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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer
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    28.06.2011
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    Guten Abend,

    ich hab letzten Monat - leicht verspätet - mein Abi mit 1,2 in NRW gepackt (bin 21, bald 22).
    Da ich ein absoluter "Kopfmensch" bin, brüte ich schon seit Monaten über meiner Studienfach-Wahl und kann mich einfach nicht entscheiden.
    Mittlerweile hab ich das Gefühl, ich hab viel zu lange darüber nachgedacht und bin nun ziemlich konfus.
    Schon seit meiner Kindheit habe ich mich sehr für Medizin interessiert und viel in Medizinischen Fachbüchern geblättert (mein Vater arbeitet als spezialisierter Krankenpfleger und hat deshalb viel Fachliteratur).
    In der Schule fand ich Bio besonders reizvoll (LK).
    Nach einem ziemlich chaotischen Praktikum in der 10ten Klasse (hab unter anderem einen toten Patienten entdeckt und nachfolgend einige Zeit mit einer völlig verzweifelten Angehörigen verbracht, da niemand Zeit hatte sich um sie zu kümmern, hab einen Schwall Blut ins Gesicht bekommen als ein Patient sich das Röhrchen beim Blutabnehmen aus der Vene riss, der Umgang war insgesamt sehr reserviert und irgendwie unangenehm usw.), war ich irgendwie desillusioniert. Ich weiß, dass ich dabei eher den Pflegerberuf kennen gelernt habe, aber ich konnte mir auf einmal nicht mehr vorstellen, dass ich dafür geeignet bin, zumal alle Ärzte, mit denen ich gesprochen habe, mir auf Grund der zahlreichen Hammerschichten und Überstunden davon abegraten haben.
    In den letzten drei Jahren ist der Wunsch aber nach und nach wieder aufgekeimt, allein schon deshalb, weil ich den Bio-LK so liebte.
    Ich weiß, dass macht nur einen kleinen Teil des Studiums aus, aber es fasziniert mich einfach ungemein, wie der Körper funktioniert, wo die Schwachstellen liegen, wie der Körper aufgebaut ist usw..
    Trotzdem habe ich mehr zu Psychologie tendiert, mit der Option, eine eigene Praxis zu haben und auch mit Patienten zu arbeiten.
    Nun kommt mir das aber auf einmal nicht mehr richtig vor! Der hohe Mathe- und Statistikanteil interessiert mich nicht besonders, Dinge wie Methodenlernen hören sich für mich wenig interessant an.
    Medizin würde mir ein weiteres Feld bieten, mich später zu spezialisieren, aber ich habe einfach völlig Panik, dass ich nicht dafür gemacht bin!
    Ich würde nicht von mir behaupten, dass ich absolut stressresistent bin.
    Grundsätzlich möchte ich immer mein Bestes geben und denke oft zuviel darüber nach.
    Ich habe keine Bedenken, das Studium zu packen, weil ich in solchen Dingen sehr ehrgeizig bin, aber der Gedanke, mich selbst dabei zu verlieren macht mir Angst!
    Die späteren langen Schichten und Dienste im Krankenhaus tragen auch nicht dazu bei, dass ich beruhigt in die Zukunft schaue!
    Außerdem hab ich bei einer Familie mit drei Kinder aufgepasst, deren Eltern beide Ärzte sind und die Kinder sind praktisch in Kitas aufgewachsen und wurden von Kindermädchen erzogen.
    Ich weiß, man sollte über solche Dinge nicht vorher nachdenken, aber wenn ich erstmal soweit bin werd ich sicherlich nicht nochmal von vorn anfangen.
    Insgesamt bin ich mir einfach nicht sicher, ob mein Idealismus reicht!
    Ein weiteres Manko ist, dass ich relativ weit weg ziehen müsste und sehr an meiner Familie hänge, es wäre dementsprechend ein völliger Sprung ins kalte Wasser.

    Ich weiß, ihr könnt mir bei der Entscheidung nicht helfen!
    Im MOment sehe ich einfach nicht mehr klar.
    Ich würde gerne noch ein paar Monate aussetzen und in Ruhe Praktika machen, aber dann müsste ich gleich ein ganzes Jahr aussetzen und irgendwann will ich ja auch mal fertig werden.

    Naja, danke falls ihr euch meinen Senf durchgelesen habt!
    Und bitte nicht fies werden!

    Liebe Grüße,

    Joys



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  2. #2
    Platin Mitglied
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    PJ
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    Also ich mach zwar erst nächstes Jahr mein Abi, aber ich mach mir genauso wie du jede Menge Gedanken.... Kinder, Familie, Stress...

    Ich habe auch ein großes Naturwissenschaftliches Interesse (ebenfalls Bio-Abi;)) und Medizin interessiert mich aber genauso, habe auch viel Fachliteratur gelesen, schreib meine Seminararbeit in Medizin.

    Also ganz ehrlich hört sich so an als ob du dich schon entschieden hast? Sorgen hat jeder! Und wenn du z.B. wirklich Wert auf deine Familie legst dann wirst du das bestimmt auch schaffen das mit deinem Job zu vereinbaren... Also bin ich der Meinung!



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  3. #3
    Registrierter Benutzer
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    Ich wäre vorsichtig von einer Begeisterung für den Biologie-Schulunterricht auf eine Begeisterung für die Naturwissenschaft zu schließen: Das was in der Schule Biologie genannt wird, ist von seinem rein qualitiativ deskriptiven Ansatz reine Populärwissenschaft ähnlich der Heimat- und Sachkunde auf der Grundschule.
    Das spricht aber nicht unbedingt gegen die Humanmedizin als Studienwunsch, denn über dieses Niveau kommen und/oder wollen die meisten Studenten der "naturwissenschaftlichen" Vorklinik auch gar nicht hinaus. Wenn Du den Biounterricht gemocht hast, wirst du die Kernbereiche der Vorklinik wie Anatomie, Biochemie und Physiologie lieben. Und danach lernst Du noch vier Jahre lang, wie das, was Du in der Vorklinik gelernt hast, kaputt gehen kann.

    Ich denke, Du wärst mit einem Medizinstudium besser bedient als mit Psychologie!



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  4. #4
    Diamanten Mitglied
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    Spring ins kalte Wasser! Du musst es schon ausprobieren, ansonsten wirst du nie wissen ob du dafür gemacht bist oder nicht. Was den Beruf betrifft, kann man sich so oder so noch kein Bild machen. Das Feld ist groß und bietet genug Möglichkeiten glücklich zu werden und Arbeit und Familie miteinander zu vereinbaren.



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  5. #5
    Gold Mitglied
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    03.11.2007
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    442
    Also, ich finde es im Gegenteil sehr gut und total verständlich, dass du dir diese Gedanken machst! Vorweg: Du darfst dir jetzt nicht vorstellen wollen, wie du später im Krankenhaus mit allem überfordert bist oder es nicht packst, denn du wirst ja 6 Jahre ausgebildet und wirst dich auch menschlisch weiterentwickeln. Man wächst mit seinen Anforderungen.

    Das Praktikum in der 10. Klasse ist mit Sicherheit keine Grundlage, auf der du deine Entscheidung treffen solltest. Auch die "Horrorgeschichten" von Ärzten sind mit Vorsicht zu genießen.
    Medizin bietet dir den Vorteil, dass es sehr viele Spezialisierungen gibt und somit für jeden etwas dabei ist. Durch den immer größer werdenden Frauenanteil werden die Bedingungen in den nächsten Jahren weiter verbessert werden mit einer Zunahme von Teilzeitstellen u.a.
    In vielen Fächern ist es allerdings schon so, dass es eine hohe Arbeits- und Dienstbelastung gibt und dass man einem gewissen Stresslevel ausgesetzt ist. Auch später in der eigenen Praxis. Das muss einem schon vorher klar sein. Wenn du nicht damit leben kannst, erschöpft am Sonntag vom Nachtdienst zurückzukommen und deinen Nachbarn gemütlich im Garten frühstücken zu sehen, dann ist Medizin vielleicht tatsächlich nicht das Richtige.
    Blieben entweder etwas entspanntere Spezialisierungen der Medizin oder ein einigermaßen ähnliches Studium wie Pharmazie, Biochemie, Psychologie usw.

    Zu dem Studienort: Warum musst du so weit von zu Hause wegziehen? Mit deinem Schnitt bekommst du doch eigentlich fast an jeder Uni einen Platz, such dir doch eine Uni in der Nähe.

    Zunächst steht das Studium an und das wird hart und sehr herausfordernd, aber es ist machbar, wenn du hinter deinem Wunsch stehst. Ich würde davon abraten, noch 1 Jahr auszusetzen. Das Studium ist lang, wenn du jetzt anfangen kannst, dann tu es. Wenn du merkst, dass es doch nichts für dich ist, kannst du den Studiengang immer noch wechseln. Machen viele andere auch, das ist kein Problem. Anders wirst du auch nie herausfinden, ob Medizin nicht doch etwas für dich gewesen wäre.


    Wer tote Menschen sehen kann, verzweifelten Angehörigen Trost spenden kann und nicht umkippt, wenn er Blut ins Gesicht bekommt, ist eigentlich perfekt geeignet für die Medizin!



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