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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Diamanten Mitglied
    Mitglied seit
    04.08.2012
    Semester:
    5. WBJ Psychiatrie
    Beiträge
    10.738
    Ich habe mir gestern abend mal interessehalber die Struktur des Medizinstudiums in Maastricht angeschaut. Der dreijährige Bachelor besteht anscheinend zur Gänze aus klinischer Lehre, der dreijährige Master zur Gänze aus PJ-artiger Praxis. Zusammenfassend war mein Eindruck also so:

    Deutscher Regelstudiengang: 2 Jahre vorklinische Lehre, 2,5 Jahre klinische Lehre, 1,5 Jahre Praxis

    Maastricht: 3 Jahre klinische Lehre, 3 Jahre Praxis

    Deshalb meine Frage an die die in den Niederlanden studieren: stimmt das so wirklich? Wie kommt ihr mit dem Mangel an Naturwissenschaften klar? Für wie sinnvoll haltet ihr die 3 Praxisjahre im Master? Würd mich echt mal interessieren.

    Gruß,

    Davo



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  2. #2
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    28.06.2012
    Beiträge
    11
    Ich habe den direkten Vergleich selbst mal gemacht... ein Semester Vorklinik in Berlin (Charité) und inzwischen hier in Maastricht (sehr glücklich wie sagen muss). Einen Mangel an Naturwissenschaften kann ich so nicht bestätigen. Das mag auch kommen, da man hier natürlich zumindest eine Basis an Naturwissenschaften in allen Fächern mitbringen muss. Gewisse Dinge werden dann auch einfach vorausgesetzt. Man lernt die Dinge die tatsächlich wichtig sind und das ganze ist deutlich mehr auf Verständnis dann bereits in den ersten drei Jahren mit klinischen Bezügen ausgerichtet. Dazu kommt Skillstraining, Gespräche mit Simulationspatienten und Praktika um die nötigen Fertigkeiten aufzubauen.
    Die drei praktischen Jahre ist man hier Co-Assistent und durchläuft praktisch alle Fachbereiche. Je nach Größe des Fachbereiches mehr oder weniger Wochen. Zwischendrin immer wieder Vorwochen und Nachwochen zur Vor- bzw. Nachbereitung. Das hat den Vorteil die Theorie schnell in die Praxis zu bekommen, Zusammenhänge zu verstehen und überall einen Blick drauf zu bekommen.
    Die Ausbildung ist generell deutlich praktischer und darauf ausgerichtet, was man neben gutem Wissen (zweifellos nötig) eben noch braucht in diesem Beruf. Denn die Masse an Naturwissenschaften in der deutschen Vorklinik hilft einem in der realen Situation nur selten weite, wo inzwischen fast ständig die Möglichkeit ist um noch einmal nachzulesen.
    Diese Art der Ausbildung ist überigens in vielen Ländern gar nicht mal so unüblich und wenn man mich fragt sicherlich die fortschrittlichere Variante. Die Modellstudiengänge in Deutschland sind meiner Meinung nach ein erster Versuch um sich mehr an diesem System zu orientieren, nur leider in der Umsetzung zumeist etwas halbherzig.



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