mal richtig shitey.
    Zunächst morgendlicher Rundgang, hab wieder viel gemessen und so, allerdings war die Azubi auf der anderen Seite, also ich mit zwei Schwestern am arbeiten und merkwürdigerweise sind dann auch die beiden Schwestern zusammen in ein Zimmer gegangen und haben mich in ein anderes geschickt. Da frag ich mich schon, was das soll dass zwei berufserfahrene Schwester zu zweit die Zimmer durch gehen und der Praktikant, der seit ner Woche da ist allein losgeschickt wird, konnte ich nicht so richtig nachvollziehen. Aber wayne, ich bin gut klar gekommen und hab schön gewaschen usw.
    Dann kam die zweite Aktion, die mich genervt hat. Die Oberschwester nimmst grad nen vollen Wäschebeutel aus dem Wagen und ich geh schnell hin und biete ihr an, den zum Lager zu tragen, damit sie den nicht schleppen muss. Sie ruft mir dann noch hinterher, dass ich nen neuen mitbringen soll (hab ich mir schon fast gedacht ) So weit so gut, ich also Sack weggebracht und neuen eingespannt, hab mich dann wieder meinen Patienten zugewandt. Kurz darauf kommt die Oberschwester zu mir und meint, dass ich, wenn ich nen neuen Beutel reinmache auch den Müll reintuen müsse. Ich frag sie was fürn Müll, sie meint, na die zwei Schüsseln, die sie auf den Wagen gestellt hätte. Da wär mir fast was rausgerutscht! Ich bin aufmerksam helf ihr, und als Dank soll ich noch ihren Scheiß wegräumen? Ich mein, das wär ja ok, wenn sie mich drum gebeten hätte, oder wenn sie was dringendes zu erledigen gehabt hätte, aber so fand ich das einfach nur respektlos. Gerade weil sie mir immer erzählt, dass man das, was man selber fabriziert auch wegräumen soll!
    Naja, aber immerhin hat mir die Arbeit an sich schon Spaß gemacht, weil es mir doch ein gutes Gefühl verschafft hat, ganz allein mit den Patienten zu sein, ihre Werte zu nehmen und dann auf dem Flur zu stehen und die Werte in die Kurven einzutragen, ohne dass Jemand dabei ist, oder mir über die Schulter sieht.
    Naja, das fand ich dann schonmal nicht so cool, aber die negativen Ereignise gingen nahmen kein Ende. Ich hatte ja gestern die Visite klar gemacht und wollte heute natürlich dabei sein und die Ärztin meinte, ok, wenn die Schwester nichts mehr für sie zu tun haben, aber natürlich hatte die Oberschwester was für mich zu tun
    Ich sollte den Wagen wieder auffüllen und den Verbandswagen putzen. Sie meinte auch noch, es würde Pluspunkte geben, wenn ich das von selbst sehe und das ich das doch auch langsam mal merken könne. Daraufhin meinte ich nur, dass ich noch nie gesehen habe, dass Jemand den Verbandswagen putzt und mir das auch noch nie Jemand gesagt hat^^ Das hat mich auch geärgert, ich mein, ja, es ist ein Pflegepraktikum, aber ganz ehrlich, diese Arbeiten laufen doch nicht weg, das hätte ich auch noch locker nach der Visite machen können. Kann ich nicht nachvollziehen, warum sie da nicht ein bischen toleranter ist...

    Naja, aber jetzt kommt ja der Hammer. Ich mach also grad irgendwas und stell ne Schüssel in den Abwasch und drück auf den Knopf für das Wasser (wie ich dachte) Dann später hab ich darin irgendwas ausgespült und dann guckt mich die Praktikantin ganz entsetzt an und sagt: Ey, du darfst das Wasser nicht anfassen! Ich so "Hä warum das denn nicht?" sie darauf "Weil da son Desinfektionszeug drin ist, da musst du immer Handschuhe tragen, das ist krebserrengend"
    So und dann war ich erstmal richtig satt! Seit ner Woche arbeite ich jetzt da und Niemand hat mir das gesagt oder auch nur mit nem sterbenswörtchen erwähnt. Ich also zur Oberschwester und sie um ein Gespräch unter vier Augen gebeten und dann gemeint, dass sowas doch in die Einweisung gehört und ich glaub, sie hat meiner Körpersprache (bin nen Kopf größer als sie und relativ kräftig gebaut) entnommen, dass ich nicht wirklich erfreut darüber war. Sie hat mir kleinlaut Recht gegeben gepaart mit der billigen Ausrede, dass sie dachte, einer von den Praktikanten oder Azubis hätte mir das erklärt. (Hallo, ist sie dafür vielleicht verantwortlich, dass das läuft?!?!) auf jeden Fall meinte sie dann, dass das auf keinen Fall krebserregend wäre und dass sie das auch immer ohne Handschuhe machen würde. Ich hab das grad mal gegoogelt, Terralin heißt das Zeug, also dann noch mit Wasser gemischt. Ist auf jeden Fall ätzend. Hab dann noch mal die Azubi gefragt und die meinte, das (krebserregend) hätte man ihr auf jeder Station so gesagt und auch die Oberschwester selbst hätte das zu ihr gemeint. Naja, also ich schieb jetzt keine Krebspanik *g* aber das war schon ne arge Sauerei, wie ich finde!

    Später wurde dann auch noch meine kleine Azubi richtig zusammengeschissen, weil sie iwas nicht gemacht hätte, aber da konnte sie wirklich nichts dafür, wenn die Ärzte hü und die Schwestern hott sagen, dann ist man eben der Arsch! Fand ich gar nicht cool.

    Naja, heute hab ich dann noch das erste Mal ner Frau den Hintern abgewischt^^ Das ging an sich, aber dann musste ich ihr ja ne neue Windel anlegen und das war dann komisch.
    Das macht man ja normalerweise im Liegen und da hab ich dann irgendwie auch die Distanz, ist iwie so im Kopf drin, ich stehe bin der Pfleger und sie liegt, ist die Patientin. Aber im Stehen hab ich mich dann wie son Strolch gefühlt, also ich, vor ihr hockend , der alten Dame zwischen die Beine gegriffen hab
    Nunja, aber gegen Ende hab ich mir meine positive Grundstimmung nicht nehmen lassen und bin wieder singend durch die Flure gezogen
    Haha einmal hab ich so auf der Toilette gesungen, komm raus, da meint eine Schwester so "Na Mensch, sie singen ja in den hellsten Tönen, schön!"^^
    Joah, ich hoffe mal nicht, dass das jetzt quasi der stimmungstechnische Höhepunkt des KPP war, weil ich jetzt kaum noch Schichten mit den Azubis habe, weil die zurück in die Schule müssen

    Erfahrungsbericht meines 8. Tages:


    So, heute liefs wieder besser. Das absolute Higlight war, dass ich kurz in die Endoskopie durfte. Ich hab eine Patienten von meiner Station zur Magenspiegelung gebracht und durfte ihr dann beiwohnen Ich fand das richtig nice. Ich war so fasziniert von der Ösophagogastroduodenoskopie, dass ich danach, als mich die Ärztin dann mit den Fotos, die wir gemacht hatten son bischen kontrolliert hat nur eins von dreien richtig zuordnen konnte^^ Aber das war echt schon verdammt cool. Tjoah den Rest des Tages hab ich dann ordentlich meine Aufgaben gemacht, hatte dabei aber eigentlich viel Spaß, weil ich mit dem anderen Praktikanten und der Azubi nett rumgealbert hab. Hab mich dann auch noch mit nem Arzt über sein Motorrad unterhalten und ihm beim Blut abnehmen zugesehen. Außerdem konnte ich früher gehen, also hatte ich bei Feierabend richtig gute Laune Ach ja und es gab heute Camembert zum Mittag, lecker!^^

    Erfahrungsbericht der letzten Tage:

    In den letzten Tagen ist nichts aufregendes passiert. Die Stimmung ist etwas weniger spaßig, da jetzt wie gesagt alle jungen Mitarbeiter weg sind. Gestern war ich mit der Chirurgin unterwegs und sie meinte zu mir, dass ich das hier "ganz hervorragend mache" yeah Baby! Wir ham uns dann noch einen Patienten angesehen, der den fiesesten Dekubitus hatte, den ich (ok das ist noch nicht so krass^^) und das gesamte Pflegepersonal jemals gesehen haben. Am Gesäß ein Loch, von 20x20x10 cm damn it, unglaublich! Heute hab ich das erste Mal Zwischendienst, also von 20 vor 1 bis 21 Uhr, bin gespannt, wie das wird... werde heute definitiv wieder berichten

    Soo, mein erster Eindruck vom Zwischendienst ist erschreckend^^ man muss iwie dauernd was machen, obwohl es nichts zu tun gibt aber heute wars wohl auch nen stressiger Dienst meinte der eine Pfleger. Cool war, dass ich ein bischen mit dem Arzt unterwegs war und er auch meinte, ich könne dem nächsten Patienten Blut abnehmen, leider war dann grad ne Schwester im Zimmer und dann gings natürlich nicht
    Dann hab ich Kaffee verteilt und guck so in ein Zimmer von nem frisch operierten Patienten und seh so, dass das ganze Bett voller Blut ist schnell zum Schwesternzimmer gerannt und dann rein ins Isozimmer (haben jetzt 4 Stück auf der Station und es nervt voll, sich jedesmal an und auskleiden zu müssen...) der hatte sich iwie alles was in ihm drin steckte rausgerissen und das hat ordentlich geblutet. Naja, wir ham dann alles neu und sauber gemacht und dann gings auch, also kein Problem.

    Dann natürlich noch Essen verteilen, also Mittag und Abendbrot. Nice war auch noch, dass mich der eine Pfleger einer Patientin was hat spritzen lassen. Aber gut, das kann wirklich jedes Kind. Joah ansonsten natürlich noch die Standardvitalwerte messen usw. zum Glück blieb mir heute die Handtuch und Waschlappen Runde erspart. Zwischendienst ist jedenfals total ätzend, weil iwie der ganze Tag weg ist und man weder davor noch danach richtig was anfangen kann (also jedenfalls, wenn man mal ausschlafen will^^) bin danach direkt erstmal zur Entspannung joggen gegangen und jetzt schön was futtern Ich werd mal versuchen, meine Zwischendienste gegen Nachtschichten zu tauschen. (Btw hat Jemand ne erklärung dafür, warum man das bei uns Früh- und Nachtschicht aber Zwischen- und Spätdienst nennt?)

    Mehr gibts morgen
    Geändert von DocMartin (16.08.2010 um 22:04 Uhr)






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  2. #2
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    Viel Erfolg und halt uns bitte auf dem Laufenden.



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  3. #3
    Platin Mitglied Avatar von Skyreaver
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    Ich wäre froh nicht immer nur Frühdienste machen zu müssen. -.-



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  4. #4
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    achso jetzt hattest du hier deinen thread eröffnet, leider zu spät gesehen ;) aber auch hier nochma: freue mich über weitere infos!



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  5. #5
    Platin Mitglied Avatar von DocMartin
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    Cool ja, ich schreib gerne nochn bischen weiter in den nächsten Tagen, hätte gar nicht gedacht, dass euch das so interessiert






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