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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer Avatar von red_cap
    Mitglied seit
    07.11.2009
    Beiträge
    55
    Hallo liebe Rippenspreizer,

    nachdem ich viele Eurer Threads und Fallbeispiele mit Begeisterung gelesen habe, werde ich nun auch mal ein kleines Beispiel vorstellen.
    Das Erstellen dieses Themas ist das Erste was ich in diesem Forum als registrierter Benutzer mache, daher verzeit bitte etwaige Fehler und Reibungspunkte.
    Zeitgleich hoffe ich mit diesem Fallbeispiel ein paar andere anzustoßen, um das "Tranings-Center" ein wenig wiederzubeleben.

    Den unten beschriebenen Fall habe ich so ähnlich schon einmal erlebt (ist aber etwas her) und vielleicht können wir diesen ja gemeinsam in kleineren Schritten noch einmal auflösen.

    Dann wollen wir mal:


    Es ist Vormittag an einem wunderschönen Sonntag und Ihr seid als Transportführer für einen KTW innerhalb einer größeren deutschen Stadt verantwortlich. Nach der Einweisung einer lieben alten Dame mit stärkerer Diarrhoe seid Ihr wieder an der Wache angekommen und prompt schickt Euch die Leitstelle mit folgender Meldung zu einer x-beliebigen Ecke der Stadt:

    "KT_Frau während der Nacht gestürzt - stabil / Bei Familie XYZ klingeln"

    Da mit dem Kürzel "KT" versehen, ist dieser Einsatz als normaler Krankentransport deklariert und so macht Ihr Euch entsprechend auf den Weg zur angegebenen Adresse.

    Dort angekommen macht Euch schon jemand der Familie XYZ die Tür auf, weist aber darauf hin, dass es eigentlich um die ältere Nachberin im Hause geht. Diese Dame wohnt direkt im Erdgeschoss und erwartet Euch still sitzend auf Ihrem Bett.

    Ein Mitglied der Familie XYZ teilt Euch mit, dass die gute Nachberin (nennen wir sie stilsicher "Pat.") wohl gestern Abend gestürzt sei und jetzt mal ins Krankenhaus müsse. Euch imponiert ein eindeutiges Hämatom über dem linken Auge am Stirnbein.

    So, und jetzt seid Ihr dran.
    Wie gesagt bitte verzeiht mögliche "Ersti-Fehler".

    Grüße

    red_cap



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  2. #2
    lächeln und weiter arbeit Avatar von RS-USER-Sahra
    Mitglied seit
    15.12.2003
    Beiträge
    690
    Mhh ich probier es mal.
    Also ich gehe erstmal zur Patientin,frag nach ihren Namen.
    Frag was passiert ist und ob es irgendwo weh tut.
    Kurze feststellung der Neuro und Bodycheck.
    Da ich keinen Koffer mit rauf nehme bei einem KTW Transport . Warte ich erstmal ab was ich feststelle.



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  3. #3
    Dick und blau Avatar von RS-USER-Beule
    Mitglied seit
    20.04.2008
    Beiträge
    212
    Ähmm Krankentransport? Das sollte doch eigentlich bedeuten, dass schon ein Doktor da gewesen ist und den Transport bestellt hat. Hat der liebe Doktor den was da gelassen?

    Ansonsten spulen wir mal das Rettungsdienstprogramm ab. Ansprechen ist immer eine gute Sache. Während der Kollege den Koffer holt, möchte ich gerne wissen, wie orientiert die Dame ist und ob sie sich an den Sturz erinnert.
    Zeugen gibt es ja leider keine.
    Läßt sich irgendwie rekonstruieren, ob und wie lange sie bewußtlos war? Zungenbiss?
    Was ergeben Neuro- und Bodycheck?
    Welche Medikamente hat sie den Intus und welche Vorerkrankungen hat sie?

    Sobald der Kollege mit dem Koffer da ist, können wir ja mal ein paar Werte erheben: Puls, RR

    Bevor ich jetzt mit invasiven Dingen wie BZ und Zugang (Marcumar?, ASS?) anfange oder große Medizin mache, warte ich erstmal ab, was die ersten Maßnahmne ergeben.
    Winners never quit.
    Quitters never win.
    Idiots never win and never quit.



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  4. #4
    Registrierter Benutzer Avatar von red_cap
    Mitglied seit
    07.11.2009
    Beiträge
    55
    Zu allererst das Wichtigste:
    Eine Einweisung oder Ähnliches seitens eines Doktors liegen nicht vor und es war auch keiner vor Ort. In der Stadt wo Ihr gerade unterwegs seid ist das sehr gut möglich und besonders an einem Sonntag.

    Zur Anamnese:
    Die gute Dame steht etwas neben sich, aber Ihr seid Euch nicht ganz sicher, ob dies die Folge eines möglichen Sturzes sein könnte oder eher aufgrund der vielen Lebensjahre und entsprechenden Begleiterscheinungen.

    Zum Glück sind die Nachbern zur Fremdanamnese noch im Raum.
    Nur leider teilen diese einem nur Folgendes mit:
    "Ööh, ich glaube die gute Frau Pat ist eigentlich immer so, aber......nein......doch......irgendwie anders......nee......eigentlich wie immer. Das über dem Auge ist aber neu."
    Bzgl. der Frage nach einem entsprechenden Sturzereigniss:
    "Also......auf dem Boden haben wir sie nicht gefunden. Sie saß im Stuhl und wir haben Sie dann heute morgen so vorgefunden, ins Bett gelegt und Sie angerufen."

    Zu möglichen Vorerkrankungen wissen die Nachbarn auch nicht viel, aber Sie drücken Euch die Mappe des Pflegedienst in die Hand, der immer nachmittags einmal am Tag vorbeikommt, d.h. vor einem möglichen Sturz da gewesen ist und heute noch nicht.
    Ansonsten ist die Mappe sehr dünn. Erstaunlicherweise ist die einzige Medikation die Ihr vorfindet "Metroprolol" und der entsprechende Vermerk "Hypertension" und "leichte Demenz" (was auch immer "leicht" bedeuten mag).

    Puls ist etwas schwach, aber ohne Arrhythmien, bei ca. 100. Vorab: Ein Pulsoxi habt Ihr nicht dabei.
    RR ist bei 160/100.

    Könntet Ihr ein bisschen näher erläutern was Ihr bei einem BodyCheck bzw. NeuroCheck macht oder nicht macht, denn ich habe schon die unterschiedlichsten Varianten gesehen? Zum Beispiel: Benutzt Ihr nur Eure Hände oder ist auch ein Stethoskop Euer Begleiter?
    Zum NeuroCheck: Ein Zungenbiss liegt nicht vor, weder distal noch lateral.



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  5. #5
    Registrierter Benutzer Avatar von Geduldsbalken-Träger
    Mitglied seit
    17.02.2004
    Beiträge
    993
    Unter Bodycheck versteh ich das Abtasten des Körpers (Suche nach knöchernen Verletzungen) von Kopf bis Fuß. Die unteren Extremitäten werden auch bewegt um bspw. eine OSH-Fraktur zu erkennen.

    Das Auskultieren ist schon recht speziell und erfodert einige Erfahrung, welche der "Standard-RS" nicht unbedingt mitbringt.
    Stelle ich beim oben beschriebenen Bodycheck eine Rippenfraktur fest, würde ich allerdings schonmal das Stethoskop draufhalten und horchen, ob beide Lungenflügel belüftet sind.

    Wie sieht denn die Gute aus? Zyanotisch?
    Ergebnis Bodycheck?
    160/100 kann bei einer Hypertonikerin durchaus im Rahmen sein, ggf. mal Kreuzgriff und BZ zum Ausschluß Apoplex (als Ursache für den Sturz).

    Nebenbei schonmal die Frage, wie weit denn das nächste Krankenhaus weg ist? Je nachdem, was Bodycheck, Kreuzgriff/BZ ergeben, gerne auch die mit Fachrichtungen Orthopädie oder Stroke Unit.

    Gruß
    Klaus
    Es ist alles eine Frage der Organisation.



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