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  1. #6
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    In den USA setzt Krankenpflege einen BA in nursing voraus. Damit stehen allen der Karriereweg MSc/MPH/PhD offen. Pflege und Pflegemanagement ist dort ein eigenes Berufsbild und, wer später Medizin studieren möchte (für Medizin braucht man einen Bachelorabschluss egal in welchem Fach mit einem definitierten Spektrum von Grundlagenwissenschaften etc), hat keine (!) besseren Chancen, vorher im Bachelor nursing gemacht zu haben. Da sortiert sich das Ganze schon viel früher, d.h. wenige Leute steigen wegen Medizinstudium aus der Pflege aus.

    Natürlich ist es für Ausbilder_innen nicht schön, wenn man weiss, dass die Leute die man (liebevoll) ausbildet bald nicht mehr dem Arbeitsmarkt zur Verfügungen stehen, jedoch hat man mit den Auszubildenden billigere Mitarbeiter_innen (sonst würde niemand ausbilden, wenn es nicht auch Vorteile für den Arbeitgeber bringen würde). Schade halt nur, dass der Unterschied zwischen Pflege und Medizin so groß ist, dass Leute immer wieder in die gleiche Richtung "abwandern". Das ist ein Problem das mit dem Bachelor/Master in nursing angegangen wurde.

    In England drohen ja gerade viele junior doctors, aus Medizin auszusteigen, wenn der NHS neue Arbeitsverträge durchsetzt. Dort wird gerade Medizin sehr unattraktiv gemacht... (Aber natürlich nicht um die Pflege zu unterstützen, aus rein finanziellen Gründen). Google Jeremy Hunt.

    Ich sehe, gerade weil die Pflegeschulen das Problem ja aus Ihrem eigenen Alltag kennen, da kein Problem total ehrlich sein (das ist idR immer die beste/einzige Methode). Vielleicht sagen, dass Pflege im Moment das Ziel ist, man aber nichts für die Zukunft garantieren kann. Wenn das Gespräch gut läuft, vielleicht eine Brücke für andere Themen einbauen (z.B. "vor 8 Jahren wollte ich noch Topmodel/Deutschlands nächster Superstar werden, meine Interessen sind aber inzwischen viel stabiler.", mit einem selbstironischem Schmunzeln, das zum Mitlachen einlädt. Und dann die Frage nach Zukunft ernsthaft zurückstellen, wie viele Leute wirklich aussteigen, ob es einen Effekt auf die Gruppe hat, ob alle in Richtung Medizin gehen und wie viele etwas anderes machen etc). Man kann das (berufspolitische) "Problem" durchaus diskutieren, und wenn man dann sagt, dass man dann nicht nur einen Beruf hat, der einem Spass macht sondern (falls man Medizin studieren wird), natürlich sich auch auf der Seite der Pflege solidarisch sieht. Das zeigt, dass man sich mit verschiedenen Berufen und der Arbeitsmarktpolitik auseinandergesetzt hat (und somit realitätsnah ist, als jemand der nur da sitzt und auf die Frage "Wartezeit Medizin?" versucht so zuschauen, als hätte er/sie niemals die Idee gehabt.) Das ist authentisch und ehrlich und wird sicherlich auch gerne gesehen.

    In einem anderen Threat habe ich was zur Auswahl der Ausbildung gepostet, dass es viele andere Dinge gibt... http://www.medi-learn.de/foren/showt...11#post1928511
    Geändert von fMRI (15.05.2016 um 13:50 Uhr)



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