Es lebe der Sport...

[RS-USER-pille]

...sang vor längerem mal R. Fendrich.

am Wochenende war dann mal wieder das andere Motto am Start:
Sport ist Mord

Interessant dabei ist, daß die Bergwacht sich nicht in der Lage gesehen haben will, die Veranstaltung angesichts des schlechten Wetters abzubrechen.
Bereits vor einem Jahr hatte die Bergwacht allerdings kurzfristig das letzte Stück gesperrt:
http://www.laufreport.de/archiv/0707...itz/index3.htm

Daraufhin soll es letztjährig im Nachgang zu Regreßforderungen des Veranstalters gegen die Bergwacht gekommen sein, meldete soeben das Radio...

[RS-USER-Hoffi]

Da bin ich auch mal gespannt wie das ausgeht.

Einerseits ist die HiOrg für das wohlergehen der Gäste zuständig, aber man ist halt auch nicht allmächtig. Und wenn der Kunde nun mal sagt, er will es trotz aller bedenken durchziehen, dann kann man eben nichts machen, ausser evtl. den Vertrag kurzfristig zu kündigen.

Andererseits sind die Leute, die daran teilgenommen haben auch zu einem gewissen Grad selber Schuld. Wenn es stürmt und schneit und ich Turnschuhe und kurze Hosen anhabe, dann drehe ich um und breche so eine Aktion ab. Alles andere ist leichtsinn.

[exzivisau]

Generell kann man sagen (zumindest ich für meinen Teil): Die Leute, die da mitgemacht haben, haben doch voll einen an der Waffel. Selbst wenn man beim Start noch schönstes Wetter hat, kann es sich doch grad in den Bergen extrem schnell ändern.
Tut mir leid, aber selber schuld. Von jemandem, der sich im Gebirge bewegt, kann man erwarten, dass er sich entsprechend ausrüstet...
Desweiteren freu ich mich jetzt schon wieder auf meinen nächsten Bergurlaub, wenn man selber auf alles vorbereitet, mit entsprechender Ausrüstung von Leuten in Schlappen und Turnschuhen mitleidig angeschaut wird wegen des Gepäckes...
Man könnte sich ja glatt aufregen

[Notarztindikation]

Wir hatten vor kurzem ein ähnliches Erlebnis. Bei uns war es ein 24h-Mountainbike-Rennen, das nachts um 2:00 abgebrochen wurde.
Von ca. 19:00 bis 22:00 hat es stark geregnet, danach nur noch schwach. Die Strecke war im Wald nur noch eine Schlammspur. Nach Mitternacht gaben aufgrund der Wetterverhältnisse immer mehr Teams auf und zum Schluss waren noch gut 20 Fahrer auf der Strecke. In einem Abschnitt war es so matschig und das Gelände so unwegsam, dass wir dort ohne fremde Hilfe (Fw) einen Verletzten nicht mehr rausbekommen hätten.
Bei uns (weiß nicht wie es in .de ist, aber sicher nicht viel anders) entscheidet die Rennleitung über den Verlauf und nicht Veranstalter oder RK. Bei den Besprechungen kann jeder seinen Standpunkt einbringen, die Entscheiung trifft aber nur einer.
Wir waren dann auch die Buhmänner, aber so ist nunmal das Leben...
Wir haben uns auch gedacht, dass wir da nochmal was hören werden, aber nichts ist gekommen.

[Con]

Letztes Jahr hat der Veranstalter den Lauf abgebrochen, nicht die Bergwacht.

siehe auch hier: http://www.br-online.de/aktuell/zugs...6014876233.xml

Ist es am Ende nicht so, dass es sich bei den Startern um erwachsene Menschen handelt?
Kann ich einem Erwachsenen nicht etwas Eigenverantwortung unterstellen?
Eigenverantwortung insofern, als das man sich im Vorfeld über mögliche Risiken informiert und anhand der vorliegenden Informationen ein "Risikomanagement" betreibt.

Zum Beispiel der Wettersturz ist in den Bergen ein durchaus bekanntes Phänomen. Bei einem Wettersturz habe ich am Berg zwei Möglichkeiten, umkehren oder aussitzen. Ohne Biwakausrüstung bleibt nur umkehren übrig, dazu muss man sich aber seiner Grenzen bewusst sein und eigenverantwortlich Entscheidungen treffen. Die Entscheidung den Lauf abzubrechen kann nur der einzelne Teilnehmer treffen, nicht die Bergwacht. Die Bergwacht ist ein Rettungsdienst und kann vor möglichen Risken warnen aber niemanden vom Berg verweisen. Das wäre so, als würde die Wasserwacht versuchen die Teilnehmer einer Regatta des Wassers zu verweisen.