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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #46
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    04.07.2014
    Beiträge
    739
    wow, das war mal nett zu lesen heheh



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  2. #47
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    11.10.2015
    Beiträge
    2
    Hi!

    Klar, das ist schon alles sehr speziell, was ich dort aufgelistet habe und ich hoffe, es kommt nicht durcheinander rüber. Meine Entscheidung hatte natürlich sehr spezielle Gründe und wenn ich ehrlich bin, sind einige davon immer noch sehr ökonomisch geprägt. Mir sagen auch immer viele Leute: Geil, geh doch ins Medical Marketing mit Pharma+BWL und verdiene dort richtig Geld. Aber das will ich nicht. Dann hätte ich auch im Investment Banking bleiben können. Die Utopie, dass man in der Pharmaindustrie nach 8 Stunden nach Hause geht und 100k und mehr im Jahr in der Tasche hat, das glaubt hoffentlich keiner. Das Geld liegt auch dort nicht auf der Straße. Meine Präferenzen habe ich noch nicht endgültig gesteckt, wenn ich etwas machen möchte, dann aus Überzeugung, und bisher gefällt mir z.B. OC extrem gut.

    Das Problem vieler Ersties in Pharma, die in die erste Vorlesung kommen und sagen "neee, Apotheke will ich nicht, ich geh in die Industrie" ist mit Sicherheit spätestens dann präsent, wenn sie das zweite Mal an der OC Klausur scheitern. Forschung erwartet eben eine hohe geistige Leistung und Durchhaltevermögen. Vielleicht nicht in 24-Stunden-Schichten, aber es müssen Sachen geleistet werden. Wer nichts leistet, fliegt. Vielleicht nicht ganz so schnell wie in einer Bank, aber wer kein Geld bringt, hat auch dort nichts zu suchen. Und viele sind dann nicht mehr bereit, in diesen sauren Apfel zu beißen und wählen den bequemeren Weg der Apotheke. Denn sind wir mal ganz ehrlich. In welchem Beruf hat denn das Arbeitszeitengesetz noch seine große Bedeutung? In welchem Beruf kann ich denn dann wirklich nach 8 Stunden nach Hause gehen? (Jetzt mal von großen Apotheken mit Schichtdienst abgesehen). Es ist für mich irre gewesen, die Missachtung der Arbeitszeiten in Banken gegen die strikte Einhaltung in Apotheken gegenüberzustellen. Und wenn wir jetzt mal vom Stundenlohn reden, verdient ein Apotheker verdammt gut. Ich habe es nicht nachgerechnet (und bei meinem Stundenlohn in der Bank kamen mir auch immer die Tränen), aber wenn man als Apotheker mehr Geld will, kann man auch einfach ein paar Stunden oben drauf legen. Simple as that. Keine Ahnung wie hoch der ehrliche Stundenlohn eines angestellten Arztes in einem Krankenhaus ist. Sicher ist er besser. Aber man bezahlt dafür mit Lebenszeit, dem kostbarsten Lohn den wir haben.

    Eine Apotheke hat als Grundaufgabe, die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Seit 2004 kann jeder Apotheker 3 Filialapotheken besitzen. Dies erfordert immense Managementfähigkeiten und Apotheker, die 4 Apotheken betreiben, sind weiter entfernt vom Alltag eines "Apothekers, wie er im Buche steht" als ich von einem Kunststudium. Wer sich das vorstellen kann hat hier eine extrem gute Möglichkeit, finanziell eine top Zukunft aufzubauen. Auch ich kenne Apotheker, die Porsche fahren. Ich kenne auch Apotheker, die eine normale 40 Stunden Woche schieben und damit zufrieden sind. Und ich kenne viele Frauen, die nach der Schwangerschaft leicht wieder halbtags in den Job zurückfinden, weil Pharmazie dazu nun eben sehr gut geeignet ist. Und wir sowieso zu wenige Apotheker haben. Jede Landapotheke liegt einem Pharmazeuten, der als Angestellter zum Angestelltenverhältnis bereit ist, zu Füßen. Und jeder Landapotheker um die 60 ist super froh, irgendwann einen Käufer zu finden. Das gleiche gilt für Landzahnarztpraxen und Landpraxen.

    Und bevor irgendjemand hier in diesem Forum verunsichert ist: Es liegt in der Natur der Sache, dass hier junge und motivierte Studenten oder Leute schreiben, die frisch im Job sind. Ich habe mich hier nicht durchgewühlt aber gehe davon aus, dass es eher die Ausnahme ist, dass hier Berufserfahrene mit 20 Jahren praktischer Erfahrung ihren Senf dazugeben. Wir müssten uns also eigentlich alle hinsetzen und sagen: Wir haben keine Ahnung ob wir mit 50 oder 60 sagen, dass es die richtige Entscheidung war. Eins ist aber relativ offensichtlich: Der Arzt mit Burnout wird besseres zu tun haben als in ein Forum zu gehen und es den Leuten seine Erfahrungen darzulegen. Da muss man schon mal selbst ein bisschen pro-Aktiver im näheren Umfeld schauen. Und dass in einem Forum jemand, der gerade mit dem Medizinstudium durch ist und nun als Assistenzarzt anfängt sich hinstellt und sagt: Alle bisher kacke, ich lerne nix mehr, langweilig, blabla - ist realistisch gesehen... sehr unwahrscheinlich. Es gibt natürlich Fälle in denen sich frisch gebackene Assistenzärzte beschweren dass alles nicht so ist wie sie es sich vorgestellt haben, aber so wie ich das bisher einschätze (ACHTUNG subjektiv/persönliche Meinung), verfliegt der Zauber in Medizin erst viel später - dann aber richtig. Ein Bekannter 25 Jahren Zahnmedizin zwar ein volles Bankkonto, aber eine völlig kaputte Hüfte, eine völlig kaputte Schulter, zwei Bandscheibenvorfälle und ein völlig verquertes Weltbild. Und eine Bekannte als Fachanwältin für Familienrecht nimmt seit einigen Jahren keine Ärzte mehr als Mandanten - die Aussage ist: "Die hören mir sowieso nicht zu. Bei den redet man quasi wie mit einer Wand. Es kommt nichts an, da sie sich alle für die größten Halten. Das ist völlige Zeitverschwendung - die haben zwar keine Ahnung von Jura, wissen aber trotzdem alles besser". Bevor ich noch einmal ein Napoleon-Syndrom entwickel, setze ich mich lieber auf's Land, gründe eine Familie und kann mir selbst aussuchen, wie ruhig ich mein Leben angehen will. Oder starte durch und häng eben noch die Promotion dran. Dann bin ich halt 30 wenn ich fertig bin und muss mehr privat für's Alter vorsorgen. Das wird sich schon schaukeln. Und wenn sich ein Arzt vor mich stellt und mir sagt (und das ist keine Verallgemeinerung, dass alle Ärzte so sind!!!!!!): Ich weiß mehr, ich kann mehr, ich darf mehr, dann sage ich halt: mir doch egal. Man darf sich einfach nicht zu sehr verunsichern lassen, vor allem nicht von irgendwelchen Leuten in irgendwelchen Foren.

    Es ist also immer eine Sache der persönlichen Sicht und Verallgemeinerungen helfen niemandem. Hochmut kommt immer vor dem Fall und ich hatte das Glück, diese Tatsache schon in den frühen 20ern zu Erfahren und zu Verarbeiten. Manche Leute schaffen das nicht bis an ihr Lebensende.

    In diesem Sinne einen schönen Sonntag noch und einen guten Semesterstart Ein bisschen Zauber sollten wir uns alle behalten, und wenn es nur durch die Tüte Lakritzen ist wie bei Minoo.



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  3. #48
    Emotionaler Fliegenpilz Avatar von Minoo
    Mitglied seit
    24.01.2014
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    Kiel
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    847
    Zitat Zitat von Nerox Beitrag anzeigen

    In diesem Sinne einen schönen Sonntag noch und einen guten Semesterstart Ein bisschen Zauber sollten wir uns alle behalten, und wenn es nur durch die Tüte Lakritzen ist wie bei Minoo.
    Das ist ein schöner Satz zum Abschluss. Ich hänge mich da noch ein wenig dran.
    Ein Studium ist nie eine Garantie für ein zufriedenes Leben. Man sollte nur im Studium die Zeit dazu nutzen, wirklich erwachsen zu werden und persönlich zu reifen.
    Wer immer nur Bestnoten erbringt und mit 27 schon Facharzt ist, der hat zwar fachlich viel geleistet, aber sicherlich auch privat einiges verpasst. Der muss ja so viel gearbeitet haben, dass keine Zeit für Freunde, Hobbies oder Partnerschaft blieb.
    Also überlegt euch gut, was in eurem Leben wichtig ist. Einen guten Job kann man sowohl in Pharmazie als auch in Medizin finden. Dazu muss man nur mal gründlichst in sich hinein gehorcht haben, was denn GUT ist.
    In Medizin ist der Fall nach dem Hochmut bestimmt deutlich höher als in Pharmazie. Darum bin ich in der Apotheke auch sehr zufrieden.
    "Kunstwerke bleiben nur hängen, wenn sie aus dem Rahmen fallen"



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  4. #49
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    23.01.2014
    Beiträge
    611
    @nerox. der stundenlohn eines apotheker soll extrem gut sein?
    finde ich leider nicht und die aussicht stört mich auch.
    als berufsanfänger verdienen wir ca 2000 € netto bei 40 h/ Woche also 160 h im Monat. Macht 2000/160 = 12,5 € Stundenlohn.
    Das ist doch ein Witz. Da verdiene ich jetzt ja als Aushilfskraft mehr.



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  5. #50
    tachykard Avatar von Absolute Arrhythmie
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    12.348
    Netto-Gehälter vergleichen ist sinnlos Du musst schon schreiben was ein Apotheker Brutto verdient.



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