Hey Leute,
Ich habe bereits alles zu dem Thema gelesen, was ich finden konnte, doch hat mir das nicht geholfen. Wisst ihr mehr?
Hintergrund: Ich, 29, komme von der Insel Rügen und möchte Landarzt werden. Seit 2011 versuche ich es mit 4 Punkten (3Pkt für Note +1Pkt für sonst. Gründe), was natürlich hoffnungslos ist.
Nun möchte ich, da der Medizinwunsch in meinem Leben zu dominant ist, es mit Fallgruppe 4 versuchen. Hochschulstart schreibt: "Eine genaue individuelle Darlegung ist erforderlich."
Dazu möchte ich euch fragen, was die ZVS wirklich sehen/lesen möchte.
Ich hatte keine besonders schöne Kindheit und war besonders mit 19 Jahren noch nicht so selbstbestimmt und psychisch gefestigt, um meine Präoritäten selbst festzulegen. So studierte ich nach dem Wehrdienst sofort BWL, ohne es selbst zu wollen, da mein Erstantrag auf Medizin abgelehnt wurde und ich dem dem Druck, "zu warten" nicht gewachsen war. Ich lernte während dem BWL-Studium nebenbei mehr über Medizin, als über meine BWL-Fachthemen.
Das zeigt sich heute: Ich war langzeitarbeitslos, weil ich mich nicht für diesen Job motivieren konnte. Jetzt arbeite ich wieder aber ich möchte schnellstmöglich weg von diesem Beruf, da er mich täglich mehr demoralisiert.
Das führt mich zu Punkt1: Fallgruppe 4 berücksichtigt Langzeitarbeitslosigkeit als anerkennenswerten Grund, stimmt das - hilft mir das irgendwie?
Was möchte Hochschulstart genau dargelegt haben?
Zitat aus einem Gerichtsurteil, in welchem jemand die Fallgruppe 4 anerkannt haben wollte:
Sonstige berufliche Gründe im Sinne der Fallgruppe 4 sprechen für das Zweitstudium, wenn es auf Grund der beruflichen Situation aus sonstigen Gründen zu befürworten ist.
UND
Sonstige berufliche Gründe liegen vor, wenn das Zweitstudium auch ohne eine sinnvolle Ergänzung des Erststudiums gleichwohl mit Blick auf die aktuelle Berufssituation aus anerkennenswerten Gründen befürwortet werden kann. Als ein solcher Grund kommt schon mit Rücksicht auf die für jeden Studienplatz notwendigen erheblichen öffentlichen Mittel von vornherein nur ein Grund in Betracht, der eine zu erwartende Verbesserung der beruflichen Situation des Bewerbers durch das Zweitstudium erkennen lässt.
Jetzt die Masterfrage - Was ist ein anerkennenswerter Grund, der eine zu erwartende Verbesserung der beruflichen Situation erkennen lässt? Ich meine jeder mit einem Studium, hat doch irgendwo eine gute Berufsaussicht oder nicht? Sonst würde der Bund doch keine Gelder für ein solches "aussichtsloses" Studium stellen.
Muss ein klares Berufsziel benannt werden?
Ich möchte Facharzt für Allgemeinmedizin werden und habe mich bis zu einem Empfehlungsschreiben des Deutschen Bundestages durchgekämpft. Natürlich ist auch das kein Freibrief und das Schreiben enthält keine klaren Fakten, warum die ZVS mir die 4 Punkte geben sollte.
Habt ihr Erfahrungen/Empfehlungen, welche Punkte ich unbedingt ausführen muss, um eine Chance zu haben?
Besten Dank und auch euch viel Glück!
-medimezzi