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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Pract.med. Avatar von CHALi
    Mitglied seit
    03.09.2006
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    Ruhrpott
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    Fertig :)
    Beiträge
    417
    Hallo ihr Lieben,
    ich gehe gerade die Patho Altklausuren durch und bin über eine Frage gestolpert, auf die ich keine Antwort finden konnte:

    An welcher Stelle gibt es bei Myokarddurchblutungsstörungen die stärkste Herzzellverfettung?
    - linker Vorhof
    - rechter Vorhof
    - Linke Kammer
    - rechte Kammer

    Ich hab alles durchforstet. Bin nur auf die Fettvakuolenbildung am venösen Schenkel der Kapillaren (Tigerherz) gestoßen, aber ne Antwort auf die Frage...

    Vielleicht ist ja ein Pathocrack da?



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  2. #2
    Kinder-Fraktion Avatar von THawk
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    11.09.2003
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    da wo die Sonne aufgeht
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    Fach-Kind
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    4.777
    Ohne es genau zu wissen, aber logisch hergeleitet würde ich den linken Ventrikel nehmen:
    1. dickstes Myokard
    2. größter O2-Bedarf
    3. damit die ausgeprägteste "letzte Wiese"
    -> am meisten Herzzellverfettung aufgrund der relativen Koronarinsuffizienz

    Ohne Garantie. Hab ich nen Denkfehler?
    "Wir hatten Zeit. Er, weil er alt, ich, weil ich jung war."
    Eric-Emmanuel Schmitt: Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran



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  3. #3
    Es gibt Studien, ... Avatar von Bille11
    Mitglied seit
    02.02.2003
    Ort
    Münster
    Beiträge
    11.506
    sehr gut. das ist auch exakt meine überlegung. (aber vllt mag sich ein kardiologe oder pathologe dazu äussern)
    harmlos, naiv & unschuldig.
    Gut bekannt mit lauter ehemaligen Chorknaben.

    "Leben ist nicht genug", sagte der Schmetterling.
    "Ich brauche Sonne, Freiheit
    und eine kleine Blume."



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  4. #4
    Pract.med. Avatar von CHALi
    Mitglied seit
    03.09.2006
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    Ruhrpott
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    Klingt total logisch.. ich hab heute so ein Brett vorm Kopf das ich nicht mehr denken kann! Danke!!!



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  5. #5
    Verklumpungsprüfer
    Mitglied seit
    30.03.2006
    Ort
    An der Biegung des Flusses.
    Semester:
    War einmal.
    Beiträge
    6.874
    Ich hab mal interessehalber ein bisschen gegoogelt...

    Bei vermehrung von Fett (Triglyzeriden) im Herzen muss man untercheiden:

    1) Bei Adipositas und Hypertriglyzeridämie auftretend: Lipomatosis Cordis = Fettgewebsstränge im Myokard hauptsächlich des rechten Ventrikels durch Umwandlung von Bindegewebe in Fettgewebe, ca. 5 % der west. Bevölkerung (starke Schwankungen in den Schätzungen), klinische Bedeutung i. d. R. gering

    2) Fettgewebsbildung in alten Infarktarealen: Lipomatöse Metaplasie = teilweiser Ersatz des Narbengewebes durch Fettgewebe (in ca. 2/3 aller explantierten Herzen bei Tranplantatempfängern mit Ischämischer Herzerkrankung).

    3) Bei chron. Koronarinsuffizienz auftretend (vgl. Ausgangsfrage): Myokardverfettung bzw. fettige Degeneration von Herzmuskelfasern = Fettvakuolen innerhalb von Hermuskelfasern auf dem Boden der chron. Hypoxie.

    Leider sind die gefundenen Angaben zur Lokalisation widersprüchlich:

    Quelle 1: "Häufigste Ursache einer Verfettung des Myokards ist eine Hypoxie [...] Die hypoxische Verfettung sieht man zuerst in den funktionell belasteten Papillarmuskeln und Trabekeln der rechtsseitigen Kammermuskulatur in Form der sog. "Tigerfell-", oder "Schilderhaus-" oder "Drosselbrust"-Zeichnung. (W. Remmele. Pathologie 1 - Zweite Aufl. 1999)

    Quelle 2: "[...] Da wir uns der Ansicht Büchners anschließen, nach welcher die Muskelveränderungen in hypertrophen Herzen auf dem Boden einer Coronarinsuffizienz entstehen, glauben wir, daß auch die vacuoläre Verfettung durch eine lokale Versorgungsinsuffizienz der Muskelfasern entsteht. Hierbei ist nicht nur ein Sauerstoffmangel, sondern auch ein vermindertes Angebot der Betriebsstoffe und eine verzögerte Ableitung der Stoffwechselschlacken zu berücksichtigen. [...] Sie konnte bisher fast nur in den linken Kammern sehr stark hyperplastischer bzw. hypertropher Herzen, mit einem Gewicht meist weit über 600 g, in etwa 5 % der Fälle nachgewiesen werden. In den rechten Kammern ist die Veränderung sehr selten." (Linzbach AJ. Virchows Arch 1952; 321: 611-622.)

    Ohne nun der recht blumigen historischen Quelle allzu sehr zu nahe treten zu wollen, scheint mir aber die erstgenannte doch die fundiertere. Weiteres können evtl. doch noch hier anwesende Pathologen beitragen.



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