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  1. #156
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    Prüfung am 08.06.2022, Ärztekammer Nordrhein:
    Zwei Prüfer, ein Vorsitzender, Namen leider nicht bekannt. Dafür aber ein nettes „Hallo“ und kurzes Eingehen auf die Fachrichtung und warum ich Notfallmedizin machen möchte. Direkt ein sehr netter Einstieg.

    Erster Prüfer:
    GrandMal-Anfall, Ursachen: Trauma, SHT/Stroke, Intoxikation, Fieberkrampf beim Kind. Hatte Eklampsie vergessen. Hat er mich drauf gebracht. Dann Vorgehen beim Grand-Mal-Anfall. cABCDE. Wann Therapie? Status epilepticus, schwere Verletzungen, Hypoxie. Wie Therapie? Midazolam üblicherweise im NEF, Diazepam auch, aber eher out. Was laut Algorithmus in Klinik? Lorazepam, muss aber gekühlt werden, deshalb nicht auf dem NEF. Nach zweiter Dosis Benzos kein Ansprechen, was dann? Nach Algorithmus Antikonvulsiva, die aber nicht auf dem NEF, deshalb niedrig dosiert Propofol oder Thiopental ohne direkt eine Narkose einzuleiten. Wenn ich beim SHT dann aber wirklich ein Narkose einleiten müsste, was gebe ich dann? Habe mich mit Ketamin etwas verhaspelt, aber er meinte, sobald ich kontrolliert beatme, kann ich problemlos mit Ketamin (und natürlich Midazolam) eine Narkose machen. Alternativ Fentanyl und Propofol. Zurück zur Eklampsie, was ist das? Was würde ich da geben? Habe auch Midazolam gesagt, aber zuerst gibt man Magnesium 2-4g über 15 Minuten i.v. Ist Eklampsie gefährlich? Ja, für Mutter und vor allem Kind. Wieso? Hypoxie. Fieberkrampf, was wissen Sie dazu? Frei geredet über klassisches Alter (halbes Jahr bis 5 Jahre), wann ein komplizierter Anfall (> 15 Minuten, 2. Anfall in 24 Std., fokale Anfälle, außerhalb des üblichen Alters). Therapie? V.a. Antipyrese. Wie viel? 6 Monate bis 2 Jahre 125 mg, dann 250 mg, ab 8 Jahren dann 500 mg. Alternative? War mir unsicher, was auf dem NEF noch antipyretisch ist (Novagin bei den Kleinen ja nicht so geil), aber er meinte, dass Eltern eigentlich immer Nurofen da haben. Was könnte ich gegen den Krampf geben? Midazolam. Wie? MAD (laut Prüfer nicht zugelassen, aber möglich), i.v., aber vor allem rektal. Was rektal? Diazepam. Nun psychogener Anfall. Was ist das? Habe die Abgrenzung zum Grand-Mal-Anfall erzählt mit postiktalem Dämmerzustand, Zungenbiss, Enuresis/Enkopresis, Augenöffnung, etc. Ob ich therapieren würde? Nein. Zusätzlich noch irgendwann, was noch einen Krampfanfall macht. Kam nicht drauf. Prüfer meinte, was ich bei jedem bewusstlosen Patienten haben wollen würde? BZ, also Hypoglykämie. Ab wann? 50 mg/dl. Welche Symptome? Tachykardie, Schwitzen, Aggressivität, Koma, usw. Was für Symptome bei Hyperglykämie beim Ketoazidose? Exsikkose, Azetongeruch. Wie ist die Atmung? Kussmaulatmung. Spaßeshalber, wieso heißt die so? Ich dachte wegen des Mundes, aber der Erstbeschreiber hieß wohl so. Konnten alle drüber lachen. Damit war Teil 1 vorbei.

    Zweiter Prüfer:
    Fall: In eine Praxis gerufen worden, da Hausarzt gerade auf Hausbesuch ist. Frau mit Dyspnoe und Schmerzen beim Husten, schiebe das aber auf eine Grippe. Welches Akronym würde ich für weitere Infos kennen? SAMPLERS, alles durchgegangen. Welche 4 Einschätzungen mir wichtig wären um zu beurteilen, wann ein Patient kritisch wäre. CABCDE gesagt und wollte mit B und O2-Sättigung beginnen, wobei er meinte, dass man den GCS ja quasi immer zuerst (teilweise) einschätzt, weil man schaut, ob der Patient bewusstlos ist bzw. auf Schmerzreize reagiert. Wann wird es kritisch? Ab 10. Dann SpO2. Ab wann kritisch? Grob, alles < 90%. Was noch? Atemfrequenz. Wann kritisch? < 10/min oder > 30/min. Was als 4.? Blutdruck. Ab wann kritisch? Ca. < 90 mmHg systolisch. Die Werte bei der Patientin aber alle unauffällig. Was würde ich als nächstes haben wollen? EKG. Er legte mir ein EKG vor und das Vor-EKG der Patientin mit den Worten, ist nicht so leicht, aber sonst hätten wir es Ihnen auch nicht gegeben. Ich habe auf den ersten Blick keine großen Auffälligkeiten gesehen. Prüfer meinte dann, schauen sie mal näher hin, vielleicht Richtung Endstrecke. Da waren dann leichte ST-Senkungen in II und aVF. Was könnte die Patientin nun mit den oben beschriebenen Symptomen haben? Ich war bei Myokarditis/Perikarditis unterwegs. Prüfer meinte, die Patientin hätte eine Hypercholesterinämie und Nikotinanamnese. KHK gesagt. Die gibt es wohl nicht mehr, heißt jetzt chronisches Coronarsyndrom. Abgrenzung zum ACS, was ist das? Alles erzählt, instabile AP, NSTEMI, STEMI. Wenn STEMI, was dann geben? O2 bei der Patientin nicht notwendig bei guter Sättigung, Oberkörperhochlagerung, i.v.-Zugang für ASS 250 mg und Heparin 5.000 IE, Morphin brauche die Patientin auch nicht. Heparin trotz OAK? Ich meinte ja. Er meinte, dass das okay wäre, aber dennoch aktuell umstritten. Metoprolol? Nein, da Patientin nicht hyperdynam. Wie würde ich die Patientin übergeben, nach welchem Schema? Habe ISOBAR gesagt, aber er wollte auf MIST hinaus. Kannte ich so nicht, war aber kein Problem. Hat dann noch erzählt, dass die Patientin tatsächlich einen fast vollständigen Zwei-Gefäß-Verschluss hatte. Demnach Take-Home-Message: bei Dyspnoe/Brustschmerzen immer an ein ACS denken und wenn nur der kleinste Verdachte besteht, sollte das ausgeschlossen werden.

    Dann haben sich alle Prüfer zugenickt und ich habe direkt die Urkunde in die Hand gedrückt bekommen. Insgesamt eine gute machbare Prüfung mit Hilfestellung an der ein oder anderen Stelle, wenn ich auf dem Schlauch stand. Nur die wichtigsten Dosierungen wurden gefragt. Wirklich nett und motivierend.



  2. #157
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    Prüfung am 15.06.2022 - Ärztekammer Schleswig-Holstein in Bad Segeberg



    1. Prüfer Dr. André Gnirke (ÄLRD RKISH)

    2. Prüfer Dr. Herz (?)

    Vorsitzender: Name vergessen



    Ich war der erste Prüfling. Ich wurde vom Vorsitzenden abgeholt und der
    Prüfungskommission vorgestellt. Nach Aufklärung über Tonaufzeichnung wurde
    auch direkt gestartet.



    1. Prüfer (Gnirke)

    Sie werden als Notarzt zur Kieler Woche (großes Volksfest) alarmiert.
    Stichwort ist Sturz aus unbekannter Höhe. Wie gehen Sie vor?

    - SSSS erläutert. Insbesondere auf was ich besonders achten würde. Pat.
    liegt bewusstlos auf dem Boden. Foetor ex ore. (a.e. Foeter alcoholicus).

    - Vorgehen nach cABCDE: c: Kritische Blutungen und Cervical Spine Injury ->
    Aufforderung an NFS manuelle Inline-Stabilisierung durchzuführen. Dann zu A:
    "Pat. schnarcht" -> NFS soll Esmarch-Handgriff machen. "NFS weiß nicht wie
    das geht, können Sie das erklären?" -> Mehr oder weniger guter Erklärung wie
    man einen Esmarch-Handgriff macht. Weiter zu B: Auskultation und Sättigung
    "SpO2 87% (o.ä.), schwer zu hören, aber a.e. seitengleich" -> 10 l O2 über
    Reservoir-Maske. Weiter zu C: Puls und Rekap-Zeit. "Puls ist tachykard,
    Rekap-Zeit ist normal." Also erstmal kein akutes C-Problem, das ich
    behandeln muss. "Woran machen Sie das fest?" An der Recap-Zeit unter <= 2 s.
    Weiter zu D: Pupillenkontrolle und parallel bitte ich den NFS einen Zugang
    zu legen und daraus einen BZ zu machen. "Pupillen unauffällig". Dann weiter
    zu E: Schnelle-Trauma-Untersuchung nach ITLS erläutert. Ergebnis:
    "Kopfplatzwunde". "Ihr NFS sagt Ihnen jetzt, dass der BZ low ist". Also
    Glukose-Gabe: 10 ml G40 erhöhen den BZ um ca. 15 ml, ich verabreiche
    zunächst 40 ml G40 (4 Ampullen). Dabei ist mir aufgefallen, dass ich bei D
    den GCS vergessen habe. Werfe daher ein, dass ich vor und nach Glukose-Gabe
    den GCS bestimmen möchte. Ich setzte also vor Gabe der Glukose einen
    Schmerzreiz. "Ungezielte Abwehrbewegungen und Grummeln". Ich fragen, ob ich
    den GCS ausrechnen soll. "Nö." Pat. klart also langsam auf und wehrt sich
    gegen Maßnahmen und Inline Stabilisierung. Ich rede auf ihn ein, dass wir
    ihm nichts böses wollen und versuche die Situation zu erläutern. Der Patient
    will partout nicht. Habe mich dann durchgerungen, den Pat. 1 mg Midazolam zu
    geben, auch wenn ich Bauchschmerzen wegen einer möglichen C2-Intoxikation
    habe (Damit war er zufrieden). Dann Umlagern auf Spineboard mit
    Rücken-Untersuchung beim Logroll und Anmeldung im Schockraum "Sturz aus
    unbekannter Höhe bei C2-Intox und Hypoglykämie."



    Prüfer 2:

    Was ganz anderes. Sie werden als Notarzt in eine Schule alarmiert.
    Bewusstlose Person. Eintreffen im Klassenzimmer. -> SSSS "Ein Schüler
    sitzend neben der Lehrerin." Anamnese der Lehrerin: "Lehrerin berichtet
    davon, dass der Junge gezuckt habe und dann umgekippt sei. Nach einem nicht
    näher zu eruierenden Zeitraum sei er wieder wach geworden." Schnelle
    Reorientierung. Wende mich dem Kind zu an was es sich erinnern kann, ob
    sowas schonmal aufgetreten sei, ob in der Familie Krampfleiden bekannt wären
    etc. "Der junge habe erst nichts hören können und dann erinnert er sich
    nicht mehr." Ich war dann erst auf dem Pfad Krampfanfall. Untersuchung nach
    ABCDE. D mit Pupillen, BZ und BE-FAST. Alles unauffällig. Ich möchte den
    Jungen trotzdem mit in der Klinik nehmen. "Die Mutter kommt jetzt." Ich
    mache also Fremdanamnestisch SAMPLER mit der Mutter und schlage vor den
    Jungen bei V.a. erstmaliges Krampfgeschehen mit in die Klinik zu nehmen.
    "Die Mutter wundert sich, weil der Junge keinen Zungenbiss hat und sich
    nicht eingenässt hat. Die Lehrerin sagt jetzt auch, dass das Kind nicht
    gekrampft hat." Jetzt war ich schon etwas verwirrt und habe mir dann nochmal
    erzählen lassen, was genau passiert ist. "Die Kinder haben in der kurzen
    Pause gespielt und dann ist er umgekippt." Also vielleicht doch eher
    Synkope. Ich veranlasse eine EKG... "unauffällig". Ich schlage vor, den
    Jungen trotzdem einmal stationär pädiatrisch vorzustellen. Anschließend noch
    eine kurzes Gespräch über Red Flags bei Synkope (gibt es gutes
    Nerdfallmedizin-Video dazu )



    Prüfer 1 nochmal:

    "Sie werden auf der Wache von einem NFS gefragt, wie es rechtlich mit der
    Gabe von Medikamenten durch NFS im Rahmen von SOPs ist." Hier bin ich etwas
    mit rechtfertigendem Notstand etc. ins Straucheln gekommen. Hatte die
    Gesetzgebung nicht wirklich parat. Wechsel zum nächsten Thema. "Ihr Melder
    klingelt. Nachforderung bei Transportverweigerung. Wie gehen Sie vor?" Ich
    kläre, ob tatsächlich eine zwingende Indikation für eine stationäre Aufnahme
    besteht. Bestand in diesem Fall nicht, also lasse ich ihn da. "Und wenn er
    jetzt deutliche ST-Senkungen über der Vorderwand hat?" Dann versuche ich,
    ggf. unter Zuhilfenahme von Angehörigen den Pat. zu überzeugen mitzukommen.
    Wenn er weiterhin verweigert, obwohl ich ihn über mögliche tödliche Folgen
    aufgeklärt habe und er orientiert ist und den Umfang seiner Entscheidungen
    abschätzen kann, kann ich ihn gegen Unterschrift der Transportverweigerung
    und ausführlicher Dokumentation den Transport verweigern lassen.

    Der Prüfer hat dann noch kurz was zum Hamburger Unterbringungsgesetz
    erzählt, dass dort die Polizei wohl ohne Arzt eine Unterbringung anordnen
    kann.



    Wurde dann rausgebeten. Nach einer Minute wieder reingeholt und habe die
    Urkunde bekommen. Prüfer 1 hat mir geraten nochmal das
    Notfallsanitätergesetz zu lesen... ;)



    Insgesamt eine wohlwollende Prüfung, auch wenn ich etwas über den
    rechtlich-organisatorischen Teil gestolpert bin.

    Prüfungsdauer etwa 20-30 min.



    Gelernt habe ich mit dem Ziegenfuß, Nerdfallmedizin, den AGNN-Empfehlungen,
    dem ITLS-Buch aus dem NA-Kurs, den Notarzt-Einsatz-Abenteuerbüchern von
    Daniel Schmitz (Cave: Basieren auf den Leitlinien von 2010) und den 1000
    Fragen (gibt es über eRef gratis, wenn Eure Klinik das hat).



  3. #158
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    Prüfung heute bei der bayerischen Landesärztekammer in München:

    Vorab musste ich erst einmal 3-4 mal an der Tür klingeln bis mir geöffnet wurde; dann sollte ich mich in Zimmer 20 am Ende des Ganges zur Prüfung anmelden, wo ich etwa 10 Minuten bis kurz vor meiner Prüfung gewartet habe und erst auf eigene Initiative durch Aufsuchen von Mitarbeitern überhaupt registriert wurde (keine Ahnung ob die gerade Kaffeepause gemacht haben, waren auf alle Fälle alle in der Küche); dies hat zumindest nicht zur Beruhigung vor der Prüfung beigetragen.

    Ansonsten klassisch, zwei Prüfer und ein Vorsitzender, nette Atmosphäre, wobei ein Prüfer einen eher einfachen und konkreten Fragestil hatte, beim anderen (älteren) teilweise nicht klar war, worauf er hinaus wollte.

    1. Prüfer:

    Differenzialdiagnosen Thoraxschmerz, dann Fall 68-jähriger Patient mit Brustschmerzen nach Belastung, ABCDE-Schema, SAMPLE-Anamnese, Vitalparameter, 12-Kanal-EKG (seltsame EKG-Veränderungen, ich war mir im ersten Moment nicht sicher ob es überhaupt Hemmungen oder Senkungen gibt), letztendlich habe ich den Patienten aber als NSTEMI laufen lassen, Therapie (ASS, Heparin, Morphin (warum nicht Fentanyl? Wegen Vor- und Nachlastsenkung durch Mo), ggf. Nitro-Spray), ob ich mit dem Patienten den Regelversorger in 10 Minuten oder den Maximalversorger in 30 Minuten anfahren würde (hab erklärt, falls STEMI dann definitiv direkt ins Herzkatheterlabor, ansonsten reicht ggf. auch erst mal der Regelversorger), hat der Prüfer so akzeptiert, der Prüfer hat dann aber noch gefragt, ob es eine Möglichkeit gibt das EKG zu verifizieren (wollte auf Tele-Medizin mit EKG hinaus), letztendlich meinte der Prüfer, der Patient hatte eine besondere Form der ST-Streckenhebung (aus dem tiefen S heraus), er selbst hat es auch nicht gesehen, sondern erst nach Rücksprache mit der Kardiologie durch Tele-Medizin erfahren, dann natürlich direkt ins Herzkatheterlabor, Abschlussfrage: begleiten Sie den Patienten? Ja, wegen malignen Herzrhythmusstörungen, dann noch kurz ein EKG-Bild von einer VT und der Patient klagt über Schwindel, Therapie (Kardioversion, 120J, Sync-Taste am Corpuls drücken)

    2. Prüfer (wie gesagt leicht verwirrender Fragestil):
    Erster Fall: Frau in der 22.SSW mit vaginaler Blutung um 22:00 Uhr abends und etwa 1 Stunde Fahrzeit vom nächsten Maximalversorger entfernt, das NEF selbst ist etwa 30 Minuten Fahrzeit entfernt, wollte eher einsatztaktisches Vorgehen abfragen, letztendlich ging es darauf hinaus, dass der RTH so spät nicht mehr abheben kann, vor Ort jedoch ein RTW ist und man selber die Zeit zum Patienten dadurch verkürzen kann, dass der RTW die Patientin auflädt und sich mit dem NEF in der Mitte der Fahrstrecke treffen kann (er wollte unbedingt den Begriff Rendezvous-Verfahren hören), dann noch die Frage, wohin mit der Patientin (Grundversorger 10 Minuten vs. Maximalversorger 40 Minuten), hab erklärt, solange die Patientin stabil ist würde ich sie wegen dem Kind in den Maximalversorger fahren, er hat jedoch vorgeschlagen, zuerst den Grundversorger anzufahren (dort kann der Gynäkologe überprüfen, ob das Kind überhaupt noch lebt und dann kann die Patientin gegebenenfalls noch sekundär verlegt werden)

    Zweiter Fall: Bild von Frau mit multiplen Hämatomen, was kann das hervorrufen (Antikoagulation), letzt endlich wollte auch hier darauf hinaus, dass wahrscheinlich ein Fall von Gewalt durch den Sohn vorlag (Hutkrempenregel, einzelne Hämatome am Rücken, Abwehrverletzungen am Ellenbogen, Hämatom vom Greifen in den Oberarm), sowohl Sohn als auch Patientin wollen aber nicht, dass sie ins Krankenhaus kommt, Polizei darf in dem Fall nicht einfach gerufen werden (es liegt ja keine konkrete Gefährdung vor, Man selbst vertritt ja zudem die Interessen des Patienten und darf ihn oder die Angehörigen nicht einfach beschuldigen), letztendlich sollte man empfehlen, die Verletzungen im Krankenhaus untersuchen zu lassen (dann kann die Mutter auch wieder für den Sohn kochen…)

    Dritter Fall: Bild von Kleinwagen, der sich überschlagen hat, Frau steht unverletzt am Straßenrand und will sofort wieder weiter um ihre Kinder aus dem Kindergarten zu holen, was tun?, wichtig war ihm hier, dass ein Hochrasanztrauma vorliegt und die Patientin unter Adrenalin steht und damit weniger Schmerzen spürt, also Untersuchung im RTW, Stiffneck anlegen, letztendlich lag hier ein instabiles Becken vor (Test nur vorsichtig durch leichten Druck von außen), Beckenschlinge anlegen, fertig

    Wartezeit circa 30 Sekunden und bestanden.

    Beim Unterschreiben irgendeines Zettels meinte der Vorsitzende noch zu mir, dass er niemals einen Linkshänder (wie mich) einstellen würde; typisch Chirurg halt, naja kann mir ja egal sein als Anästhesist



  4. #159
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    Prüfung am 5.7.22 in München BLÄK
    Prüfer Dr. Ebersberger
    Prof. Dr. Schroth, Cnopfsche Kinderklinik

    Themen:
    Wie würden sie die Beatmung einstellen? Peep 5, Atemvolumen 6ml/kg/KG physiologisch in jedem Alter, AF Altersabhängig Erwachsene ca. 15/min, FiO2 100% sonst müsste ich vermutlich ja nicht beatmen, ROP spielt nur in den ersten 48h eine Rolle (FG und Säuglinge).
    Fallbeispiel, kurz ABCDE durchgegangen, älterer Pat. Mit Dyspnoe, kriegt schlecht Luft, HF 40/min RR 100/40, SpO2 92%.
    Dann ging drum was die Rekap ist, was mir das für Hinweise gibt-> cardiac output. Rekap war verlängert und Extremitäten kühl.
    Dann EKG bekommen 3 P Wellen, 1 QRS Komplex, keine Rhytmusstreifen, hab gesagt höhergradiger AV Block, kann ich meiner Meinung nach nur unterscheiden wenn ich mehr als ein QRS Komplex hab, hat gemeint ich soll mich festlegen, hab III gesagt, dann Therapie. Hab mit Adenosin und Adrenalin angefangen, aber hinterhergeschoben, dass es vermutlich wenig bringt, hat dann drauf gedrängt dass es dem Pat. Ziemlich schlecht geht, dann hab ich gesagt wir müssen ihn pacen.
    Erklärt wie das geht 70-90/HF, 70mAmp und dann ggf. eskalieren, vorher Sedierung. Meinte er noch wollen sie einen dyspnoischen Patient sedieren, er hat dann schon gesagt Sie meinen das Richtige weil ich ketamin erwähnt hatte wollte aber das Wort Analgesie hören, hab ihm kurz die Dosierung gesagt.
    Wollte dann wissen wo wir hinfahren, meinte wegen Akutereignis Ischämie nicht auszuschließen, also Kardiologie mit Herzkatheter.

    Dann zweiter Prüfer: hat gefragt was wäre wenn der Patient nicht halbwegs stabil in der Klinik ankommt und welche Herzerkrankungen am häufigsten zu einer Reanimation führen, bin nicht sofort draufgekommen was er meint, Hinweis welche Rhytmen sehen sie denn dann auf dem EKG, also VT/Kammerflimmern, PEA und Asystolie kurz erklärt. Frage welche Konsequenz für REA-> unterschiedlicher Algorythmus mit Adrenalin/Schocken/Amiodaron nach aktuellen Leitlinien erklärt.
    Kurzer letzter Fall, Bild von Messer in Oberbauch/Thorax. Was machen-> nicht entfernen. cABCDE durchgegangen, kurzer Ausflug zu Tranexamsäure, hat mir erklärt, dass es gehyped wird und was die eigentliche Indikation ist, dann gefragt was NW: Herabsetzung der Krampfschwelle, Thrombose/Embolierisiko, kurz 4H und HITS durchgegangen, dann gefragt wie man ne Herzbeuteltamponade präklinisch erkennt, hab gesagt eigentlich nur Sono bei Trauma-REA wenn ich ne Clamshell mache würde mans sehen (war ihm dann fast zuviel er wollte aufs Sono raus und dass es auf immer mehr Rettungsmitteln vorhanden ist).

    Faire, anspruchsvolle Prüfung, absolut machbar. Gelernt mit Ziegenfuß Notfallmedizin, 1000 Fragen Notfallmedizin, Altprotokolle, Empfehlungen Notfallmedikamente & Antidota ÄLRD Bayern, eigentlich auch mit den Folien vom Notarztkurs von der BLÄK die waren aber online deutlich weniger als es damals Vorträge waren



  5. #160
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    BLAEK München 07/2022
    Prüfernamen hab ich leider vergessen
    Prüfer1:
    Ersteintreffender bei "kleinem MANV" mit 3 beteiligten. Ein schreiender Motorradfahrer, eine Frau, die neben der Straße von 2 Sanis der Bundeswehr bereits laienreanimiert wird und 1 Mann im Auto
    Habe dann allgemeines vorgehen geschildert mit Eigenschutz Sichtung und Rückmeldung an Leitstelle mit Nachforderung von rettungsmitteln.
    Der Mann im Auto war augenscheinlich nicht verletzt und bei Bewusstsein. Der Motorradfahrer hatte eine blutende Beinwunde mit fraglich relevanten Blutverlust, der war wach und hat geflucht. Die Frau war offensichtlich bewusstlos und wurde reanimiert. Die Sanis "würden das gut machen".
    Habe mich dann entschieden, da ich die Prognose der Frau als schlechter eingeschätzt habe und sie bereits reanimiert wird, zuerst den Motorradfahrer zu versorgen. Versorgung nach abcde mit Hws immobilisierung. Der Mann war soweit stabil hätte aber eine blutende os fraktur. Dann analgosedierung und Reposition mit DMS Prüfung vorher und nachher.
    Anschließend bin ich zum Mann im Auto gegangen. Der war unverletzt und hat erzählt, dass seine Frau dem Motorradfahrer der verunfallt war helfen wollte und dann zusammengebrochen sei. Es sei eine Myokarditis in der Vorgeschichte bekannt.
    Bin dann zur Frau und habe den Reanimationsrhythmus mit itn und Medikamentengaben bei Kammerflimmern durchgehen sollen. Letztlich hatte die Frau dann einen Rosc.

    Der Prüfer hatte dann gesagt, dass in dem Fall die Frau nach ein paar Wochen its ohne neurologische schäden überlebt hatte. Er hatte sich damals um die rea gekümmert und seinen notsan zu dem Mann geschickt. War aber wohl auch okay so wie ich's gemacht hatte...

    Prüfer 2:
    65 jähriger Mann dem es beim Wandern zusammen mit einer Wandergruppe zunehmend unwohl wird. Bin dann halt abcde und Anamnese nach Sampler durchgegangen. VP Hf 90, SpO2 94, BP 90/60, af 18. Da kam dann weiter raus, dass es ihm schon den ganzen Tag nicht so gut gehe. Keine begleitenden Schmerzen. VE Diabetes, Blutdruck. Nehme ein unerinnerliches Mittel zur Blutverdünnung. Außerdem positive Familienanamnese zu Herzerkrankungen.
    Habe dann ein 12kanal EKG angeordnet bei V.a. Herzinfarkt. "Auch ohne Brustschmerzen?" - "ja gerade bei Diabetes kann der brustschmerz fehlen." Im EKG dann deutlicher hebungsinfarkt über v1-3. Habe aber Schritt für Schritt das EKG ganz normal befindet.
    Dann war das nächste kh mit Katheter weit weg -> Heli nachfordern. Was machen sie medikamentös? - ass 500, Heparin 5000, kein Nitro oder Metoprolol (BP niedrig), kein O2 (SpO2 gut), ein bisschen morphin zur Abschirmung (wie viel, hab dann 2,5 mg gesagt und das war ok) und ggf etwas gegen übelkeit (vomex).
    Dann soll der Patient nicht aufstehen und man klebt schonmal paddels. Dann war der Fall vorbei.

    Es waren noch 5 min übrig und dann kam noch ein kurzer Fall: einsatzstichwort Atemnot beim Kind. Situation: es ist 23 Uhr. Das 2 jährige Kind hat Atemnot aus dem Schlaf bekommen und alle inklusive Kind sind unruhig und schreien rum. In der Anamnese über die Eltern habe ich herausgefunden, dass das Kind an und für sich gesund ist und nur seit ein paar Tagen einen atemwegsinfekt hat.
    Untersuchung und vp Bestimmung war beim Kind nicht richtig möglich, da es sich gewehrt hat. Hf ist aber etwa 120, ist soweit rosig und es hat einen lauten, für so ein kleines Kind untypischen Husten. Auf Nachfrage ob der Husten bellend sei, kam die Antwort ja. Habe dann die Verdachtsdiagnose pseudokrupp gestellt und gesagt, das in dem Fall keine Untersuchung erzwungen werden muss und das Kind eher beruhigt werden soll. Dann Inhalation mit infektokrupp alternativ Adrenalin 3-5 mg Prednison 100 mg rektal. Zwischenfrage ob Sultanol/Atrovent was bringt. Nein da Stenose nicht in den tiefen Atemwegen sitzt. Dann trapo in normale Kinderklinik. "Brauchen sie ein Intensivbett?" - "nein."

    Dann war die Prüfung vorbei und ich wurde kurz rausgebeten. Dürfte dann gleich wieder reinkommen und hatte bestanden.

    Hab mit 1000 fragen, Leitfaden Notfallmedizin und den altfragen hier gelernt.

    Viel Erfolg!



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