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Thema: TVT

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Pract.med. Avatar von CHALi
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    03.09.2006
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    Hallo ihr Lieben,
    ich habe mal ein paar Fragen bezgl. der Therapie der TVT:

    Wie lange dauert es, bis der Thrombus soweit "fest" ist, dass man sich wieder normal belasten darf? Man sollte ja die Antikoagulation 6-12 Monate machen, sollte man sich auch so lange schonen? Wie lange muss man Sorgen haben, dass sich noch etwas lösen könnte und ein LAE auslöst. Schweres Heben würde ich eher vermeiden, aber das normale "Alltagsgeschäft"? Ich würde ja regelmäßige Bewegung sagen, um evt. Rethrombosen zu vermeiden.

    Wie sieht es mit Sitzen aus, wenn die Thrombose im Bereich des Überganges V.femoralis - V.iliaca. Kann man da was lösen, z.B. durch Autofahren?

    Gerade bei höhergradigen Verschlüssen kommt es ja gerne zum Postthrombotischen Syndrom. Wann sollte man den Thrombus interventionell/operativ entfernen? Ich stell mir nur gerade vor, wenn das Teil draußen ist kann nichts mehr abgeschwemmt werden und der Abfluss ist wieder super...

    Fragen über Fragen. Evt. ist ja hier der einen oder andere Gefäßexperte unterwegs

    Danke euch



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  2. #2
    Back on Stage Avatar von Rico
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    Zitat Zitat von CHALi Beitrag anzeigen
    Wie lange dauert es, bis der Thrombus soweit "fest" ist, dass man sich wieder normal belasten darf?
    Das hängt von vielem ab, ist das Gefäß z.B. komplett verschlossen ohne Restfluss, dann ist die Gefahr, dass sich was Größeres löst eher gering, beim berühmten frei flottierenden Thrombusende natürlich höher.
    Grundsätzlich sagt so ca. ne Woche bis 10 Tage gut aufpassen, dannach ist der Thrombus gut verfestigt und es ist ja auch der Zeitpunkt wo man (wenn man's macht - machen viele leider nicht) ne Kontrollsono zum Ausschluss Thrombusaszension macht. Die Kontrolle ist recht wichtig, weil nach der initialen Verfestigung eine Emboliegefahr v.a. durch frische Appositionsthromben an die bestehende Thrombose besteht (die am Ort ihrer Apposition eine "Sollbruchstelle" haben - die Verhinderung von Appsoitionsthromben ist ja auch quasi der Hauptzweck der Antikoagulation.
    Zitat Zitat von CHALi Beitrag anzeigen
    Man sollte ja die Antikoagulation 6-12 Monate machen,
    Die Dauer hängt von der Lokalisation und den Umständen (Rezidivthrombose, thrombophile Diathese, anhaltender oder passagerer thrombophiler RF) ab. Bei unkomplizierten US-Thrombosen reichen auch schon drei Monate.
    Zitat Zitat von CHALi Beitrag anzeigen
    sollte man sich auch so lange schonen? Wie lange muss man Sorgen haben, dass sich noch etwas lösen könnte und ein LAE auslöst. Schweres Heben würde ich eher vermeiden, aber das normale "Alltagsgeschäft"? Ich würde ja regelmäßige Bewegung sagen, um evt. Rethrombosen zu vermeiden.
    Mit zunehmendem Abstand vom Ereignis sinkt das Risiko der Embolie und hängt wie die lokale Rezidivthrombose v.a. von der Qualität der Antikoagulation ab.
    Was genau wann wieder erlaubt ist, ist abgestuft nach dem Ausmass der Thrombose.
    Zitat Zitat von CHALi Beitrag anzeigen
    Wie sieht es mit Sitzen aus, wenn die Thrombose im Bereich des Überganges V.femoralis - V.iliaca. Kann man da was lösen, z.B. durch Autofahren?
    Lösen eher nicht, aber für die Prävention des postthombotischen Syndroms gilt:
    Sitzen und stehen: schlecht.
    Liegen und Laufen: gut.
    Zitat Zitat von CHALi Beitrag anzeigen
    Gerade bei höhergradigen Verschlüssen kommt es ja gerne zum Postthrombotischen Syndrom. Wann sollte man den Thrombus interventionell/operativ entfernen? Ich stell mir nur gerade vor, wenn das Teil draußen ist kann nichts mehr abgeschwemmt werden und der Abfluss ist wieder super...
    Eigentlich so selten wie nötig.
    Bei jungen Patienten und massiven Verschlüssen (z.B. bis in die Beckenvene) kann man das raten, allerding ist eine Lyse ja nicht ganz ungefährlich und Thrombosen sind unter Antikoagulation auch oft von alleine regredient, sodass das eine echte Abwägungssache ist (Ausnahme: vitale Gefährdung wie Phlegmasia coerulea dolens). Außerdem kann unter der Lyse sich ja auch ein größeres Stück lösen...
    Operative Thrombsuentfernungen sind meist nicht so dolle vom Endergebnis her, weil in dem Thrombus ja die Venenklappen eingebacken sind und wenn man jetzt den Thrombus einfach rausrupft, dann sind die Klappen futsch und man hat genau die Situation, die man langfristig ja eigentlich verhindern wollte, nämlich das PTS), deshalb heutzutage eigentlich nur für Notfälle bei Kontraindikationen zur Lyse.
    Definition of clinical experience:
    Making the same mistake with increasing confidence over an impressive number of years.



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  3. #3
    Pract.med. Avatar von CHALi
    Mitglied seit
    03.09.2006
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    Fertig :)
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    Danke Nun bin ich schlauer



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