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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    GoogleMed
    Guest
    Hi,

    ich habe einige Fragen an Euch:

    Man liest ja vieles Schreckliches über die Arbeits-Bedingungen der klinischen Ärzte. Wie schlimm ist es tatsächlich?

    Den Med-Studierenden werden ja immer "sehr gute Berufsaussichten" nachgesagt. Ich habe nun folgendes gelesen: "Man weiß dann, dass die Krankenhäuser ein Viertel aller Gesundheitskosten verschlingen, mehr als jeder andere Bereich. Man erfährt, dass in manchen Krankenhäusern ein Mitarbeiter 20 Patienten betreut und in anderen 80. Und dass es für die Kliniken, in denen der Wert bei 20 liegt, wenig Hoffnung gibt. Ein Drittel der deutschen Krankenhäuser, prophezeit Salfeld, wird den verschärften Wettbewerb nicht überleben. Er nennt sie "Konvergenzverlierer"." Quelle: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46847761.html [16.02.13] Der Artikel ist von 2006.

    Das hört sich aber nicht gut an. Dann würde der Bedarf ja wirklich enorm einbrechen.

    LG



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  2. #2
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    07.08.2011
    Beiträge
    930
    Also ich glaube nicht das wir uns Sorge machen müssen eine Stelle zu finden. Zum Teil wirst du von Kliniken in deinem PJ finanziert, damit du später bei denen anfängst. Aber natürlich sind die Bedingungen oft schlecht. Das Gehalt zum Beispiel wird sicher ein guter Betrag sein. Aber du musst sehen was du alles dafür leisten musst! Der Stundenlohn ist bestimmt nicht besser als bei gut verdienenden Fachkrankenschwestern, weil du eben viele Stunden schieben darfst die nicht gut/nicht vergütet werden.

    Wenn du den Beruf machen willst um der Held zu sein der super viel Kohle macht, musst du entweder etwas ziemlich richtig und sehr gut machen oder dir einen anderen Job suchen.

    Ein Krankenhaus ist nun mal auch ein Wirtschaftsbetrieb, auch hier muss Geld rein kommen um es ausgeben zu können. Am einfachsten ist es Geld zu sparen, aber man muss auch irgend wann erkennen wann Schluss ist. Gute Arbeit lässt sich nicht machen, wenn einer für mehrere arbeitet. Und ich denke auch nicht das so viele Kliniken schließen werden, dass wir keine Stelle mehr finden. Da wird es sicher genug Interesse geben die Bürger noch medizinisch zu versorgen.

    Aber, auch als Arzt musst du nicht zwingend in einer Klinik arbeiten…



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  3. #3
    Flacharzt
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    20.04.2003
    Semester:
    jenseits von gut und böse
    Beiträge
    2.898
    Mach einfach das, was deine Lebenstraum ist. Alles andere findet sich.

    Medizin ist zumindest ein solides Fach und die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt, bezüglich Gehalt und beruflichen Möglichkeiten sind im Vgl. zu "brotlosen Künsten" wie Germanistik/Kunstgeschichte oder gar Ausbildungsberufen (fast ebenso brotlos, wenn man sich die Verdienstmöglichkeiten anschaut) gar nicht so schlecht. Man muss halt nur damit rechnen, dass man nach dem Studium viel viel arbeiten muss, aber das muss man heutzutage wohl überall.

    Auch wenn Krankenhäuser weniger werden, die Patienten und damit der Bedarf an Ärzten werden es sicher nicht.
    Tempora mutantur, nos et mutamur in illis.



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  4. #4
    Registrierter Benutzer
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    15.01.2011
    Ort
    Leipzig
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    Arzt
    Beiträge
    79
    Nun, ich denke, man sollte nicht alles glauben, was in Zeitungen steht. Ich, als fertiger Arzt, versuche mir gerade vorzustellen, was passieren würde wenn mein hier 1 Krankenhaus schließen würde. Ich mein, bei uns im Haus ist jetzt schon jeden Tag jedes Bett belegt. Und wir müssen Patienten teils viele Kilometer weiterschicken. Wettbewerb zwischen Kliniken kann ich hier gar keinen erkennen - man könnte fast meinen - jeder ist froh, wenn er den Patienten nicht bekommt. Wie Niedergelassene betteln - ja sogar teils flehen, dass wir für Patient XYZ ein Bett haben.... Naja.... Nicht immer kollegial.... Morgen ist Montag und ich bin mir sicher, dass ab 10 Uhr wieder gar nichts mehr geht.... Ausführungen zu dem, was ich durchmache, wenn ich mal einen Patienten verlegen will/muss, spare ich mir hier (nur soviel: wenn ich Patientenmangel hätte müsste ich da nicht ellenlange Telefonate führen...)

    Nunja, man bekommt als Mediziner (siehe Tariftabellen Marburger Bund) ein recht anständiges Einstiegsgahalt mit jährlicher Steigerung und inzwischen jährlicher Tarifanpassung, viele Häuser sind gezwungen inzwischen sogar deutlich über Tarif zu bezahlen. Die Arbeitsbelastung ist evident, aber bei dem Ärztemangel kann man heute auch Häuser meiden, die es nicht hinbekommen dass man pünktlich Feierabend hat. Wenn es denn trotzdem passiert, dass man über Gebür arbeiten muss, 1 Anruf bei Gewerbeaufsichtsamt und man wird erleben, wie die Chefs über Nacht lernen, wann Feierabend ist und wie blitzschnell der ganze Klinikalltag umorganisiert werden kann. Klar, die Belastung durch die Dienste bleibt. Aber euch steht als Mediziner ja alles offen - öffentliches Gesundheitswesen (wo ihr mehr verdient als andere Akademiker dort), ihr könnt euch niederlassen u.s.w.

    Lasst euch also von solchen Medienartikeln nicht abschrecken - trotz hoher Arbeitsbelastung lohnt sich der Ärzteberuf - besonders in Zeiten des Ärztemangels!



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  5. #5
    GoogleMed
    Guest
    Ok, vielen Dank. Ist ja wohl doch nicht so schlimm. Ich mache mir bloß ein bissschen Sorgen um das dt. Gesundheitswesen.

    Ich habe dazu einen Artikel auf der Webseite der Uni Erlangen gefunden. Das ist ein Interview mit dem renommierten Harvard-Ökonom M. Porter über das deutsche Gesundheitswesen.

    Einige Thesen sind: "Die Qualität der Behandlung ist bestenfalls mittelmäßig."
    "Es muss eine Hinwendung zum Patientennutzen erfolgen."
    "Immer noch geht es um Hierarchien."
    "Man ist kaum bereit, Fehler einzugestehen, aus ihnen zu lernen."
    "Immer noch herrscht eher eine Kultur der Vertuschung und Schuldzuweisung."
    "Krankenkassen ... sehen ihre Aufgabe wohl eher darin, Geld zu verwalten. Ihnen fehlt medizinisches Wissen."

    Der Artikel ist der achte von oben auf folgender Webseite mit dem Titel "Interview mit Michael E. Porter ": http://www.mpm.med.uni-erlangen.de/e3102/index_ger.html [17.02.13]

    Stimmt das was er dort mit seinen Thesen nennt?

    LG



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