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MIGS funktionieren meines Erachtens nur dann, wenn man „nur ein bisschen weniger Druck“ erreichen will und/oder der Patient beim Tropfen nicht sonderlich compliant ist. Für wirklich operativ behandlungsbedürftige Glaukome ist das eher nix.
Die TE ist natürlich eine feine Sache, aber es gibt zu wenig Leute, die sie beherrschen und die Nachsorge verstehen (da sieht man Dinge in stationären Akten... meine Nerven!). Insgesamt scheint die operative Glaukom-Szene derzeit aber etwas im Umbruch. Man rät eher zu früheren Operationen, möchte sogar Ahmed-Valve und Co. gerne eher früh und nicht erst bei den ganz üblen Fällen einsetzen und fummelt auch gerne mal einen Stent rein, wenn man sowieso schon die Cat. operiert. Ernsthafte Standards gibts dafür (man möge mich korrigieren, falls sich da aktuell was gändert hätte) noch nicht. Die einen verteufeln die MIGS, die anderen finden sie ganz großartig. Die Studienlage ist eher so lala.
Eigentlich kann man sich nur individuell den Patienten, seine Tropftherapie (je mehr Wirkstoffe, desto schlechter), seine Druckwerte und seine Compliance anschauen und dann abwägen in Kenntnis der Operateure, die man in der Umgebung hat. Hast du gute Operateure mit guter Nachsorge, kannst du Glaukompatienten auch schon dann schicken, wenn das Glaukom nicht allzu weit fortgeschritten ist, aber der Druck eher mäßig und nur mit Mehrfachtherapie einstellbar ist. Hast du keine brauchbaren Operateure in der Nähe, kanns manchmal Sinn machen, früh mit MIGS zu arbeiten, um die Mehrfachtherapie oder deren Ausweitung rauszuzögern. Oder ganz die Finger wegzulassen von operativen Ideen.
Glaukome sind und bleiben einfach eine undankbare Sache. Ein wirklicher Fortschritt wäre dann erreicht, wenn man die Schädigung des Sehnerven aufhalten könnte - ohne sich mit diesem winzigen Stellrad Augendruck rumschlagen zu müssen.