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  1. #1
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    an die notfallerfahrenen...

    ich hatte gestern eine patientin mit 7,2 kalium und niereninsuffizienz. keine ahnung ob die chronisch ist oder nicht. keine vorgeschichte nichts. im ekg enorme t wellen und ne bradykardie von 37.
    wir sind ein ganz kleines haus, haben keine instensiv, nichtmal eine möglichkeit zum monitoring. auch keine möglichkeit um die kaliumwerte zu kontrollieren. labor schließt um 18 uhr. das heißt die konnte ich nachts nicht da liegen lassen und musste verlegen. was kann ich denn akut machen? insulin für kurzinfusion war nicht verfügbar...calciumglukonat iv einfach so? salbutamol inhalieren lassen? muss ich glukose und insulin immer unter monitoring geben oder einfach blind reinlaufen lassen? sind vielleicht dumme fragen, hab aber absolut keine notfallerfahrung...was hättet ihr denn gemacht? und hat irgendjemand vielleicht ein nettes flussdiagramm für hyperkaliämie?



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  2. #2
    Diamanten Mitglied Avatar von //stefan
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    wir haben es in der anästhesie immer mit insulin/gucose gemacht... aber was ist das denn für ein haus in dem du da arbeitest? unter den bedingungen gehört eine solch symptomatische patientin zumindest auf eine IMC. wann äre denn der nächste reguläre dialysetermin gewesen? meiner meinung nach und ohne weitere rahmenbedingungen bei euch zu kennen würde ich sie in ein "geeigneteres" krankenhaus verlegen...
    "The end and aim of all medical practice is prevention; and, failing that, cure; and, failing that, amelioration." (J.W. Ballantyne, 1902)







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  3. #3
    Diamanten Mitglied Avatar von //stefan
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    ach ich les grad das die vorher noch gar nicht dialysepflichtig war! dann gehört sie auf jeden fall zügig therapiert, da von einer gewöhnung an hyperkaliäme zustande mit sicherheit nicht auszugehen ist! sie wird doch nicht wochenlang mit solchen frequenzen rumgelaufen sein, oder?
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  4. #4
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    keine ahnung wer weiß wie lange die schon bradykard war... dialysepflichtig war sie nicht. und aufgenommen haben wir sie nur weil wir uns vom hausarzt verarschen lassen haben (angeblich parkinson mit fluktuationen), die frau war seit 5 tagen unter ldopa therapie...und hat wahrscheinlich nichtmal parkinson
    ich hab sie sofort verlegt...
    ab was für einem kaliumwert gebt ihr denn insulin-glucose und bis wann nur austauscher? und wenn ihr
    insulin glucose gebt dann immer auch calciumglukonat?



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  5. #5
    Back on Stage Avatar von Rico
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    Zitat Zitat von yoann Beitrag anzeigen
    ich hatte gestern eine patientin mit 7,2 kalium und niereninsuffizienz. keine ahnung ob die chronisch ist oder nicht. keine vorgeschichte nichts. im ekg enorme t wellen und ne bradykardie von 37.
    Wenn die so symptomatisch war, dann eher nicht chronisch.
    Zitat Zitat von yoann Beitrag anzeigen
    wir sind ein ganz kleines haus, haben keine instensiv, nichtmal eine möglichkeit zum monitoring. auch keine möglichkeit um die kaliumwerte zu kontrollieren. labor schließt um 18 uhr. das heißt die konnte ich nachts nicht da liegen lassen und musste verlegen. [...] insulin für kurzinfusion war nicht verfügbar...
    Was ist denn das für ein Haus wo es kein Insulin gibt?
    Zitat Zitat von yoann Beitrag anzeigen
    was kann ich denn akut machen?
    Wenn möglich als erstes die Ursache (sofern möglich) beheben und verschlimmernde Faktoren ausschalten, also z.B. kaliumsparende Diuretika, ACE-Hemmer, AT1-Antagonisten, etc absetzen.
    Ne gute erste Maßnahme, v.a. wenn es dem Patienten noch einigermaßen geht, ist immer Resonium, CPS-Pulver, etc (geht zur Not auch als Einlauf - hab ich jetzt aber noch nie gemacht).
    Insulin/Glukose ist eigentlich akut das beste, weil es praktisch immer tut und nicht von einem funktionierenden Darm (Resonium) oder einer ausscheidungsfähigen Niere (forcierte Diurese) abhängig ist.
    Andere Möglichkeit, wenn die Niere noch halbwegs tut, ist ne forcierte Diurese mit sequentieller Nephronblockade, also z.B. Furosemid/Torasemid i.v. + Xipamid und dazu NaCl/G5-Infusionen.
    Protonen von intrazellulär gegen Kalium von intravasal austauschen kann man auch, indem man die Protonen intravasal reduziert, z.B. mit NaBic, aber cave, das dabei entstehende CO2 muss über die Lunge raus, der pCO2 sollte nicht zu hoch sein und die Lunge intakt.
    Zitat Zitat von yoann Beitrag anzeigen
    muss ich glukose und insulin immer unter monitoring geben oder einfach blind reinlaufen lassen?
    Naja... also Monitoring (bzw. wenigstens Telemetrie) braucht die Patientin wegen des Kaliumspiegels, nicht wegen der Insulin/Glukose-Infusion, da langt es völlig wenn man den Blutzucker (und das Kalium - logisch) regelmäßig misst.
    Zitat Zitat von yoann Beitrag anzeigen
    was hättet ihr denn gemacht?
    1. Bestimmung von Krea, Harnstoff, pH, klinisch Zeichen der Überwässerung, Anurie --> Dialyseindikation? Falls ja: Problem gelöst, falls nein:
    2. Senken mit Insulin/Glukose, Resonium dazu. Wenn die Niere gesund ist und der Patient nicht exsikkiert noch 40 Lasix dazu und NaCl/G5 infundieren.
    Kalzium, Betamimetika und Co gehen zwar auch, ich würd aber nicht an zuvielen Schrauben gleichzeitig drehen
    Definition of clinical experience:
    Making the same mistake with increasing confidence over an impressive number of years.



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