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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Liebes Forum,

    ich habe mich hier neu angemeldet, war bisher nicht aktiv. Also nur zum Lesen
    Weiss gerade nicht wirklich, mit wem ich über mein Problem reden soll, möchte als Berufsanfänger auch bei meinen Kollegen nicht dumm dastehen, da ist es mir hier anonym lieber..

    Ich bin sehr überfordert
    Ich mache meinen FA als Gyn, arbeite seit 2 Jahren in einem christl. Krh auf der Geb.Hilfe.
    Gestern hatte ich als 1.Hilfe eine junge Patn, genau mein Alter, die wegen starken Regelschmerzen bei erster Regel nach Geburt kam. US unauffällig, vag. Untersuchung auch, was die Schmerzen angeht.
    ABER.. rund um die Vagina kleine und grössere Hämatome. Sie wollte die vag. Untersuchung auch nicht, aber habe dazu geraten um alles gründlich abklären zu können der Schmerzen wegen.
    Habe aus Reflex auf die Hämatome angesprochen, was wohl schon der erste ungeschickte Schachzug war, so direkt und unvermittelt :-/ Sie sagte, sie sei "hingefallen". Also solche Hämatome kann man nicht mal bekommen, wenn man breitbeinig auf keine Ahnung was fällt, das ist unmöglich. Ihre gesamte Körpersprache sagte auch eher, dass es Gewalteinwirkung war. Sehr zurückhaltend, ängstlich, wollte vag. Untersuchung nicht sondern am liebsten nur Schmerzmittelklopper, um die Schmerzen wegzuballern..
    Habe das "hingefallen sein" dann so hingenommen, wusste nicht, was ich sagen soll.
    Patn wird sicher nochmals in die Klinik kommen, schon allein wegen Hüftscreening des Neugeborenen.
    Sie hatte eine Sect., aber es ist ausgeschlossen dass die Hämatome daher kommen, die waren ganz frisch und eine Sect. macht auch nicht solche Häm.

    War das unterlassene Hilfeleistung meinerseits? Ich hätte mehr bohren müssen oder? Ich hab da eine junge Frau gehen lassen, die offensichtlich Gewalt erfahren hat, und habe nichts unternommen. Mache mir große Vorwürfe.
    Wenn das hier jemand auf Station wüsste von den OÄ oder der Chef, die werfen mich doch raus? Muss ich das melden?
    Ich habe sowas noch nie erlebt und auch noch nie mitbekommen bei Kollegen.
    Bin völlig am Ende, auch psychisch weil ich noch nie mit Gewalteinwirkung an Pat konfrontiert war bisher. Fällt mir gerade auch ganz schwer ,da Distanz zu wahren. Denke jetzt an die Patn und wie es ihr geht und mache mir Gedanken und wie gesagt Vorwürfe.
    Werde die Patn sicher nochmals sehen, sollte ich das Gespräch suchen?

    HILFE! Danke!!!!!!
    S.



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  2. #2
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
    Mitglied seit
    12.09.2002
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    Jeg arbejder hjemmefra.
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    38.386
    Gegenfrage: Was hättest du denn unternehmen KÖNNEN, wenn die Patientin dir von Gewalteinwirkung berichtet hätte, aber keine Anzeige hätte erstatten wollen?
    Erinnerung für alle "echten" Ärzte: Schamanen benötigen einen zweiwöchigen Kurs mit abschließender Prüfung - nicht nur einen Wochenendkurs! Bitte endlich mal merken!

    „Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“ (Matthias Claudius)



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  3. #3
    Ein Huhn auf Reisen... Avatar von Moorhühnchen
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    11.01.2006
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    Schon wieder woanders
    Semester:
    Fachhühnchen
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    10.976
    Ich nehme an, so ergeht es jeden Tag Polizisten, die zu häuslicher Gewalt gerufen werden und mitansehen müssen, daß die Frauen größtenteils wieder zurückkehren ohne Anzeige zu erstatten. Traurig aber wahr!
    Du hast Deinen Teil getan und Hilfe angeboten - ob die Frau sie annimmt oder ablehnt, steht nicht in Deiner Macht!
    Don't be afraid of work - fight it!!





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  4. #4
    Registrierter Benutzer
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    21.02.2005
    Beiträge
    57
    Hallo S.,
    ich bin auch Assistentin in der Gyn. Du solltest dich erst mal runterfahren, dich wird keiner feuern. Ich glaub, dir dass du mit der dem plötzlichen Konfrontiertsein von annehmbarer sexueller Gewalt bei der Patient überfordert warst. Trotzdem hast du es nicht so falsch gehandelt. Du hast die Patientin darauf angesprochen und ihr somit eine Brücke gebaut, hätte sie reden wollen. Sicher wäre noch mehr möglich gewesen wie auf Hilfsangebote aufmerksam machen, auch Spurensicherung/Dokumentation ohne zwingende Anzeige usw. Wenn die Frau volljährig war und so klingt es, bist du juristisch so oder so aus dem Schneider. Es ist ja ein freies Land hier und man darf und sollte keine Frau zu einer Anzeige drängen bzw. Handlungen durchführen, die sie nicht möchte (z.B. wäre eine nicht gewünschte Vergewaltigungsdokumentation ja schon wieder Körperverletzung).
    Wenn du die Frau noch mal siehst, würde ich wieder die Gesprächs- und Hilfsbereitschaft signalisieren aber keinen zu großen Druck ausüben. Wenn du den dringenden Verdacht auf Gewalt hat und sie dich gar nicht an sich ranlassen möchte, würde ich es dabei belassen, mögliche Hilfestellen zu benennen und zu sagen, dass sie sich jederzeit wieder an die Klinik wenden kann. Wie macht ihr das denn sonst in eurer Klinik? Ihr habt ja vielleicht euren Standard dazu... In meiner Klinik gibts hin und wieder Dienste, in denen 2,3 Sexualdelikte pro Nacht anstehen, da ist ein Schema sehr hilfreich. Allerdings genau die Situation, die du erlebt hast, hatte ich selbst noch nie.
    Auch wenn die Gesamtsituation wie du sie schilderst sehr nach Gewalt klingt, würde ich nicht ganz ausschließen, dass die Verletzungen selbst beigebracht oder durch härtere sexuelle Praktiken verursacht worden sind.
    Viele Grüße und Kopf hoch...



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  5. #5
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    04.02.2006
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    283

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    Also ich kenn euer Betriebsklima nicht, aber ich denk, dass du das generell schon mal einen Oberarzt oder erfahreneren Kollegen fragen kannst und dabei eben berichten, dass du keinen ganz sicheren Anhalt aber eben so ein ungutes Bauchgefühl und diese und jene Befunde erhoben hast.
    Wenn du die Patientin nochmal siehst, kannst du ja anbieten, dass sie sich bei Problemen jeder Art gerne an eure Klinik wenden kann, ohne konkrete "Beschuldigungen" (vielleicht streitet sie häusliche Gewalt ab, falls was vorgefallen ist und es der Partner war, das kommt ja vor, vielleicht kommt sie dann gar nicht mehr), sondern eher so durch die Blume?
    Aber zwingen wirst du niemanden können, Hilfe in Anspruch zu nehmen! Ich find nicht, dass du - so wie dus beschrieben hast - was falsch gemacht hast (sag ich jetzt allerdings ohne jede Gyn-Erfahrung).



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