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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #16
    Platin-Mitglied Avatar von LasseReinböng
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    Zitat Zitat von DA1994 Beitrag anzeigen

    Natürlich kann man mit 500 NaCl 0,9 keine Hyponatriämie auslösen, in der Regel wird man den Patienten damit auch kein Stück behandeln. Von zentraler Bedeutung sind die Dynamik und die Ursache. In aller Regel hat sich die Hyponatriämie schleichend über Wochen und Monate unter Medikation entwickelt (z.B. HCT), dementsprechend besteht auch kein notfallmäßiger Handlungsbedarf. Eine intensivmedizinische Überwachung ist nur bei schweren neurologischen Symptomen notwendig, bei sehr niedrigen Spiegeln kann es sinnvoll sein für ein besseres Management mit regelmäßigen BGA-Kontrollen eine IMC-Überwachung für die ersten 24 Stunden zu veranlassen.
    Auch ein 500 ml NaCl 0,9%-Beutel kann bei einer schweren Hyponatriämie schon zu viel sein, hier kann man z.B. auch mit G5+NaCl 0,9% 50/50 arbeiten. Wie engmaschig das Na+ kontrolliert wird hängt natürlich auch von hausinternen Gepflogenheiten ab, es gibt Abteilungen wo initial alle 2h kontrolliert wird.




    Zitat Zitat von DA1994 Beitrag anzeigen
    Und man sollte, auch wenn man ein Konsil stellt, bitte Serumosmolarität und idealerweise auch Natrium und Osmolarität im Urin bestimmen. Damit kann man dann einfach an einer Tabelle ablesen, wo das Problem liegt.
    Ja, die Bestimmung der o.g. Parameter wird leider häufig vergessen und gleich lostherapiert bzw. erst nach ein paar Tagen, wenn man nicht weiterkommt und ein nephrologisches Konsil anmeldet, abgenommen. Und dann eben unter laufender Therapie und mit sicherlich eingeschränkter/ fehlender Aussagekraft.
    Dark humor is like food - not everyone get's it (Joseph Stalin)



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  2. #17
    Diamanten Mitglied
    Mitglied seit
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    Vielen Dank für die vielen ausführlichen Antworten!

    Was mir aber noch nicht ganz klar ist: wie entscheidet ihr, wieviel Natrium (ob 0,9% oder 3% oder 50/50 gemischt mit Glukose) ihr gebt und wie schnell? Gibt es da auch Tabellen, oder rechnet ihr das vorher aus, oder macht man das "nach Gefühl"?

    VG
    Nefazodon



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  3. #18
    Banned
    Mitglied seit
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    Zitat Zitat von LasseReinböng Beitrag anzeigen

    Ja, die Bestimmung der o.g. Parameter wird leider häufig vergessen und gleich lostherapiert bzw. erst nach ein paar Tagen, wenn man nicht weiterkommt und ein nephrologisches Konsil anmeldet, abgenommen. Und dann eben unter laufender Therapie und mit sicherlich eingeschränkter/ fehlender Aussagekraft.
    naja Nephrokonsil macht man nur wenn man nicht nicht weiterkommt bzw. bei schweren Fällen bzw. Kann der Patient auch dann Internistisch/nephrologisch werden, wenn die Hyponatriämie im Vordergrund steht. In der großen Mehrzahl der meist leichten Fälle geht es ohne Nephrokonsil und mit Medikamentenumstellung wie von da1994 beschrieben.

    Und bei dem von mir geschilderten Fall mit der dekompensierten Leberzirrhose haben weder Nephrokonsil noch Gastrokonsil genutzt bzw. der Patient war auf der Gastro Station. Die Folgen der Grunderkrankung waren nicht mehr zu kaschieren mit Tabletten, Infusionen, Einschränkung der Aszitesdrainage bei Incompliance.



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  4. #19
    straight outta hell
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    Zitat Zitat von LasseReinböng Beitrag anzeigen
    Ja, die Bestimmung der o.g. Parameter wird leider häufig vergessen und gleich lostherapiert bzw. erst nach ein paar Tagen, wenn man nicht weiterkommt und ein nephrologisches Konsil anmeldet, abgenommen. Und dann eben unter laufender Therapie und mit sicherlich eingeschränkter/ fehlender Aussagekraft.

    Das möchte ich nochmal unterstreichen. Ohne die genannten Werte ist keine sinnvolle Ursachenforschung möglich und oft wird schonmal unreflektiert NaCL reingeschüttet ohne dass sich jemand um diese Werte kümmert. Wenn der Patient nicht schwer neurologisch auffällig ist (und dann ohnehin auf eine Überwachungsstation gehört) hat man immer Zeit, diese Parameter noch zu bestimmen.

    Patienten ohne Symptome, die offensichtlich staub trocken sind (klassischen Altenheimomi) bekommen bei uns erstmal einen Liter Jono, damit kann man schon viel erreichen. Mein Chef schwört bei leichten Hyponatriämien zudem auf natriumhaltiges Mineralwasser und Brühe.

    Bei offensichtlich überwässerten Menschen ist ein gezieltes Volumenmangement erstmal sinnvoller als weitere Infusionen reinzuschütten.


    Unter Strich sollte man sich vor Therapie erstmal Gedanken um die Ursache der Hyponatriämie machen. Denn davon hängt letzten Endes auch die Therapie ab.
    Man muss jetzt nicht bei jeden Natrium von 129 mmol/l bei komplett trockenen oder völlig überwässerten Patienten die komplette Diagnostik abnehmen aber bei schwere Hyponatriämien (hier heißt das < 125 mmol/l und/oder Symptome) ohne offensichtliches Volumenproblem sollte man das nicht aus den Augen verlieren.

    Es gibt ganz gute (Kitteltaschen-)Bücher zu internistischen Notfällen, da sind sehr übersichtliche Tabellen zu Elektrolytentgleisungen drin.



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  5. #20
    One probe to rule 'em all Avatar von MissGarfield83
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    Schöner PinUp Docs Artikel dazu : http://pin-up-docs.de/2020/08/21/aku...yponatriaemie/



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