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  1. #166
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    10.10.2022
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    Vielen Dank für die Protokolle, tatsächlich bin ich vieles aus den bereits vorhandenen Protkollen gefragt worden.

    Prüfung am 06.10.2022 Ärtzekammer Nordrhein
    Prüfernamen habe ich mir leider nicht gemerkt.



    Es wurde initial gefragt welcher Einsatz mir im Praktikum hängen geblieben ist.
    Habe über einen STEMI erzählt. (Bin Internist ;) )
    Kurze fragen über Medikamente (ASS, Heparin). Wieviel Heparin bei ein dicken Menschen (70 IE / kg)
    Wieviel MSI? (Habe 2,5 mg geantwortet und dann Mililitterweise...)
    => Ab in den Herzkatheter als Notarzt.

    Welches EKG steht für Vorderwand, welches für die Hinterwand.
    Gibt es auch noch andere Möglichkeiten der EKG Elektroden. (Wollte auf V7,V8,V9 hinaus, wie kam die klebt)

    Big Five ThoraxSchmerz
    - Herzinfarkt
    - Lungenembolie
    - Aortedissektion
    - Spannungspneumothorax
    - Ösophagusruptur (bin ich nicht mehr drauf gekommen)

    Dann wurde näher zu Aortendissektion gefragt. (Wie ist das unterteilt Stenford A und Stenford B)
    Was ist die Gefahr, woran kann der Patient bei A versterben (Herzbeuteltamponade)

    2ter Prüfer stieg mit einer Kindereinsatz ein. Womit rechnen sie?
    Habe fürchten würde ich eine Reanimation, hoffen auf einen Fieberkrampf.

    Kam dann auf ein fieberhaftes Kind, das relativ schlapp auf dem Arm der Mutter hängt und dick angezogen ist.
    Würde ich das Kind aussziehen?
    Habe ja geantwortet, vor allem wenn es schlapp sei.
    Wollte dann auf Petechien am Bein hinaus die ich bei der Untersuchung entdeckt habe.
    => Nachdem ich bei dem Kind eine Nacksteifigkeit entdeckt habe => Water Friderichsen-Syndrom
    Ist das Gefährlich? Ja, initial wird es mit Antibiotika und Flüssigkeit behandelt.

    Dann noch eine rechtliche Frage zur Reanimation, wenn ein Betreuuer da ist mit seinem Ausweis wedelt und sagt die Patientin wollte das alles nicht.
    => Ich reanimiere trotzdem da ich in der kürze der Zeit nicht abschätzen kann ob ggf. unlautere Motive vorliegen etc.
    Das recht sei auf meiner Seite.

    Alles in allem wirklich kollegiale Prüfung, an der ein oder anderen Stelle hats gehackt, aber es wurde geholfen und dann weiter gemacht. Hatte das Gefühl, es hat die Prüfer gefreut wenn man ein bisschen auch von seinen eigenen Erfahrungen erzählen konnte.

    Bin mir sicher ihr schafft das auch!



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  2. #167
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    09.10.2022
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    Prüfung am 06.10.2022 Ärtzekammer Nordrhein

    Kurzer Smalltalk über meine Heimatklinik und einen Einsatz der mir im Gedächtnis geblieben ist.

    Prüfer 1:
    F: Sie werden zu einem Einsatz auf einer Innerstädtischen Autobahn gerufen - einem 80 jährigen Mann ist "komisch"geworden und er ist mit seinem uralten Mercedes in eine Betonwand gefahren. jetzt ist er irgendwie eingeklemmt. ist wach und ansprechbar und hat einen kleinen cut an der Stirn. Einsatzstelle ist sicher. Bitteschön Ihr Auftritt. Was machen Sie?
    A: cABCDE, Basismonitoring etablieren wenn mgl., PVK legen, Vitale Bedrohung erkennen, Autoinnenraum inspizieren (kurzer Einwurf vom Prüfer: Das Auto ist so alt, dass es keine Airbags hat) ggf. HWS immobilisation noch im Auto. Der Patient sei wohl A-D stabil und alles ist schön. Dann hab ich gesagt, dass ich in dem Fall mit der Feuerwehr eine schonende Rettung planen würde. Falls notwendig gibts ne Analgosedierung und man muss sich darauf vorbereiten, dass beim Zerlegend des Autowracks doch nochmal ein A-C Problem geben kann. Voranmeldung in der Klinik, Trage bereit stellen. In erster Linie mal Sekundärschäden vermeiden.
    F: jetzt haben Sie den Mann halb aus dem Auto raus und auf dem Monitor sehen Sie eine VT und er verdreht die Augen.
    A: wahrscheinlich war das auch die Ursache für den Unfall. Der Patient saß wohl noch so halb im Auto. Kein Carotispuls. Bei instabiler Rhythmusstörung Patches kleben und einmal Defibrillieren. Wenn es klappt: schonend aber zügig weiter Retten. Wenn nicht: Crash retten und Reanimation. Der Patient kam dann wohl doch stabil aus dem Auto.
    F: Würden sie den Patienten primär internistisch oder chirurgisch vorstellen.
    A. Schockraum chirurgisch und Internisten hinzuziehen.

    Prüfer 2:
    F: Sie kommen zu einer Kletterhalle. eine junge fitte Patientin ist ca. 11 m von einer Kletterwand in ein Kiesbett gefallen. wach und orientiert. Systole 90, HF 110bpm. Sie klagt über Beckenschmerzen, Stuhldrang und Bauchschmerzen. Was würden sie machen?
    A: hochkritische Patientin. cABCDE. Beckenschlinge. mehrere große PVKs. Volumentherapie. Kreislauftherapie. 1g TXA. Analgesie (hier wollte er vor allem KEtamin hören). schnelle achselgerechte Rettung und vollständige Immobilisation. Anmelden in der Klinik als Schockraum mit hochkritischem Verletzungsmuster: V.a. Beckenfraktur, WS Verletzung, V.a. traumatische Aortenruptur, ggf Milzruptur. Er wollte eigentlich nur hören, dass eigentlich alles kaputt seien kann und die Patientin als junge Sportlerin grade einfach noch den desolaten Zustand kompensiert.
    F: Ihr Notfallsani will grade den RTH nachfordern. gute Idee?
    A: wo ist denn das nächste große Traumazentrum?
    F: 800m die Straße runter.
    A: Lieber Bodengebunden fahren weil man flexibler ist. Nachteile und Vorteile RTH: wenig Platz, kein zwischenlanden, Tageszeitabhänig etc. aber dafür schnell!

    Das wars dann auch schon.

    Sehr angenehme Prüfungsatmosphäre! War ein echt nettes und kollegiales Gespräch. ging ca. 15 min.

    Viel erfolg!



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  3. #168
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    07.10.2022
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    Prüfungsprotokoll Notfallmedizin Ärztekammer Nordrhein 25.05.2022

    Man wird von der Rezeption zur Registrierung geschickt. Dort muss man dann Perso und Corona Impfung sehen lassen. Dann geht es in einen Warteraum mit anderen Prüflingen. Von dort wird man vom Vorsitzenden persönlich abgeholt und geht zusammen zum Prüfzimmer.
    Ich wurde 10 Minuten vor meiner eigentlichen Prüfungszeit angeholt. Also besser pünktlich sein.
    Es wurde ohne Umschweife direkt mit Fragen begonnen. Sachliche Atmosphäre.
    Namen der Prüfer weiss ich nicht… ging alles zu schnell und Vorstellung war sehr undeutlich und kurz.
    Prüfer 1:
    Sie kommen zum Einsatzort, dort hängt jemand aufgehängt von einem Balken. Haben Sie an diesem Einsatz noch eine Rolle als Notarzt?
    Ich habe dann gefragt, ob der Pt sicher Tod sei. Dies wurde bejaht.
    Ich habe dann gesagt, dass man bei nicht natürlichem Tod Polizei benachrichtigen muss und dann äre es noch wichtig zu sehen, wer im Umfeld ist. Wer hat die Person gefunden?, Wie geht es denen? Einsatz für das Kriseninterventionsteam? (Fand er gut…) Habe dann von einem meiner Suizid-Einsätze erzählt, wo Bedarf vom KIT war, aber wir es in der Hektik nicht geholt haben… Lehre draus gezogen…
    Dann habe wir über sichere Todeszeichen gesprochen… wann und wo Flecke, Starre (Nysten-regel) und Fäulnis beginnen bzw. wieder verschwinden.
    Er fügte dann noch hinzu, dass „nicht mit dem Leben vereinbare Verletzungen“ aus Zeiten der Weimarer Republik stammt…
    Habe dann einfach in dem Fallbeispiel Zusammenhang weiter erzählt (er lies mich frei reden), dass man bei V.a. Strangulation nach kleinen Einblutung an Augenlidern innen und in Mundschleimhaut schauen muss. Fand er alles gut und hat immer wieder Antworten positiv bestärkt.

    Dann nächster Fall: 25-jährige Kindergärtner mit Fieber von 40 C. Freund hat Notarzt gerufen. Was kann das sein?
    Infektiös….. man müsste hier v.a. auf Nackensteife achten, Impfungen… denk an Meningokokken Sepsis. Da kam ich ziemlich schnell hin und darauf wollte er auch hinaus.
    Dann fragte er noch was man noch machen muss… Expositionsprophylaxe. Machen Sie das? Nein BG Fall. Wer das denn machen würde? Ja, meist NEF angegliedert an Klinik, dort in NOTA.
    Dann erzählter er noch was von Beamten und D-Arzt.
    Zuletzt die Frage welches Antibiotikum zur Postexposition: Cipro wäre es gewesen… hatte ich vergessen. War nicht schlimm.

    Prüfer 2:
    Situation: Patient ca. 50 LJ bricht im Supermarkt schreiend zusammen und liegt auf dem Boden und röchelt/schnarchend vor sich hin. An was denken Sie?
    Ich sagte dann, dass man ja bei massivem Schmerz schreit, würde dann an Aortendissektion, SAB o.ä. denken. Dann schaute er etwas verdutzt und ich merkte das dies wohl die falsche Richtung ist.
    Dann habe ich gesagt, erstmal Atemwege optimieren (Wendel, Guedel, Esmarch…). Fand er gut. B und C gecheckt. Alles gut: VAG bds., RR 130/80, SpO2 98%. D: Pupillen mittelweit, reagieren verzögert, BZ 98 mg/dL, Temperatur 37 C. Habe dann gesagt wird ja was Cerebrales sein.
    Prüfer: was jetzt?
    Dann erstmal Pt einpacken in Wagen, ist ja erstmals stabil. Irgendwann viel dann der Groschen und habe gesagt, dass der Schrei auch Initialschrei beim Krampf sein könnte. Darauf wollte er auch hinaus.
    Haben dann über Stadien Krampf gesprochen, Antiepileptika Stufenschema.
    Welches Benzo laut Leitlinie 1. Line? Tavor
    Wie kann man Mida geben? Auch nasal. Womit? MAD
    Habe dann darüber gesprochen, dass Mida nasal so brennt und dass man bei Ket/Mid, zuerst Ket geben soll, damit analgetische Komponente schon wirkt, bevor man Mida gibt.
    Er gab dann den Tip, dass man jemand aus einem psychogen Krampf holen kann mit Mida, weil es so schmerzhaft sei und dass er bei Kindern oft nur Ket nasal gibt ohne Mida.

    Dann unterbrach uns der Vorsitzende und meine ich hätte bestanden, wir seinen fertig. Er gab mir dann direkt die Urkunde.
    Insgesamt relativ leichtes Niveau. Prüfer waren sehr unterstützend. Freundlich, sachliche Atmosphäre.
    Vorbereitung: Notfallmedizin (Ziegenfuss), 1000 Fragen, NASIM Fall Notizen (sehr empfehlenswerter Kurs auch im Sinne der Vorbereitung zur Prüfung), Nerdfallmedizin… insgesamt ca. 3 Wochen.
    Prüfungsdauer ca. 15-20 Minuten



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  4. #169
    Registrierter Benutzer Avatar von Schülerlein
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    04.06.2004
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    Danke für Eure Protkolle - sind wirklich eine zusätzliche gute Möglichkeit sich vorzubereiten.

    Prüfungsort: BLÄK München
    Prüfungsvorsitzender: Chirurg, 1. Prüfer internistischer CA, 2. Prüfer vermutlich Unfallchirurg (sry, in der Aufregung Namen nicht gemerkt)


    Zum Organisatorischen: Aktuell wurde nur das Besucherformular benötigt und der Personalausweis. Impfstatus wurde nicht abgefragt. FFP2 Maskenpflicht, wobei im Prüfungsraum angeboten wurde sie hinter der Plexiglasscheibe abzunehmen (wurde von mir aber abgelehnt). Das bekannte Cafe 150m die Straße entlang ist ein bekannter Umschlagpunkt und wirklich gut um ggf. zu frühe Anreise mit etwas zu Trinken oder wer einen guten Magen hat - Essen zu verbringen.

    Man wird vom Vorsitzenden aus dem Wartezimmer in den Prüfungsraum gebracht. Am eigenen Platz liegt Schreibzeug parat und ein Laptop / Bildschirm ist angebracht, um Bilder oder Fallbeschreibungen zu lesen (viel besser als bei meiner FA Prüfung, da wurde das an die Wand projeziert und die Sonne hat total geblendet)

    Kurze Vorstellung durch Prüfer I, dann direkt in einen Fall eingestiegen.

    1. Fall:
    Am Laptop Bild NEF : Einsatzmeldung 2 jähriges Kind, Sturz, Trauma.
    Einsatztaktik, strukturiertes Vorgehen. Er wollte direkt vor Ort los legen, hatte mir aber vorgenommen, so zu schildern, wie ich es auch machen würde, also auf Anfahrt Gewicht estimieren, PediHelp App benutzen und mir ggf. Medikamentendosierungen, LAMA etc. raus zuschreiben (je nach dem wie lange ich für die Anfahrt habe).
    4S und SSSS eingeworden. Bei Eintreffen liegt das Kind bereits wieder auf dem Wickeltisch. Schreit lauthals. Das fand ich erst mal beruhigend - was der Prüfer auch so bestätigt hat. Dann xABCDE durchgearbeitet - hier keine Auffälligkeiten.
    Dann wurden mir untypische Hämatome an Hand und Fuß gezeigt - welche eher nicht vom Sturz herrühren können.
    Hier den V.a. Kindesmisshandlung geäußert. Versuch das Kind zur weiteren Untersuchung mit in die Kinderklinik zu nehmen um dort den Verdacht zu erhärten. Die Mutter lehnt ab -> Polizei.
    Kurzer Einschub, was man machen würde, wenn es sich um eine volljährige Patient:in handelt, welche z.B. Vergewaltigt wurde und nicht mit in die Klinik möchte. Hier bei nicht betehender Selbst - oder Fremdgefährdung keine Handhabe / Schweigepflicht darf nicht! gebrochen werden. Versuch Patient:In von lebensgefährten zu trennen und unter 4 Augen zu sprechen, wenn weiterhin kein Behandlungs/Anzeigewunsch, dann wohl oder übel vor Ort belassen. Kurzer Einschub, bei welchen Kritierien die Schweigepflicht gebrochen werden darf, hier auch Vaterlandsverrat.

    Als nächste Folie dann 2 verschiedene Schemadarstellungen mit Verletzungsmustern eines Kindes. Erklären, welches typische Muster bei Sturz und welche bei Misshandlung/Körperverletzung sind.

    Fall 2:
    Ohne Folien. Intoxikation, welche typischen kennen sie? Hatte mich auf Opioide und Amphetamine geschmissen.
    Er wollte Opiode. Welche Symptome bietet ein Patient? Szenario einer "Drogenhöhle", bradypnoeischer, vigilanzgeminderter Patient. Strukturiertes Vorgehen mit SAMPLER-Anamnese und ABCDE.
    Patient AF 5/min, A: unauffällig, B ansonsten unauffällig, C stabil, D BZ i.O., GCS 9.
    Esmarch und Beutel-Masken-Beatmung. Vorsichtige Naloxon Gabe via MAD und s.c. für Depot Wirkung. Keine genauen Dosierungen, MAD Anwendung wurde willkommen geheißen. Erklärt, dass der Patient nicht vor Ort verbleiben kann wegen Rebound. Zudem sei mein Ziel nicht den Patienten wach und (Aggressiv) zu bekommen, sondern selbst atmend und reagibel. Damit war Prüfer 1 zufrieden und wechsel zu Prüfer 2.

    Prüfer 2, Einstieg mit §2a des NotSan Gesetzes.
    Mir wurde die Medikamentenliste angezeigt, welche durch NotSans nach Vorgabe des ÄLRD bei genannten Indikationen verabreicht werden kann. Kurzer Ausflug zu §2c. Ich sollte mir ein Medikament aussuchen und darüber sprechen. Wir sind dann einige durchgegangen, so genau kann ich nicht sagen, was Prüfer 2 von mir hören wollte. Manchmal waren die Indikationen, wie beim Adrenalin im Kreislaufstillstand zu ungenau definiert, so würde auch der Patient im defibrillierbaren Rhythmus vor Strom wohl Adrenalin bekommen. Mein Tipp: Schaut Euch die Bayern-ja etwas exklusiv Regelung der Rechte von NotSans mal kurz an.

    Fall 3: Hier kamen Parameter nach ABCDE und eine kurze Szenariobeschreibung auf den Bildschirm.
    65j Mann, bei der Gartenarbeit kollabiert. Bei Eintreffen wieder ansprechbar.
    Dachte erst an ein synkopales Ereignis. SAMPLER Anamnese, keine Fremdanamnese möglich, Untersuchung nach xABCDE, Patient WASB unauffällig. Ganz überrascht, wo der Rettungsdienst nun herkommt (wer hat den eigentlich gerufen?). x nichts zu sehen, A unauffällig, B AF 30/min, C RR 75mmHg systolisch, HF 120/min. Hier habe ich dann ins Team kommuniziert, dass wir einen kritischen Patienten haben. Monitoring und 2 großvolumige Zugänge etabliert. D: GCS 15, Gefühlsstörung beider Beine, hier dann auch für C: pulslose untere Extremitäte. E: Temperatur normal, Bauchschmerzen. Alarmglocken -> V.a. intraabdom. Ruptur/Aortenruptur DDs, Äußerung a.e. Hämorr. Schock. RekapZeit war ihm nicht so wichtig. RR-Differenz hat er noch eingeschmissen, die hatte ich bei C irgendwie ausgelassen. Dann Volumentherapie mit permissiver Hypotonie, ihm war Volumentherapie nach Vigilanz wichtig. Wollte dann noch was zur Gerinnung unter zuviel Volumen wissen. Und welchen Schockraum wir anfahren -> und wichtig war ihm mit Gefäßchirurgie. Hat dann noch das CT Bild des Aortenaneurysmas mit freier Ruptur in die Bauchhöhle gezeigt.

    Das wars auch schon. War eine unglaublich nette Atmosphäre. Hab mich zu keinem Zeitpunkt in die Ecke gedrängt gefühlt. Das schafft Ihr auch!

    Vorbereitung mit: Kindernotfälle im Rettungsdienst, 1000 Fragen (aber da seltsamer Stil nur wenig drin gelesen), ANNW Handbuch, Nerdfallmedizin Fälle und Videos, Protokolle von Euch, ÄLRD Schema für MANV, Erfahrungsschatz toller Kolleg:Innen, die mir ihre spannenden Fälle erzählt haben, Ziegenfuß (nur zum Nachschlagen), ITLS Kurs kurz vor der Anmeldung zur Prüfung.



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  5. #170
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    10.04.2018
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    Hallöchen, zunächst auch von mir Danke für alle Protokollierenden. War ein guter Weg nach dem Lernen mit Buch dem ganzen Wissen ein wenig mehr Form zu geben und noch ein paar Lücken zu füllen. ;)
    Ich hatte heute meine Prüfung in Hannover, Niedersachsen. Die Namen der Prüfer habe ich vor Aufregung vergessen, beide aber super freundlich. Direkt beim (pünktlichen) Betreten des Raumes war die Stimmung sehr entspannt und angenehm.

    Fall 1 ("was lockeres zum Reinkommen"): Unfall auf der Autobahn, ca. 20 Autos kollidiert. "Sie sind der erste Notarzt vor Ort, was sind Ihre Aufgaben?". Kommisarischer LNA sein, mit OrgL zusammen Situation beurteilen, Eigenschutz, nach Sicherung durch Feuerwehr/Polizei Sichtung. Kategorien Sichtung, "Wie lange pro Patient?", "3 rote, 3 gelbe und 1 Toter - wie viele Rettungsmittel nachfordern?" (min. 1 NEF pro kritischem Patienten).
    LNA ist da, Sie werden einem roten zugewiesen. Mann mitte 50, eingeklemmt hinterm Steuer, nicht ansprechbar - Vorgehen? Schnell cABCDE soweit durch Auto möglich (apparativ geht Pulsoxy, Blutdruck eher schwierig, in diesem Fall war er auf Schmerzreiz ohne Reaktion -> GCS 3 (kurz erklären). Dann kommt der Einsatzleiter Feuerwehr ("Woran erkennen Sie ihn?" "An der Weste, da steht das hinten drauf." "Und wenn er direkt vor Ihnen steht, so face-to-face?" "Öhm..dann..steht das vielleicht auch vorne auf der Weste?" "Nein." "Dann..würde..ich ihn wohl einfach fragen." "Zwei Streifen auf dem Helm, zumindest in Niedersachsen." "Ok." ). Frage Crash-Rettung (was ist das) -> Ja!
    Jetzt ist der Patient aus dem Auto befreit, weiteres Vorgehen: cABCDE ("Wofür steht das erste c, was ist ein Tourniquet, wie kann man Blutungen allgemein stoppen -> Draufdrücken, Adrenalin- oder Tranexamsäure-Kompressen), Intubation ("Machen Sie auch Narkose wenn er bewusstlos ist?" "Eigentlich ja, Ketanest/Midazolam." mit Dosierung). Dann kurz Reanimation, 4Hs und HITS. Was davon kann man präklinisch beurteilen und Therapieren? Thoraxdrainage (beidseits!), wobei aktuell eigentlich nur eine Mini-Thorakotomie ohne einlegen der Drainage empfohlen wird ("Hauptsache entlasten, fangen Sie in so einer Situation nicht an dann noch schön eine Drainage anzunähen oder so!").

    Kurze Rückfrage des zweiten Prüfers wo eine Inzision gemacht bzw. Thoraxdrainage gelegt wird. Danach Fall 2:
    73jährige Patientin mit "AZ-Verschlechterung" auf dem Melder. Was könnte sich dahinter verbergen? ("AZ-Minderung könnte alles mögliche sein, das ist ja erstmal unspezifisch. Symptomatisch Schwäche, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen/Diarrhoe, Schmerzen, Unruhe/Panik, Eintrübung, Lähmung..." "Ja ok, reicht."). Nachdem der RTW vor uns da war zeigt sich eine schwache Patientin in ihrer Wohnung, liegt im Bett. Vorgehen? Wieder cABCDE. Kein c oder A Problem aber schwache Atmung, jedoch noch regelmäßig. "Was fragen Sie den Ehemann?" "Erstmal mache ich noch schnell mein cABCDE zu Ende, danach SAMPLER." "Okay, die Frau hat übrigens eine KHK und aHT."
    Dann bei C Hypotonie, Bradykardie und ein Ausdruck des EKGs bekommen: Breite QRS-Komplexe mit hoher T-Welle (v.a. in II, III und aVF, habe zuerst an einen Hinterwandinfarkt gedacht, meinte aber direkt auch, dass bei breiten, bradykarden Komplexen ein höhergradiver AV-Block mit Ersatzrhythmus z.B. bei Hyperkaliämie vorliegen könnte). "Genau, warum könnte die Patientin eine Hyperkaliämie haben?" "Akutes Nierenversagen, wenn sie eine bekannte pAVK hat, hat sie bestimmt auch verkalkte Nierenarterien mit CNV." Genau! Und der Rettungssanitäter sagt noch er hätte noch nie so trockene Haut mit stehenden Hautfalten gesehen. Therapie?" "Volumen, ca. 20ml/kg, aber je nach Situation aufpassen, falls sie doch einen kardiogenen Schock hat." Dann wollte er noch wissen wie die Laufrate einer blauen Viggo ist ("Ca. 40ml/min." "Falsch! 36ml/min! Aber da wollte ich nur klugscheißen." ) und was für mich ein großer Zugang ist.
    Zum Schluss noch, was ich therapeutisch noch machen müsste wenn die Patientin so bradykard ist. Ich meinte medikamentös könnte man Atropin und Adrenalin nehmen. Atropin fand er doof, damit würde man bei höherem AV-Block nur die Gefahr einer VT erhöhen (habe ich so noch nie gehört). Adrenalin ist gut, wie aufziehen (z.B. 1mg auf 10ml oder auf 100ml - hauptsache klare Kommunikation im Team). Ist 0,1mg Adrenalin viel? ("Öhm..kommt drauf an, aber ja."). Und wenn Adrenalin nicht reicht? Externer Pacer (wie einstellen - habe gesagt, dass ich das noch nie gemacht habe und die Stromstärke so lange erhöhen würde "bis er mitnimmt", das war wohl eine gute Antwort).

    Damit war die Prüfung nach ca. 25min vorbei. Ich hatte echt das Gefühl, dass das nur die Fragen zum Aufwärmen waren, aber das war's. Dann hieß es ich solle kurz vor die Tür gehen ("Aber so lange wird das nicht dauern."), und nach ca. 20 Sekunden wurde ich wieder reingebeten. Urkunde erhalten, freundlich bedankt, Ende.

    Ich bin übrigens Assistenzarzt der Anästhesie am Ende des 3. Jahres. Gerade daher war ich überrascht, wie viel ich zur Notfallnarkose und Viggo-Laufraten erzählen durfte, sehr dankbar. ;)
    Mein Tipp ist auf jeden Fall immer in Ruhe cABCDE (& ggf. SAMPLER) zu besprechen, damit kann man direkt 10 Minuten füllen. Ich hatte auf jeden Fall den Eindruck, dass ein besonnenes und strukturiertes Vorgehen zum Bestehen ausreicht. Super nette Prüfer, angenehmes Gespräch.

    Gelernt habe ich mit "Notfallmedizin" von Thomas Ziegenfuß und den Therapieempfehlungen der AGNN ( https://www.agnn.de/wp-content/uploa...ungen-2022.pdf ) - letztere sind kostenlos, aktuell, und gut an zwei Abenden durchzugehen. Zum Abschluss noch ein paar Protokolle hier aus dem Forum durchgegangen.
    Keine Angst und viel Erfolg an alle zukünftigen Notfallmediziner*innen!



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