Urethritis - Notfall?

[Rudiologe]

Sagt mal, würdet ihr sagen, dass eine schmerzhafte Urethritis mit Ausfluss ein urologischer "Notfall" ist? Oder kann man den Patienten übers Wochenende ohne genauere Abklärung nach Hause und dann Montag zum Urologen schicken?

[konstantin]

Naja, bei der Konstellation steht ja eigentlich schon irgendwo eine klare Therapieindikation. Wenn ich mir bei der Diagnose unsicher bin oder mir nich zutraue, eine adäquate Antiobiose aufzufahren, dann würde ich den Patienten ungern für 3 Tage nach Hause schicken, damit er sich dann nach dem Wochenende ambulant vorstellt. Sprich: ab in die nächste Uro-Klinik.
Kommt aber auch ein bischen auf die Geschichte drumherum an. Wenn's jetzt die Frau mittleren Alters ist, die alle paar Monate genau hiermit zu kämpfen hat, dann würde ich das vielleicht auch ein bischen lockerer sehen. Beim Mann, gerade Erstereignis, auf jeden Fall asap zum Urologen. Es tut weh, es stinkt, es macht den Piepmatz kaputt und es handelt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine STD. ;)

[Lava]

Denke, wenn derjenige nicht septisch ist, muss man ihn zumindest nichts nachts um 3 zum Urologen schicken, sondern kann bis zum nächsten Tag warten. Wenn der Patienten Schmerzen hat (und aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Männer seeeeeehr schmerzgeplagt sein können!) wird er das natürlich nicht so toll finden. Aber man kann dann auch ruhig ein Schmerzmittel mitgeben und ihm erklären, dass er's schon überleben wird bis zum nächsten Morgen.

[Kackbratze]

Pimpern noch verbieten und die Partnerin/Partner mit zum Arzt schicken!

[Hoppla-Daisy]

Wenn der Patient kein Fieber hat, wird ein Abstrich gemacht, kalkulierte Antibiose eingeleitet und der Patient mit Rezept nach Hause geschickt. Klarer Fall für den Niedergelassenen. Antibiogramm kann dann gerne erfragt werden. Und nein, ein Notfall ist das nicht!