Das musst Du jetzt ein bisserl differenzieren:
60-70 Stunden pro Woche als Basisarbeitszeit sollte es eigentlich in Deutschland nicht mehr geben (und wenn's doch einer hat: selber Schuld) - da sind meistens Dienste schon inbegriffen. Und die werden ja bezahlt, d.h. wenn Du von 60-70 Stunden ausgehst, dann darfst Du dafür nicht das Gehalt für 42h nehmen, sondern entsprechnd mehr.
Und 70h klingt immer ganz grauslig, die sind mit Diensten ganz schnell beisammen: Das ist z.B. ne reguläre Woche à 45h (z.B. 5 Werktage von 7.30-17 Uhr) und dann ein 24h-Dienst am Samstag, da sind wie schon bei 69h und Du bist jeden Tag (außer Samstag) um halb sechs daheim gewesen, der Sonntag war frei. Oder ein 24h-Dienst unter der Woche, bei dem man am nächsten Tag um 10 Uhr geht, da ist man auch schon bei 55h, dann noch eine Überstunde/Tag und Du hast 59h und warst trotzdem jeden Tag um halb sieben zuhause.
42 Wochenstunden werden dabei durch das Grundgehalt abgedeckt, die 3 Stunden die zu den 45h fehlen sind angeordnete Überstunden, die werden automatisch bezahlt und die Dienste werden sowieso bezahlt - wer also 70h/Woche mit Diensten (!!) arbeitet, der verdient DEUTLICH mehr als 2k netto!
Und mit diesem Geld sowie der trotz der Arbeitszeiten doch vorhandenen Freizeit lässt sich auch eine Familienplanung realisieren - wie ich aus eigener Erfahrung berichten kann. Man braucht halt einen Partner, den unregelmäßige Arbeitszeiten nicht verschrecken, aber Ärzte und Arztinnen mit Kindern sind ja nun wirklich keine Seltenheit.