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Umfrageergebnis anzeigen: Welcher Roman ist der Beste?

Teilnehmer
36. Sie dürfen bei dieser Umfrage nicht abstimmen
  • Roman Nummer 1 "Doktor Dolor und die gruselige Nachtschicht ..."

    4 11,11%
  • Roman Nummer 2 "Dr. Dolor als Geburtshelfer "

    0 0%
  • Roman Nummer 3 "Es wird eng für Dr. Dolor!"

    9 25,00%
  • Roman Nummer 4 "Die neue Ärztin"

    4 11,11%
  • Roman Nummer 5 "Die Einführung oder Dr. Dolor bekommt einen Kollegen"

    3 8,33%
  • Roman Nummer 6 "Dr. Dolor und die Schüler !"

    11 30,56%
  • Roman Nummer 7 "Der strahlende schöner Sommertag"

    1 2,78%
  • Roman Nummer 8 "Dr. Dolor beim MANV"

    1 2,78%
  • Roman Nummer 9 "So hart kann eine Liege sein"

    3 8,33%
  • Roman Nummer 10 "Dolor, Dolor, Dolor mein !!!"

    0 0%
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Ergebnis 1 bis 5 von 42
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  1. #1
    Rollentauscher Avatar von RS-USER-DoktorW
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    Was lange währt, wird endlich gut....hier sind sie, die spektakulären Romane, die ihr mir geschickt habt!

    Das Gewinnspiel läuft jetzt bis zum 15. März, jeder darf einmal abstimmen und am Schluss steht dann (hoffentlich) der Gewinner fest. Die Autoren sind der Redaktion bekannt, werden hier zunächst aber nicht veröffentlicht, um das Ergebnis nicht zu verfälschen .
    Nach Beendigung der Umfrage, werden die "Romane" selbstverständlich mit Autorennamen etc. versehen.

    So, viel Spaß beim Lesen und Abstimmen!
    Diabetes ist kein Zuckerschlecken!!



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  2. #2
    Rollentauscher Avatar von RS-USER-DoktorW
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    Okay - hier geht`s los! Doktor Dolor und die gruselige Nachtschicht ...

    Es war noch nicht ganz Mitternacht, als Dr.Dolor - abgemagert und bereits seit mehr als 4 Stunden auf Kaffee-Entzug - das penetrante Gepiepse seines Funkes nicht länger ignorieren konnte. Hier wurde nach medizinischer Dienstleistung verlangt und seine Bereitschaft, dieser Verpflichtung nachzukommen stand in einem umgekehrt proportionalen Verhältnis zu seiner Müdigkeit. Einzig und allein die verheißungsvolle Meldung, die ihm sein digitales Arbeitsempfangsgerät entgegenwarf, lockte Dolor aus der Reserve: 666 war die Rückrufnummer der Pathologie und der Code 69 stand für "Unerwartete Reanimation längst verstorben geglaubter Patienten".
    Kopfschüttelnd machte sich Dr.Dolor auf den Weg in den Keller...

    Langsam öffneten sich die Türen des Fahrstuhls und gaben den Blick auf einen schier endlosen Krankenhausflur frei. Nervös flackerte das Licht der Deckenbeleuchtung, als Dr. Dolor den Fahrstuhl verließ. Nach wenigen Schritten blieb er stehen..........

    War dieses Geräusch das schließen der Aufzugstür gewesen??

    Anscheinend ja, die mußte auch wieder mal geölt werden, so wie die quietschte. Hörte sich ja fast an wie der Schrei eines Menschen, bei dem die Narkose zu OP Beginn zu flach war. Dr. Dolor kannte diese Schreie der Pat nur zu gut.

    "Schon Komisch, was mann sich alles Einbilden kann" dachte Dr. Dolor und ging weiter den Flur entlang, der Ihm erheblich länger vorkam als sonst.

    "Schon komisch wie sich normale Alltagsgeräusche anhören können"
    Das hallen seiner Klogs auf dem kalten, blank polierten Kellerflur,
    das Geräusch seiner Atmung, das sich als Echo von den Wänden wiedergab...

    PiepPiepPiepPiepPiep

    Oh mann, konnte mann sich sooo erschrecken beim Geräusch des Piepsers???

    Komisch, hier unten funktionierte er doch sonst nie??
    Bei der Durchsage hörte Dr. Dolor zwar hauptsächlich nur ein Rauschen, aber er glaubte auch seinen Namen verzerrt durch den Äther gehört zu haben.

    "So ein Quatsch!" sagte Dr. Dolor laut zu sich. Sagte er das so laut, um endlich eine Stimme zu hören??

    Er kam an eine Kreuzug und war sich nicht sicher, lag die Pathologie jetzt rechts oder links?? Überhaupt, seit wannwar hier eine Kreuzung??
    Wie um ihm die Entscheidung abzunehmen ging im rechten Teil des Flures plötzlich das Licht aus!

    Dr. Dolor ging also in den Linken Flur und suchte die Pathologie.
    Nach einigen metern ging auch hier plötzlich das Licht aus!

    Dr. Dolor stand im Dunkeln.
    Beim Versuch sich zu orientieren hielt er plötzlich inne:

    Was war das für ein Geräusch gewesen???

    Es hörte sich an, als ob eine Tür geöffnet würde, und ein kalter Hauch wehte durch den Flur..

    Plötzlich sah Dr. Dolor den mageren Lichtschein einer Pupillenleuchte auf sich zukommen.

    Sein Herz schlug bis zum Hals, als er seinen Namen durch den Flur hallen hörte, und der Lichtschein immer weiter auf Ihn zukam.

    Als der Lichtschein nur noch ca 1m von Ihm entfernt war, hob sich der Lichtkegel, und im fahlen Schein der Pupillenleuchte sah er das Gesicht von Dr. Rudel, der ihn angrinste.

    Sofort gewann Dr. Dolors Schleifertalent wieder Oberwasser:

    "Mann Rudel, was machen Sie den hier?"

    "Im Flur ist das Licht ausgefallen, und da wollte ich Sie zur Pathologie führen, damit nix passiert." antwortete Rudel.
    "Na dann los, gehen Sie mal vor, los los!!" Befehligte Dolor.

    Irgendwas war anders an Rudel. Er wirkte so selbstsicher, nicht so devot wie bisher.
    Ob er es ihm noch nicht verziehen hatte, das er wegen Ihm jetzt auf der Urologiestation war???

    Egal, dieser kleine Schleimer war eh zu nix fähig.

    "So, da sind wir, wollen Sie vorgehen??" fragte Rudel, während er eine Türe öffnete.
    "Der Lichtschalter ist gleich rechts"

    Dr. Dolor betrat Raum, der ihm merkwürdig Kühl vorkam, "Naja, Patho eben". dachte Dolor, als auch schon mit heftigem Schwung die Türe hinter Ihm zugeworfen wurde, und von draußen Rudels hämisches Gelächter zu hören war.

    "Wuuahhhahahahahahaaa... viel Spaß hier drin, du Schinder, guck zu wie du DA wider rauskommst, wenn überhaupt!!!!
    Du wirst keinen mehr schikanieren... WUaaahahahahahahaaaaaaa"

    Das Gelächter entfernte sich langsam, und Dolor suchte den Lichtschalter, den er auch an der rechten Seite der Wand fand.

    Als das Licht aufflammte, musste Dolor erst seine Auegn schließen, um sich an das Licht zu gewöhnen.

    Als er die Augen langsam wieder öffnen konnte erkannte er mit schrecklicher Gewissheit wo ihn der offensichtlich verrückt gewordene Rudel eingesperrt hatte:

    Im ehemaligen, aber noch Funktionsfähigen Pathologie Tiefkühlraum im stillgelegten Flügel des Krankenhauses.


    Neben dem Lichtschalter hing ein Thermometer. Dolor wischte den Reif darauf weg und las die Temperatur ab:

    5 Grad Celsius unter Null..

    Sein nächster Blick galt der Türe des Kühlraumes, aber der Türgriff, der dort sein mußte, war sorgfältig abgeschraubt worden.

    Dr. Dolor stellte sich auf einen kalten Abend ein......

    Dr. Dolor versuchte sich daran zu erinnern, was er bei der Bundeswehr gelernt hatte, um nicht zu erfrieren.

    Also begann er damit, sich zu bewegen, nicht stehenzubleiben.
    "Immer in Bewegung bleiben!!!!" sagte sich Dolor laut vor.

    Trotzdem fing er an erbärmlich zu frieren. Er schwor sich, während seinen Diensten niemals wieder nur in seinen OP Klamotten und Klogs ohne Socken herumzulaufen.

    Nach ca einer Stunde war Dolor erschöpft. Solche Anstrengungen war er einfach nicht mehr gewohnt.
    Er rüttelte wieder an der Tür, versuchte verzweifelt einen anderen Ausgang zufinden, oder andere auf sich aufmerksam zu machen.
    Aber so laute er auch schrie, es hörte Ihn anscheinend niemand.

    Dr. Dolor saß an die Türe gelehnt und machte sich darauf gefasst irgendwann bei den Abrissarbeiten entdeckt zu werden. Als Tiefgekühlte Mumie, die dann höchstwahrscheinlich in der Pathologischen Ausstellung präsentiert werden würde.


    Was war das????
    Schritte??
    Tatsächlich, da waren Schritte auf dem Flur. Stimmen!!! Er war gerettet!!!

    "Halloooooooo hört Ihr mich??? Ich bin hier drin eingesperrt!!!!!!"

    Dolor Hämmerte aus Leibeskräften gegen die Tür und schrie.

    Tatsächlich, die Schritte kamen näher, und die Stimmen auch.

    Aber diese Lachen???

    Als die Schritte vor der Tür endeten konnte Dr. Dolor die Stimmen erkennen.

    "Na, Dr. Dolor wie gehts denn da drin??? Bischen Kalt???

    Das war eindeutig Dr. Rudel gewesen.

    "Denken Sie dran, Bewegung, nicht nachlassen.. so wie Sie es mir immer gesagt haben. Bemühen Sie sich endlich mal Sie Lusche!!!"

    Das war PJ Uwe!

    Sollte es sich wirklich rächen, das er seine Untergebenen etwas streng behandelte??

    "Hey lassen Sie mich raus!!! Wenn Sie mich jetzt rauslassen, werde ich keine maßnahmen gegen Sie einleiten. Wir vergessen das ganze einfach!!!" Schrie Dr. Dolor durch die Türe.

    "Vergessen??? Jahahaa SIE wird mann vergessen!! Oder glauben Sie wirklich, das Ihnen jemand in der Klinik auch nur eine Träne nachweint???"

    Lachend entfernten sich die Stimmen.

    Dolor sank in sich zusammen.

    War er wirklich verloren??


    Während er in Gedanken versunken dasaß, hörte er plötzlich einen Schlüßel, der sich im Schloß der Tür drehte.

    Sofort war Dolor hellwach!!!

    Die Tür vor der er saß, wurde aufgeschoben. Hatte Dr. Rudel es sich nochmal überlegt??

    Dr. Dolor sprang auf, so gut es Ihm noch möglich war, ging um die Türe herum und schaute auf....

    Einen Mann mit Südländischem Aussehen, der neben seinem Nadelstreifenanzug eine Sonnenbrille trug. Hinter Ihm standen noch 2 weitere Männer mit ähnlichem Aussehen, die einen Sack von ca 2 m Länge und anscheinend größerem Gewicht trugen.

    "Hey, holla, wasse macke Sie hier???"

    "Mein Name ist Dr. Dolor, ich arbeite hier im Krankenhaus. Durch einen dummen Zufall bin ich hier eingesperrt worden. Sie haben mich gerettet. Danke"

    "Ah so. Sisisi. Bene. Komme Sie Signore Dottore, raus inne warem Flur. Meine Name iste Luigi da Forno. Das sinde Francesco und Mario, meine Kollegge. Musse nur schnelle etwas lagern hier.
    Wenn wir habbe das erledischt, wir könne uns kümmere um Sie Signore Dottore."

    Dolor, der froh war, das er dem Kühlraum entkommen war, sah nicht, wie Luigi seinen Kollegen ein Zeichen gab, und dann auf Dr. Dolor zeigte.

    Francesco und Mario trugen ihren Sack in den Kühlraum.

    Als sie wieder us dem Kühlraum kamen, sagte Luigi "Allora Signore Dottore. Komme mitte uns. Sinde sie doch total Kalt. Habbe schone kleine Ristaurante, konne Essen dorte, und werde wieder warm."

    Dr. Dolor bedankte sich, und ging mit den dreien nach draußen.

    Er wunderte sich zwar, das auf der Straße ein Betonmischer stand, aber das war Ihm schlicht egal.

    Er war gerettet!!!!

    Als er im LKW in der Mitte der Sitzbank Platz genommen hatte fuhr Luigi los.

    Dr. Dolor freute sich so auf das Ristaurante, das er nicht bemerkte, das Luigi den Mischer einschaltete und den Weg zum Hafenbecken einschlug.
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  3. #3
    Rollentauscher Avatar von RS-USER-DoktorW
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    Dr. Dolor als Geburtshelfer

    Dabei war der Tag für Dr. Dolor so gut gelaufen. Keinen einzigen Notfall, bei dem ein Notarzt gebraucht wurde, Dr. Rudel hatte ihn nie gebraucht, Schwester Ulla hatte ihm beim Mittagessen Gesellschaft geleistet und die ganze Nacht Ruhe.
    Und jetzt, 2 Stunden vor seiner Ablöse, irgendwann gegen 5 Uhr klingelte das Telephon in seinem Zimmer.
    Dolor, aus einem schlüpfrigem Traum erwacht, wollte das Telephon schon aus dem Fenster werfen und sich wieder umdrehen, aber aus einem seltsamen Anfall von Großmut hob er ab.
    Es war Schwester Sandra, aus der Ambulanz. Sie meldete ihm eine hochschwangere Frau, die kurz vor der Geburt stand. Dr. Rudel brauchte seine Hilfe.
    Auf die Frage, was der diensthabende Entbindungshelfer tat, bekam er zu hören, dass dieser, nach Verzehr des Hähnchens in der Kantine mit einer Lebensmittelvergiftung flach lag.
    Da sein Großmutsanfall immer noch anhielt und Schwester Sandra optisch immer ein Augenfang war, beschloss er mal runter zu schauen.

    Auf dem Weg nach unten, schwand sein Großmut jedoch wieder, und er begann sich zu fragen, was er hier machte. Er hätte Rudel alleine lassen sollen, nein, ihm auch noch Schwester Sandra wegnehmen sollen. Mit ihr hätte er jetzt auch lieber Zeit verbracht, als mit einer hysterischen hochschwangeren Frau. Im Hinterkopf beschloss er, auch wenn es sich um einen Fehlalarm handeln sollte, das Kind auf jeden Fall zu entbinden.
    Dr. Dolor war allgemein kein großer Fan von Babys, für ihn ähnelten sie zu sehr einem polytraumatisierten Motoradfahrer: Egal was man macht, sie schreien. An allen möglichen Stellen laufen sie aus und nur ihre Grundreflexe sind vorhanden.

    Im Lift kam ihm der Gedanke, dass sich Rudel mit dieser Sache für die „aus Versehen“ in seinen Dienstschuhen abgegebene Urinprobe an Dr. Dolor rächen wollte...

    In der Ambulanz angekommen hörte er bereits die Schreie der Frau. Warum hatte Rudel sie noch nicht in den Kreissaal schleifen lassen. In Raum 5 war Schwester Sandra voll mit der Vorbereitungen beschäftigt, die Patientin lag mit abgewinkelten Beinen auf der Liege und hatte sich Dr. Rudels Krawatte geschnappt, an der sie wie wild zog. Dr. Rudel versuchte sie, am anderen Ende der Krawatte hängend, bereits leicht bläulich angelaufen, zu beruhigen.
    Verdammt, der Speichellecker hatte ihn bereits erspäht, ansonsten hätte Dr. Dolor Rudel noch ein paar Minuten zappeln lassen.

    Jetzt musste aber doch gearbeitet werden. Als die Patientin Dolor erblickte, lies sie Rudel aus, und wollte nach Dolors Krawatte schnappen. Da er aber keine trug begnügte sie sich damit ihn anzuschreien. Er schenkte ihr keine Beachtung. Schwester Sandras etwas zu kleiner Kittel hatte seine Aufmerksamkeit.

    Rudel hatte es noch nicht mal geschafft einen Zugang zu legen. Ein paar leicht blutende Einstichwunden zeugten von missglückten Versuchen. Dolor überlegte kurz Rudels Krawatte wieder der Patientin zu geben, legte dann aber doch gekonnt einen Zugang. Während die Patientin ihn, zwischen den Wehen, anschrie, sie wolle die Geburt voll miterleben, zog er ein Anästhetikum auf und verabreichte es ihr, als sie gerade durch eine Wehe abgelenkt war.

    Nachdem sie eingeschlafen war, erkannte Dolor, dass er ihr Bewusstsein wohl oder übel zur natürlichen Entbindung gebraucht hatte. Also doch Kaiserschnitt.
    Während der Vorbereitungen, erschien ein nervöser junger Mann und verlangte bei der Geburt dabei zu sein. Doch nicht mal der Einwand, dass er der werdende Vater sei, imponierte Dolor. Der junge Mann wurde von Dolor beschwichtigend unter den Türrahmen geredet und als dieser kurz nicht aufpasste warf Dolor die Tür zu.

    Rudel, inzwischen wieder rosig im Gesicht, hatte angefangen Schwester Sandra zu assistieren und sich mit ihr angeregt zu unterhalten. Dolor schob ihn kurzerhand aus dem Behandlungsraum. Rudel übersah allerdings den am Boden liegenden jungen Vater, dem Dolor die Tür mitten ins Gesicht geschlagen hatte, und flog der Länge nach neben ihn hin.

    Dolor schloß mit einem Schmunzeln die Tür und wies Schwester Sarah an, ihm zu assistieren.

    Nach gelungener Durchtrennung der Haut und des Peritoneums eröffnete Dolor mit gekonntem Schnitt die Plazenta. Das Kind sah tatsächlich geburtsreif aus. Er hob das Kind aus dem Bauch und übergab es Schwester Sandra. Beim Abnabeln spielte er kurz mit dem Gedanken eine der Klemmen mitgehen zu lassen um Rudel, wenn dieser wieder seinen Mittagsschlaf hielt, etwas abzuklemmen.

    Nachdem er die Plazenta entfernt hatte, schloss er den Bauchraum wieder und spritzte der Mutter etwas, damit sie wieder aufwachte.
    Das Baby war gesund also beschloss Dolor, das Kind Schwester Sandras fähigen Händen zu überlassen. Er packte die Plazenta in eine Babydecke ein und verlies den Behandlungsraum. Im Behandlungszimmer nebenan fand er den frischgebackenen Vater. Rudel verarztete eben dessen Platzwunde auf der Stirn.
    Dolor übergab dem Vater die eingewickelte Plazenta mit den Worten „Herzlichen Glückwunsch zu ihrer Tochter“ und verlies die Ambulanz in Richtung seines Bettes....
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  4. #4
    Rollentauscher Avatar von RS-USER-DoktorW
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    Es wird eng für Dr. Dolor

    Es war wieder einmal einer dieser Dienste, die Dr. Dolor haßte: Draußen schönstes Sommerwetter, die weibliche Bevölkerung hatte sich den sommerlichen Temperaturen mit der Kleidung angepaßt, und Dr. Dolor saß hier in der Klinik fest!

    Wenigstens hatte er sich den NEF Piepser ergattern können. Wenn er auch normalerweise keinen gesteigerten Wert auf dieses Blaulichtgeeiere legte, so war es heute doch die einzige kleine Chance aus diesem Klinikum herauszukommen.

    Dr. Rudel hatte er wieder zurück auf die Urologie geschickt, damit er dort dem Personal auf die Nerven gehen und Patienten gefährden konnte.

    Während Dr. Dolor in seiner Kaffeetasse rührend einer jungen Frau nachschaute, die Ihre Kleidung besonders stark dem heißen Sommer angepaßt hatte, riß ihn der scharfe Ton des NEF Piepsers aus seinen sehr hormonell gesteuerten Gedanken.

    Langsamen Schrittes (man darf mit Holzklogs ja schließlich nicht rennen) ging Dr. Dolor zum NEF Parkplatz. Beim Einsteigen schallte ihm schon dieses fröhliche "Hallo Dr" entgegen, das nur von diesem komischen Rettungsassistenten namens Daniel kommen konnte, der regelmäßig einen Clown zu frühstücken schien.

    Nachdem sich Dolor mit einem angewiderten Gesichtsausdruck ins NEF gesetzt hatte, legte sich plötzlich von hinten eine feuchtgeschwitzte Hand auf seine Schulter, und ein "Hallo Herr Dolor" traf sein Ohr. Beim Umdrehen erkannte er PJ Uwe, der anscheinend heute seine NEF Stunden sammelte. Was konnte da noch schlimmer werden???

    Laut Leitstelle sollten Sie zu einem Italienischen Lokal in der Stadtmitte fahren, dort hatte ein Patient einen Kreislaufkollaps.

    "Auch das noch!!!" dachte sich Dolor, Mediterrane Patienten "liebte" er besonders. Na mal sehen, vielleicht hatte einer dieser Zitronenschüttler ja wirklich ausnahmsweise was ernstes.

    Nach kurzer Fahrt hielten Sie vor dem italienischen Lokal, wo Ihnen schon eine auffallend hübsche junge Dame aufgeregt zuwinkte.

    Nach Betreten des Lokals fanden Sie einen älteren Herrn auf einem Stuhl sitzend vor, der zwar recht blaß aussah, aber sonst recht frisch wirkte.

    "Na, da ist doch was zum üben für unseren PJ" dachte sich Dolor.

    Der Patient wurde von einem auffallend muskulös gebauten Kellner gestützt, und war von ca. 10 Angehörigen umringt, die lautstark in Ihrer Muttersprache lamentierten.

    "Was ist denn eigentlich passiert??" fragte Dolor in die Runde, um hier mal Ruhe reinzubringen. Schließlich war er jetzt hier, da gab’s für andere keinen Platz!!

    "Ah Signore Dottore, bueno, grazie dasse Sie sinde gekommen so schnelle! Meine Name iste Luigi Lasagna, unde dasse hier iste Signore Curioso, meine Pate!! Bitte helfe subito!!

    Hatte Signore Curioso gelese Brief von alte Heimat in Sicilia, hatte siche geregt furchtbar auf, und hat gesagte, habbe Schmerze in Brust!!!"

    Währenddessen traf das RTW Team ein, und wurde von Dolor gleich mal angeschnauzt. "Los mach dem Mann da mal ein EKG und dann sehen wir weiter.." Karl Heinz und Vincent, das RTW Team taten wie befohlen, schließlich kannten sie Dolor zur genüge.

    "Oh Mann, doch wieder nur ein Morbus Mediterrane" murmelte Dolor sauer vor sich hin, als sein Blick auf die auffallend hübsche junge Dame fiel, die am Eingang auf sie gewartet hatte.

    "Uwe, das machen Sie, irgendwann mal müssen Sie es ja lernen!!" fuhr Dolor den PJ Uwe an. "Ich gehe jetzt mal ne Anamnese erfragen"

    Sprachs, wandte sich an die junge Dame und führte sie aus dem Gastraum in die Küche, wo sie alleine waren.

    Dolor Hormonproduktion lief auf Hochtouren! So ein nettes Mädel... Schwarze Haare, ca. 1,75 groß, max. 65 Kilo olivenfarbene Haut, dunkle Augen... "Also, sagen sie mir bitte mal, was da passiert ist."

    "Oh, große Ungluck, bin isch jetzte noch ganz aufgeregte, meine Herz rase, schreckliche!!! Weis ich auch nix genaue was ist passiert."

    Das war Dolor`s Chance: "Ihr Herz rast?? Ihr Glück, ich bin Arzt, lassen Sie mich mal sehen" sagte Dolor, griff nach dem Handgelenk der jungen Dame, und fühlte ihren Puls. "Oh sehr schnell. Da müßte ich mal Ihr Herz abhören, " und griff nach seinem Stethoskop, um es unter Ihre Bluse zu schieben. Dies war der jungen Dame natürlich nicht recht, und Sie versuchte sich abzuwenden. Gerade als Dolor sie herumziehen wollte, hörte er hinter sich eine Stimme:

    "Wasse isste hiere los???“

    Als Dolor sich umdrehte sah er in der Türe diesen Luigi stehen. Jetzt erst fiel Ihm auf, das sowohl der alte Patient als auch dieser Luigi und noch ein paar andere der Familienangehörigen Nadelstreifenanzüge, Hüte, Sonnenbrillen, und schwarze Lackschuhe trugen. Komisch, fand Dolor, na ja Nudeltunker eben!

    „Madonna!!! Maria, wasse tust du da???? Dottore, nemme schnell Hand weg von Nichte von große Don Curioso, Pronto, avanti!!!“
    Luigis Hand war unter seine linke Achsel gerutscht. Zuerst wunderte sich Dolor darüber, was er da machte, aber nur Sekunden später trat der pure Angstschweiß auf die Stirn von Dr. Dolor: Luigi zog eine 365er Magnum mit Perlmuttgriffen hervor, und richtete diese auf Dr. Dolor.

    „Mario!!! Francesco!!! Avanti, komme subito in Cucina!!!“ rief Luigi, während Dolor verzweifelt versuchte ein Wort herauszubringen.

    Nur Sekunden später beraten 2 wahre Kleiderschränke auf Beinen die Küche und stellten sich neben Luigi.

    „Allora Dottore ische hore was du habbe zu sagge, aber, uberlege gut, was du sagge, habbe ische nixe viel Geduld!“

    „Äh, öhm, also, wissen Sie.... das war so, die junge Dame sagte Sie habe Herzrasen, und da ich ja Arzt bin, wollte ich Ihr helfen, und sie untersuchen..“

    „Tja, Dottore gude Geschischte, die du da erzähle, aber du habbe ein problema! Isch glaube dir nix eine Wort davon!

    Maria, wasse iste wirkliche passiert???“

    „Luigi, grazie dasse du bist gekomme!!! War letzte Sekunde! Wollte diese böse Dottore mir lange unter Bluse, obwohl ich nixe wollte das!! Grazie!!!!“

    Während Dolor verzweifelt darüber nachdachte, wie er sich aus dieser Situation befreien könnte, hörte er von draußen das typische Türenschlagen des RTW, und kurz darauf das Martinshorn des sich entfernenden RTW und NEF.

    Er war allein zurückgelassen worden!!!!

    „Allora Dottore, du habbe gemachte große Fehler! Maria iste Nichte von große Don Curioso! Und große Don Curioso verstehe nixe viele Spaß wenn geht um seine Nichte.

    Maria iste anständige Signorita, du verstehe???

    Wasse jetzt passiert, iste deine Schuld alleine. Basta!“

    „Mario, Francesco, hole die Betonmischer und eine große Eimer, subito!!! Dotorre, wir mache jetzt eine kleine Ausflug zu die Hafen“

    Bei Dolor war der Angstschweiß nicht das einzige was jetzt lief!!! Das war wirklich eng!!!!

    Luigi drehte sich kurz zu Maria um, um zu sehen wie es ihr ging. Diese Chance musste Dolor nutzen, es war seine einzige!!!

    Dolor drehte sich um, und rannte so schnell er konnte quer durch die Küche, aus dem Hinterausgang raus und auf die Straße. Als er die Türe hinter sich ins Schloß warf, hörte einen scharfen Knall, und ein scharfes Sirren knapp an seinem Kopf vorbei. Gleichzeitig hörte er, wie Luigi nach seinen Komplizen rief.

    So schnell war Dolor in seinem Leben noch nicht gerannt!!! Jetzt machte sich das Übergewicht von ca. 10 Kilo doch bemerkbar, genauso wie das mangelnde Training.

    Hinter sich hörte Dolor wie ein schwerer Motor angeworfen wurde. Ein kurzer Blick nach hinten genügte, um Dolor`s Schritte noch mehr zu beschleunigen: Ein 20 Tonner Betonmischer nahm gerade seine Verfolgung auf!!!

    Da! Ein Taxistand, was ein Glück!!!!

    Dolor warf sich ins nächste Taxi und röchelte dem Fahrer „Klinikum schnell, sonst bin ich Tod “ zu. Der Fahrer sah Dolors hochroten Kopf, der aussah, als würde er demnächst platzen, hörte seine röchelnde Atmung, und nahm den Satz „sonst bin ich Tod“ ernst.

    Der Taxler gab Gas, und überfuhr sämtliche rote Ampeln auf dem weg ins Klinikum, was natürlich die Polizei auf den Plan rief, die das Taxi verfolgte.

    Als Luigi die Polizei bemerkte, gab er die Verfolgung auf, und fuhr zurück zum Ristaurante. Diesen Dottore konnte er sich immer noch schnappen.

    Mit quietschenden Reifen bog das Taxi in die Notfalleinfahrt des Klinikums ein.

    Dolor krabbelte so gut er konnte aus dem Taxi heraus und kroch zur Notaufnahme.

    Der Taxifahrer gab Gas und fuhr so schnell er konnte wieder davon, auf diesen Fahrtlohn verzichtete er gerne. Nur weg von diesem komischen kranken Kerl. Wer weiß, was der für ne Krankheit hatte.

    In der Notaufnahme kam ihm Sr. Ulla entgegen, die seinen Zustand einfach ignorierte, so als wäre er ein ordinärer Kassenpatient.

    Dolor schleppte sich zum Notfallwagen, setzte sich die O² Maske auf, und verabreichte sich selbst ein paar Kreislaufstärkende Medikamente.

    Nach ca. 30 Minuten ging es Dolor schon wieder so gut, das er ans Telefon konnte, das Sr. Ulla ihm brachte.

    „Ciao Dottore, Luigi hier! Hore gute zu. Ische weiß wo du wohne, wo du arbeite, und wie du heiße. Du sorge gut fur große Don Curioso, und wenn große Don Curioso brauche deine Hilfe, isch rufe dich, und du komme subito, sonst wir mache Ausflug zu die Hafen, capice???“

    „Ja, klar, sicher! „ sagte Dolor

    „Bist vernunftige Mann Dottore, ciao“

    Ein kurzes Klicken und das Telefon war stumm.

    "Noch mal davongekommen“ war das letzte, das Dolor noch dachte, bevor er in Ohnmacht fiel.

    ENDE
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  5. #5
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    Die neue Ärztin

    Dr. Dolor durchstreifte die Gänge. Er war auf der Flucht. Auf der Flucht vor Frau Tingel, der Oberschwester. Sie hatte ihn auf dem Kicker, seit sie hier vor sieben Monaten angefangen hatte. Dieses Mal war sie hinter ihm her, weil sich eine Krankenschwester über ihn beschwert hatte. Er konnte ja nicht ahnen, dass sie verlobt war, als er ihr in den Hintern kniff. Nun wartete auf ihn eine Anhörung wegen sexueller Belästigung am Arbeitsplatz. Die Anhörung war am Donnerstag gleich nach dem Gerichtstermin wegen einem Kunstfehler. Aber der war nun wirklich nicht sein Fehler. Er konnte ja nun wirklich nicht wissen, dass auf dem Protokoll stand „es fehlt noch die Entscheidung“ und nicht „Beschneidung“.
    Unbeschadet erreichte er das Ärztezimmer. Einem Gerücht zufolge sollte heute eine neue Ärztin beginnen. Sie würde ihm die ersten Tage assistieren. Er steckt vorsichtig seinen Kopf durch die Tür und da stand sie. Der Traum eines jeden Mannes (90, 60, 90). Blutjung und unerfahren. Dr. Dolor entschloss sich, sich ihrer anzunehmen. Cool strich er sich durchs Haar und rückte seinen Kittel zurecht. „Hallo! Sie müssen die Neue sein. Ich bin Dr. Dolor.“ Von Nahen sah sie noch viel unwiderstehlicher aus. Sie hatte lange, blonde Haare und hatte ein rotes, neckischen Top unter ihrem Kittel an. Sie trug einen roten Lippenstift, der ihre Lippen, ihre wunderschönen Lippen, hervorhob. Ihre großen, braunen Augen funkelten wie Diamanten. Sie war ein Engel. „Ah, Dr. Dolor. Ich bin Dr. Miller. Man hat mich schon vor ihnen gewarnt. Sie machen sich an alles ran, was zwei Beine hat und weiblich ist.“ Autsch. Das hatte gesessen. Nur, weil er ab und zu mit den Schwestern flirtete, war er doch nicht gleich ein Casanova. Er hatte ja nicht mit allen Schwestern geschlafen. Mit Frau Tingel zum Beispiel nicht. „Sie sollten sich langsam fertig machen, ich ziehe es vor meine Visiten pünktlich zu machen.“, sagte sie scharf. Das war hart. Scheinbar war sie widerspenstiger, als er gedacht hatte. Aber er würde ihr schon noch beweisen, was für ein Hecht er war.
    Die Visite fing zuerst gut an. Doch dann kamen sie zu Frau Stein. Charmant fragte er: „Na, wie geht es uns denn heute, Frau Stein?“ Frau Stein war etwas angesäuert, denn Dr. Dolor hatte ihr aus Versehen Abführmittel anstatt Schlafmittel verabreicht. „Ich weiß ja nicht wie es ihnen geht, aber ich habe gestern Abend kein Auge zugemacht und meine...“ Dr. Dolor unterbrach Frau Stein, bevor sie weiter rummeckern konnte. „Also, wie geht es, denn ihrer Leber?“ „Was hat den die Leber mit meinen Nierensteinen zu tun?“, brüllte Frau Stein. Dr. Dolor zerrte nervös an seiner Krawatte. Das lief überhaupt nicht nach seinen Vorstellungen. Er ging zum nächsten Bett. Dort lag Herr Schneider. „Und was haben wir?“ „Ich habe Schmerzen in der Bauchgegend.“ Hach, das war seine Chance. Jetzt konnte er beweisen, was er drauf hatte. Herr Schneider krempelte sein Hemd hoch und enthüllte seinen mit viel Mühe angetrunkenen Bierbauch. Mit schmerzverzerrten Gesicht zeigte er ihm, wo es ihm weh tat. „Aha, das wird höchst wahrscheinlich ein Magengeschwür sein.“ Jetzt meldete sich Dr. Miller. „Herr Doktor, dort liegt nicht der Magen. Dort liegt der Blinddarm. Ich vermute eine Blinddarmentzündung.“, sagte sie schnippisch. „Ja, ja. Das wusste ich. Ich wollte sie nur testen.“ Damit hatte er sich elegant aus der Affäre gezogen. Oder doch nicht? Dr. Dolor lächelte Dr. Miller freundlich an. Doch sie wich seinen Blicken aus.
    Die Blinddarmentfernung war auf 12 Uhr angesetzt. Bis jetzt hatte er eine Röntgenaufnahme versaut, weil er seinen Kaffee darauf verschüttet hatte, und den Defibrillator kaputt gemacht, als er die Batterie seines Autos wieder aufladen wollte. Aber das Heilleid dieses Vormittags war Frau Krebs. Er musste ihr erklären, dass ihr Mann verstorben war. Als sie in Tränen ausbrach, versuchte er sie aufzumuntern. „Eigentlich ist es ja lustig. Ihr Mann, Herr Krebs, ist an Lungenkrebs gestorben. Ist das nicht zum tot lachen?“ Doch irgendwie brachte das nicht das erwünschte Ergebnis. Frau Krebs brach ein weiteres Mal in Tränen aus. Dr. Miller wurde böse und auch Frau Tingel schimpfte: „Jetzt seien sie doch mal ernst.“ Er erwiderte: „Er hieß nicht Ernst, er hieß Wilhelm.“ Doch irgendwie verstanden sie den Witz nicht. Frau Tingel schaute böse. „Okay, ich bin ja schon ernst, tot ernst.“ Ups! Frau Tingel wurde rot vor Wut. Dr. Dolor floh, bevor sie explodieren konnte. Vielleicht war bis jetzt alles schief gelaufen, aber bei der OP würde er alles wieder einrenken.
    Herr Schneider war bereits vorbereitet worden. Er war rasiert und unter Narkose. Dr. Dolor betrat den OP-Raum. Er hatte schon das Skalpell in der Hand, als ihn die Schwester darauf aufmerksam machte, dass er keine Handschuhe trug. Verlegen ging er abermals zurück und zog sich Handschuhe über. Als er wieder in den OP-Raum kam, wartete Frau Miller ungeduldig. Dr. Dolor versuchte die Situation aufzulockern. „Na, dann operieren wir mal ein bisschen. Ob er wohl merkt, wenn wir eine Geschlechtsumwandlung, anstatt einer Blinddarmentfernung machen?“ Dr. Dolor lachte laut. Jedoch war er der einzige der lachte, weshalb er gleich darauf wieder verstummte. Die Operation selber lief nicht schlecht. Nach fünf Anläufen hatte er den Blinddarm gefunden und ihm war sein Skalpell auch nur einmal auf den Boden gefallen. Leider hatte sich Dr. Dolor etwas bei der Narkose verschätzt und Herr Schneider wachte früher auf als erwartet, nämlich während ihn Dr. Dolor zunähte. Frau Tingel knurrte wütend: „Wir werden uns heute Abend noch sprechen.“ Das war’s also. Er hatte alles vermasselt. Er würde bestimmt nie wieder eine Chance bei Dr. Miller bekommen. Aber nein. Eine letzte Chance gab es noch. Als Dr. Miller sich neben ihn stellte um sich die Hände zu waschen, fing er an zu seufzen. Da sie nicht reagierte, seufzte er ein weiteres Mal, aber dieses Mal lauter. „Was ist?“, fragte sie etwas genervt. „Alles geht schief, alles. Dabei habe ich mir doch so viel Mühe gegeben. Keiner mag mich und außerdem hat mich meine Frau verlassen.“ Damit die Sache noch realistischer wirkte, drückte er ein paar Tränen hervor und schlurzte: „Ich werden meinen Job an den Nagel hängen und einsam sterben.“ Dr. Miller war von Mitleid gerührt und nahm ihn in den Arm. Sie flüsterte noch ein paar beruhigende Worte wie: „Tun sie das nicht!“ und „Sie sind nicht allein“. Dr. Dolor schien auf Wolke sieben zu sein. Nachdem sie ihm sanft die Tränen von der Wange gewischt hatte, versprach sie mit ihm gemeinsam zu essen.
    In der Kantine war viel los. Dr. Miller steuerte direkt die Salatbar an, während sie erklärte wie wichtig es wäre sich ausgewogen zu ernähren. Auch Dr. Dolor ernährt sich ausgewogen, denn er nahm eine Bratwurst, Bratkartoffeln und einen Schokoladenpudding. Das waren schon mal drei Nahrungsgruppen. Sie setzten sich beide an den letzten Tisch. Dr. Dolor hatte sein Ziel bei Nahe erreicht, jetzt musste er sie nur noch mit seinem Charme entgültig einwickeln. „Sie sind eine gute Ärztin. Sie werden es weit bringen. Sind sie verheiratet oder verlobt?“ Dr. Miller wurde etwas rot und antwortete unsicher: „Ich bin Single. Und was ist mit ihnen?“ „Ich bin auch Single. Waren sie schon einmal verheiratet?“ „Nein. Eine Ehe kann ich mir nicht vorstellen. Da geht man sich doch irgendwann auf die Nerven.“ „Gott sei Dank, war ich nie verheiratet.“ Plötzlich sprang Dr. Miller auf und schrie: „Ich dachte, ihre Frau hätte sich von ihnen getrennt?“ Dr. Dolor wurde grün um die Nase. Das hatte er ganz vergessen. Hätte er doch nur den Teil mit der Frau weggelassen. „Ich meinte nicht meine Frau, sondern eine Frau... ich meine, erm... !“ Dr. Dolor sank im Stuhl zusammen. Eigentlich reagierte Dr. Miller recht gelassen. Dr. Dolor hatte nur sieben Knochenbrüche und ein Platzwunde.
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